Diese theaterwissenschaftliche Arbeit untersucht das Stadttheater Leipzig unter der Leitung von Heinrich Laube in den Jahren 1806 bis 1884. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem "Norddeutsches Theater".
Heinrich Laube war in Leipzig kein Unbekannter, als er am 01.02.1869 die Direktion des Leipziger Stadttheaters übernahm. Bevor Laube im Jahre 1849 einem Ruf nach Wien folgte und am Hofburgtheater Dramaturg und Direktor wurde, liegen bereits siebzehn Leipziger Jahre hinter ihm. Laube war Redakteur der "Zeitschrift für die Elegante Welt", in der er sich kritisch mit dem Leipziger Theater auseinandersetzte. Auch als Dramatiker hatte er sich in dieser Zeit einen Namen gemacht. Als Heinrich Laube, dreiundsechzigjährig, in seine frühere Wahlheimat zurückkehrt, kommt er mit dem erklärten Ziel, in Leipzig ein für Norddeutschland mustergültiges Schauspieltheater aufzubauen. Das Konzept hierfür, das sich auf die Theaterleitung einerseits und auf Theorie und Praxis andererseits erstreckt, bringt Laube als Ergebnis seiner Wiener Arbeit mit. Das ist ein Vorhaben, auf dessen Gelingen Laube selbst mehrere Jahre veranschlagt. Doch die äußeren Umstände sind stärker als Laubes künstlerische Erziehungs- und Entwicklungsarbeit. Bereits nach mehr als einem Jahr sieht sich Laube gezwungen, aus mancherlei Schwierigkeiten die Konsequenz zu ziehen, und er gibt die Leitung des Leipziger Theaters auf.
Doch was ist aus Laubes anspruchsvollem Programm geworden? Welche künstlerischen Vorhaben konnte er verwirklichen, welche Ziele hatte er erreichen können und mit welchem Ergebnis?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- DIE VORGESCHICHTE
- Das Leipziger „Neue Theater“
- Das Telegramm von Leipzig nach Wien
- Der Vorgänger von Witte
- Die Leipziger Anwendung „Heinrich Laubes Prinzips der Theaterleitung\" in Theorie und Praxis unter Einflechtung der Thesen des Buches von Georg Altman
- A. DAS SCHAUSPIEL
- I. Laubes innere Auffassung der Dramen und Bühnenbearbeitung
- II. Laubes Auffassung zu den Mitteln der Dekoration als äußere Stütze des Inszenierung
- B. DIE OPER
- C. Laubes Verhältnis zur Kritik
- D. Die Theaterkrise
- E. Laubes Rücktritt und seine Gründe
- A. DAS SCHAUSPIEL
- F. RÜCKSCHAU AUF DAS ERGEBNIS DER ARBEIT LAUBES IN LEIPZIG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heinrich Laubes Direktionszeit am Leipziger Stadttheater von 1869. Das Hauptziel ist es, Laubes anspruchsvolles Programm zu analysieren und zu bewerten, seine künstlerischen Erfolge und Misserfolge zu beleuchten und die Gründe für seinen Rücktritt zu ergründen.
- Laubes Theaterkonzept und dessen Umsetzung in Leipzig
- Die finanzielle Situation des Leipziger Stadttheaters unter Laube
- Laubes Verhältnis zur Kritik und zu den politischen Verhältnissen
- Der Einfluss von Laubes Wiener Erfahrungen auf seine Leipziger Tätigkeit
- Die Bedeutung des „Norddeutschen Theaters“ im Kontext von Laubes Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die Fragestellung der Arbeit: Welche Erfolge und Misserfolge hatte Heinrich Laube während seiner Direktionszeit am Leipziger Stadttheater, und welche Gründe führten zu seinem Rücktritt? Die Arbeit verspricht eine Klärung dieser Fragen.
DIE VORGESCHICHTE: Dieser Abschnitt beleuchtet die Vorgeschichte von Laubes Übernahme des Leipziger Stadttheaters. Er beschreibt den Bau des neuen Theaters, Laubes vorherige Tätigkeit in Wien und den Prozess seiner Verpflichtung für Leipzig, der von einem Telegramm ausging, anfänglichem Zögern Laubes und der letztlichen Ablösung seines Vorgängers von Witte geprägt war. Die Beschreibung von Witte’s Abschied mit Mozarts Zauberflöte unterstreicht die komplexen politischen und persönlichen Intrigen.
Das Leipziger „Neue Theater“: Dieses Kapitel beschreibt die Eröffnung des neuen Leipziger Stadttheaters 1868 und den Kontext, in dem Laube sein Stück „Der Statthalter von Bengalen“ dort aufführt. Es verdeutlicht Laubes Rückzug aus Wien und seine Reflexion über seine dortige Arbeit, bevor er nach Leipzig zurückkehrt. Der Abschnitt endet mit der Charakterisierung von Laubes Wiener Direktionszeit als "gemilderter Despotismus".
