In dieser Arbeit wird die Frage beantwortet, inwieweit eine psychische Misshandlung zu einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung führen kann.
Die primäre Sozialisation findet in der Familie statt. Die Familie spielt vor allem für die Selbstentwicklung des Kindes eine besondere Rolle. Verläuft sie nicht wie erforderlich, ist sie nur grundlegend und mühsam zu korrigieren. So kann die Familie auch das erste Umfeld sein, in dem Kinder psychischer Misshandlung ausgesetzt sind. Diese Kinder entwickeln dann, bewusst oder unbewusst, bestimmte Bewältigungsstrategien, um ihr Selbst zu schützen.
Zunächst werden grundlegende soziale Bedürfnisse des Kindes, die für eine gesunde Entwicklung unabdingbar sind, erläutert. Darauf basierend wird das Phänomen psychische Misshandlung definiert. Hier ist die Vernachlässigung des Kindes ein wichtiges Kriterium, da dies als Trauma erlebt werden kann. Anschließend wird Heinz Kohuts Theorie der Selbstpsychologie beschrieben, wobei der Fokus auf der positiven Selbstentwicklung liegt. Hier geht es primär um die Rolle der Eltern und welche Voraussetzungen sie ihrerseits gegenüber den Kindern erfüllen sollten. Danach werden die Auswirkungen der psychischen Misshandlung auf das Selbst in Bezug auf die Entstehung von Selbstpathologien dargestellt. Im Anschluss wird der Versuch, die aus psychischen Misshandlungen entstandenen Selbst-Defekte zu kompensieren, nach Kohut dargestellt. Hierfür werden die Gründe für die Entstehung der unterschiedlichen narzisstischen Persönlichkeitsentwicklungen sowie ihr Verhalten im Alltag angeführt. Abschließend werden die Auswirkungen der psychischen Misshandlung auf die Selbstentwicklung zusammengefasst und eine neue Möglichkeit, die narzisstische Persönlichkeit aus der psychoanalytischen Perspektive zu betrachten, herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Psychischen Misshandlung bei Kindern
- 2. Das Selbst aus der psychoanalytischen Perspektive (Kohut)
- 2.1 Selbst(entwicklung) nach Kohut
- 2.2 Auswirkung der psychischen Misshandlung auf das Selbst
- 3. Bewältigungsstrategie: narzisstische Persönlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Auswirkungen psychischer Misshandlung auf die Selbstentwicklung von Kindern. Im Fokus steht die psychoanalytische Selbstpsychologie nach Heinz Kohut, die die Entstehung narzisstischer Persönlichkeitsstörungen im Kontext von mangelnder empathischer Fürsorge durch Bezugspersonen beleuchtet.
- Psychische Misshandlung in der Familie
- Die Bedeutung von empathischer Fürsorge für die Selbstentwicklung
- Kohuts Theorie der Selbstpsychologie und die Rolle von Selbstobjekten
- Auswirkungen von Misshandlung auf das Selbst und die Entstehung von Selbstpathologien
- Narzisstische Persönlichkeitsentwicklung als Bewältigungsstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der psychischen Misshandlung von Kindern in der Familie vor und erläutert die besondere Bedeutung des familiären Umfelds für die Entwicklung der Persönlichkeit.
Kapitel 1 definiert psychische Misshandlung und beschreibt verschiedene Formen der Vernachlässigung, die für Kinder traumatisierende Erlebnisse darstellen können.
Kapitel 2.1 stellt Heinz Kohuts Theorie der Selbstpsychologie vor, die den Fokus auf die Bedeutung von Selbstobjekten, insbesondere den Eltern, für eine gesunde Selbstentwicklung legt.
Kapitel 2.2 untersucht die Auswirkungen von psychischer Misshandlung auf das Selbst und beschreibt die Entstehung von Selbstpathologien nach Kohut.
Kapitel 3 analysiert die Entstehung narzisstischer Persönlichkeitsentwicklungen als Kompensationsmechanismus für die durch Misshandlung entstandenen Selbst-Defekte.
Schlüsselwörter
Psychische Misshandlung, Selbstentwicklung, Selbstpsychologie, Heinz Kohut, Selbstobjekte, Empathie, Narzissmus, Narzisstische Persönlichkeitsstörung, Selbstpathologien, Bewältigungsstrategien.
- Arbeit zitieren
- Papatya Cagan (Autor:in), 2018, Psychische Misshandlungen bei Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498416