In dieser Arbeit soll die Bedeutung von Judith als zweite Ehefrau von Ludwig I. beleuchtet werden. Konkret geht es dabei um die Leitfrage, welche Rolle sie bei dem Familienstreit 833 nach Christus auf dem "Lügenfeld" zwischen Ludwig I. und seinen Söhnen spielte. Dabei werden hauptsächlich die Werke von Godman/Collins (1999), Fried (2007) und Koch (2005) verwendet. Letzterer verfasste als erster eine umfassende Biographie über die Kaiserin Judith. Ziel des Werks war es das widersprüchliche Bild – welches Judith schon seit der damaligen Zeit innehatte – zu beleuchten und zu relativieren.
Zunächst erfolgt in dieser Arbeit eine Quellenkritik. Bei der Quelle handelt es sich um einen Auszug aus dem Werk "Gesta Hludowici imperatoris" des mittelalterlichen Autos Thegan. Daraufhin folgt eine kurze Biographie Judiths und ihre Rolle beim Familienstreit von Ludwig I. wird beleuchtet. Im Fazit wird diese Arbeit noch einmal kurz zusammengefasst und die Leitfrage beantwortet.
Ludwig I. als alleiniger Thronerbe von Karl dem Großen trägt den Beinamen "der Fromme", eingebürgert hat sich diese Bezeichnung wohl im zehnten und elften Jahrhundert. Der Titel wird fortan auch in der Wissenschaft benutzt und gilt in diesem Zusammenhang auch als berechtigt. Auf der anderen Seite galt Ludwig aber auch als schwacher Herrscher. Dieser Aspekt wurde in der Forschung hinlänglich untersucht. In der älteren deutschen Geschichtsforschung wurde er deswegen auch als "des großen Kaisers kleiner Sohn" betitelt. Allgemein werden dem Herrscher vor allem sein Brechen mit der eigens von ihm durchgebrachten Nachfolgeordnung ordinatio imperii, sein noch zu frühen Herrschaftszeiten abgehaltenes Sündenbekenntnis verbunden mit einem Kirchenbußgang im Jahre 822 in Attigny und dessen zweite Heirat mit der Welfin Judith und der damit verbundenen neuen Bündnispolitik vorgeworfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gesta Hludowici imperatoris von Thegan
- Der Autor Thegan
- Die Gesta Hludowici imperatoris – Eine Quellenkritik
- Eine kritische Betrachtung des Gesamtwerks
- Eine kritische Betrachtung des Quellenauszugs Kapitel 42
- Judith
- Die Rolle Judiths beim Familienstreit auf dem „Lügenfeld“
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle Judiths, der zweiten Ehefrau von Ludwig I., im Familienstreit von 833 n. Chr. auf dem „Lügenfeld“. Das Ziel ist es, die Bedeutung Judiths in diesem Konflikt zu beleuchten und die widersprüchlichen Perspektiven auf ihre Person zu relativieren.
- Die Persönlichkeit und Rolle Judiths im Kontext des karolingischen Hofes
- Der Einfluss Judiths auf die politische Situation im Frankenreich
- Die Rolle Judiths im Familienstreit von 833 n. Chr.
- Die Darstellung Judiths in den zeitgenössischen Quellen
- Die Rezeption Judiths in der modernen Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert eine Einführung in die Thematik und die Bedeutung der Persönlichkeit Judiths. Anschließend wird das Werk Gesta Hludowici imperatoris von Thegan vorgestellt, wobei der Fokus auf die Rolle des Autors und die Quellenkritik liegt. Es werden auch die wichtigsten Merkmale und die Entstehung des Werkes beleuchtet.
Das Kapitel „Judith“ bietet einen kurzen biografischen Abriss über die zweite Ehefrau von Ludwig I. Die Kapitel „Die Rolle Judiths beim Familienstreit auf dem „Lügenfeld““ analysiert dann Judiths Rolle im Streit zwischen Ludwig I. und seinen Söhnen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Judith, Ludwig I., Karolinger, Familienstreit, „Lügenfeld“, Gesta Hludowici imperatoris, Thegan, Quellenkritik, Geschichtswissenschaft, mittelalterliche Geschichte, Frankenreich.
- Arbeit zitieren
- Julian Grasser (Autor:in), 2014, Die Rolle Judiths als Frau Ludwig des Frommen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497285