Das Telegramm von Leipzig nach Wien: Dieses Kapitel schildert den überraschenden Kontakt zwischen dem Leipziger Stadtrat und Laube im Jahr 1867, der mit einem Telegramm begann, welches Laube zunächst ablehnte. Es zeigt Laubes anfängliche Zurückhaltung, die auf "Theatermüdigkeit" und ungeklärte finanzielle Fragen zurückzuführen ist. Der Abschnitt beleuchtet die anschließenden Verhandlungen und Laubes bedingte Bereitschaft zur Übernahme der Direktion.
Der Vorgänger von Witte: Dieses Kapitel beschreibt die Umstände, die zur Ablösung des vorherigen Direktors von Witte führten. Witte, Opfer von Intrigen und Kritik, suchte Laube als Nachfolger, um seinen Vertrag vorzeitig zu beenden. Die Beschreibung der Verhandlungen zwischen Laube, Witte und dem Leipziger Stadtrat unterstreicht die Komplexität der Situation und die politischen und finanziellen Aspekte der Direktorenwahl. Das Kapitel gipfelt in Laubes Übernahme der Leitung am 1. Februar 1869, wobei die Abschiedsvorstellung für Witte mit Mozarts „Zauberflöte“ ironisch kommentiert wird.
Schlüsselwörter
Heinrich Laube, Leipziger Stadttheater, Norddeutsches Theater, Theaterreform, Theaterleitung, Schauspiel, Oper, Theaterkrise, Finanzierung, Kritik, Wiener Hofburgtheater, Dramaturgie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Heinrich Laubes Direktionszeit am Leipziger Stadttheater
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Direktionszeit von Heinrich Laube am Leipziger Stadttheater ab 1869. Sie untersucht Laubes Programm, seine Erfolge und Misserfolge, und die Gründe für seinen Rücktritt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Laubes Theaterkonzept und dessen Umsetzung in Leipzig, die finanzielle Situation des Theaters unter seiner Leitung, sein Verhältnis zur Kritik und den politischen Verhältnissen, den Einfluss seiner Wiener Erfahrungen auf seine Leipziger Tätigkeit und die Bedeutung des „Norddeutschen Theaters“ in diesem Kontext.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, einen Abschnitt zur Vorgeschichte (inkl. Beschreibung des neuen Leipziger Theaters, des Telegramms von Leipzig nach Wien und der Ablösung von Laubes Vorgänger Witte), ein Kapitel über Laubes Anwendung von Heinrich Laubes Prinzipien der Theaterleitung, und eine Rückschau auf Laubes Wirken in Leipzig.
Was wird im Vorwort beschrieben?
Das Vorwort formuliert die zentrale Forschungsfrage: Welche Erfolge und Misserfolge hatte Laube in Leipzig, und warum trat er zurück? Es verspricht eine Beantwortung dieser Fragen.
Was ist der Inhalt des Abschnitts „DIE VORGESCHICHTE“?
Dieser Abschnitt beschreibt den Bau des neuen Theaters, Laubes vorherige Tätigkeit in Wien, den Prozess seiner Verpflichtung für Leipzig (inkl. des entscheidenden Telegramms und Laubes anfänglichem Zögern), und die Ablösung seines Vorgängers von Witte, inklusive der Beschreibung von Wittes Abschiedsvorstellung mit Mozarts Zauberflöte.
Was wird im Kapitel über Laubes Anwendung von Laubes Prinzipien der Theaterleitung behandelt?
Dieses Kapitel untersucht Laubes Theaterkonzept in Theorie und Praxis, einschließlich seiner Auffassung vom Schauspiel (Dramenbearbeitung, Dekoration), der Oper, seines Verhältnisses zur Kritik, der Theaterkrise und schließlich seines Rücktritts und dessen Gründe.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heinrich Laube, Leipziger Stadttheater, Norddeutsches Theater, Theaterreform, Theaterleitung, Schauspiel, Oper, Theaterkrise, Finanzierung, Kritik, Wiener Hofburgtheater, Dramaturgie.
Welche konkreten Aspekte von Laubes Wirken werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Laubes Theaterkonzept, seine Inszenierungen (Schauspiel und Oper), seine Auseinandersetzung mit der Kritik, die finanzielle Lage des Theaters unter seiner Leitung und die politischen Umstände, die seine Tätigkeit beeinflussten.
Wie wird der Rücktritt Laubes erklärt?
Die Arbeit untersucht die Gründe für Laubes Rücktritt, indem sie die verschiedenen Faktoren wie die Theaterkrise, die finanzielle Situation und Laubes Verhältnis zur Kritik berücksichtigt. Die genaue Erklärung wird im Haupttext gegeben.
Welche Rolle spielt das „Telegramm von Leipzig nach Wien“?
Das Telegramm markiert den Beginn der Verhandlungen, die zu Laubes Verpflichtung als Intendant führten. Es verdeutlicht Laubes anfängliche Zurückhaltung und die Komplexität der Entscheidungsfindung.
- Quote paper
- Kraft-Eike Wrede (Author), 1968, Das Stadttheater Leipzig unter der Leitung von Heinrich Laube (1806-1884), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497508