Handelsrisiken in Form von Zöllen bringen weitreichende gesamtwirtschaftliche Konsequenzen mit sich. Deshalb stellt sich die Frage mit welchem Ausmaß sich dies auf die Unternehmenswerte auswirkt. Die Zielstellung dieser wissenschaftlichen Arbeit ist die Auswirkungen von Handelsrisiken in Form von Importzöllen auf ein Exportunternehmen am aktuellen Beispiel der USA zu untersuchen.
Der internationale Währungsfonds (IWF) benennt den Protektionismus als eines der drei Hauptrisiken für die ansonsten positive Wirtschaftsprognose. Historisch betrachtet sind handelshemmende Maßnahmen seit Oktober 2008 laut der World Trade Organization (WTO) permanent angestiegen. Im Jahre 2017 und zu Beginn des Jahres 2018 ist der Protektionismus verstärkt und zunehmend aufgetreten. Daher ist dieser intensiver von Politik und Medien thematisiert worden, da sich die Gefahr eines Handelskriegs aufgrund der Lage abgezeichnet hat. Protektionismus ist neben dem Freihandel eines der zwei Grundkonzepte der Handelspolitik. Dessen Ziele sind Importbeschränkungen zum Schutz der inländischen Wirtschaft oder die Förderung der eigenen Exportwirtschaft durch gezielte staatliche Maßnahmen.
Solche Maßnahmen können zum Beispiel in Form von Zöllen, Lizenzverfahren für Im- und Exporte oder auch in Form von komplexen Zulassungsverfahren auftreten. Aktuell bedienen sich die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) protektionistischer Maßnahmen durch Importzölle auf Aluminium und Stahl. In der Regel führen Handelszölle jedoch zu globalen Wohlfahrtsverlusten. Zwar können inländische Unternehmen kurzfristig vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden, aber langfristig betrachtet führt eine protektionistische Handelspolitik zu fehlendem globalen Wettbewerbsdruck, der wiederum den Strukturwandel behindert und schlussendlich das Wirtschaftswachstum negativ beeinflusst. Bei wechselseitigem Protektionismus zwischen den USA und den WTO-Mitgliedstaaten müssten vor allem Mexico, Kanada und die USA selbst signifikante Verluste hinnehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Wachsender Protektionismus: Ziele und Risiken des Protektionismus
- Zielsetzung
- Zollauswirkungen und Vorstellung der Bewertungsverfahren
- Volkswirtschaftliche Auswirkungen
- Betriebswirtschaftliche Auswirkungen
- Bewertungsmethoden
- Einzelbewertungsverfahren
- Liquidationswertverfahren
- Substanzwertverfahren
- Gesamtbewertungsverfahren
- Kapitalmarktorientiertes Ertragswertverfahren
- Discounted Cashflow-Verfahren
- Einzelbewertungsverfahren
- Risikoberücksichtigung in den Bewertungsverfahren
- In Einzelbewertungsverfahren
- In Gesamtbewertungsverfahren
- Veranschaulichung der Zollwirkungen
- Unternehmensplanung ohne Zölle
- Unternehmensplanung mit Zöllen
- Auswirkung von Zöllen im Liquidationswertverfahren
- Auswirkung von Zöllen im Weighted Average Cost of Capital-Verfahren
- Gesamtfazit zu den Analyseergebnissen
- Rechtfertigung der US-Zölle und Reaktion der Europäischen Union
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen von Handelsrisiken, insbesondere von Zöllen, auf den Unternehmenswert. Die Arbeit analysiert die Ziele und Risiken des Protektionismus und erörtert die volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Zöllen. Dabei werden verschiedene Bewertungsverfahren vorgestellt, darunter Einzelbewertungsverfahren wie das Liquidationswertverfahren und das Substanzwertverfahren sowie Gesamtbewertungsverfahren wie das kapitalmarktorientierte Ertragswertverfahren und das Discounted Cashflow-Verfahren.
- Analyse der Ziele und Risiken des Protektionismus
- Untersuchung der volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Zöllen
- Bewertung von Unternehmen unter Berücksichtigung von Zöllen
- Anwendung verschiedener Bewertungsverfahren
- Illustrierung der Auswirkungen von Zöllen durch ein konkretes Beispiel
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt den wachsenden Protektionismus und beleuchtet dessen Ziele und Risiken. Kapitel 2 stellt die verschiedenen Bewertungsverfahren vor und erläutert deren Anwendung im Kontext von Handelsrisiken, insbesondere von Zöllen. Die Auswirkungen von Zöllen auf den Unternehmenswert werden im dritten Kapitel anhand eines konkreten Beispiels veranschaulicht. Hierbei werden sowohl das Liquidationswertverfahren als auch das Weighted Average Cost of Capital-Verfahren (WACC-Verfahren) angewendet. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und analysiert die Rechtfertigung der US-Zölle und die Reaktion der Europäischen Union in Kapitel fünf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Protektionismus, Zölle, Handelsrisiken und Unternehmensbewertung. Dabei werden verschiedene Bewertungsverfahren wie das Liquidationswertverfahren, das Substanzwertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) betrachtet. Die Analyse beinhaltet zudem die Betrachtung des Weighted Average Cost of Capital (WACC) und der Auswirkungen von Zöllen auf den Unternehmenswert.
- Quote paper
- Philipp Ferstl (Author), 2019, Zölle als Handelsrisiken. Welche Auswirkungen haben sie auf den Wert von Exportunternehmen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497892