Raum und Geschlecht in Stefan Zweigs "Verwirrung der Gefühle"

Eine literaturwissenschaftliche Analyse


Masterarbeit, 2019

53 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Stefan Zweig und seine Epoche
2.1. Kultur- und literaturhistorische Voraussetzungen
2.2. Gesellschaft und Sexualität

3. Raum und Geschlecht in Verwirrung der Gefühle
3.1. Die Großstadt – Berlin
3.1.1. Berlin – Stadt der Freiheit und Unabhängigkeit: Rolands Zeit in Berlin
3.1.2. Berlin – die lasterhafte Stadt: Die Ausflüge des Lehrers
3.2. Die Universität
3.3. Das Haus
3.3.1. Das Studierzimmer
3.3.2. Das Zimmer von Roland
3.4. Die Natur/ Der Naturraum

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Alle Darstellung der Scham und der Geschlechterverhältnisse in Bild und Wort,

welche nicht in wissenschaftlicher oder ethischer Beziehung, sondern der Lüsternheit halber gemacht wird, ist obszön und häßlich, denn sie ist eine Profanation der heiligen Mysterien der Natur.[1]

Die Beschäftigung mit Literatur, die die Lust des Rezipienten erregen oder auch nur Lust im Text darstellt, wird in Karl Rosenkranz „Aesthetik des Häßlichen“ von 1853 vehement abgelehnt. Jene Ansicht scheint´ auch von einem Großteil der Literaturwissenschaft geteilt worden zu sein, da – von wenigen Einzeluntersuchungen abgesehen – über die Darstellung sexueller Handlungen bevorzugt geschwiegen wurde.[2] Erst in der Zeit um die Jahrhundertwende, welche als eine markante Wende erfahren wurde, änderte sich die Haltung bezüglich der Thematik. Vor allem in Wien, das auch als „Welthauptstadt der Erotik“[3] bezeichnet werden kann, wurde die menschliche Sexualität und deren Bedeutung für das Leben und Handeln nicht nur eindringlich diskutiert, sondern fand auch in der Literatur ihren Niederschlag. Unter dem Aspekt der Sexualität wurde die gesellschaftliche Situation hinsichtlich bestehender gesellschaftlicher Normen und bürgerlicher Moral kritisch hinterfragt. Scheinbar festgefügte männliche wie auch weibliche Rollenmodelle wurden aufgebrochen und die Grenzen von Geschlechtsidentität überschritten.[4]

In der folgenden Arbeit wird Stefan Zweigs Novelle Verwirrung der Gefühle hinsichtlich Raum und Geschlecht untersucht werden. Auch wenn Stefan Zweig literaturhistorisch bereits der Generation der „Post-Wiener-Moderne“ angehört, wurde sein Schaffen entscheidend durch die Strömungen der Wiener Moderne geprägt und muss daher auch berücksichtigt werden. In Form einer fiktiven Autobiographie nimmt Stefan Zweig den Leser in Verwirrung der Gefühle mit auf eine Reise in die Vergangenheit, zu dem jungen Ich und dessen Gefühlen. Durch den Untertitel der Novelle „Private Aufzeichnungen des Geheimrats R. v. D.“[5] verbindet er etwas simuliert Privates mit der Sphäre des Offiziellen.[6] Durch zahlreiche Metaphern und den die Novelle bestimmenden Subtext gewährt er dem Rezipienten Einblicke in die homoerotischen „Wirrungen“ eines jungen Anglistikstudenten, der im Laufe der Novelle aufgrund seiner Beziehung zu seinem Professor zunehmend in emotionale Ausnahmesituationen gerät und zwischen euphorischen und depressiven Zuständen schwankt.[7]

Von jenem Geheimsten meiner geistigen Lebensentfaltungen weiß jenes Buch kein Wort (…). Alles ist wahr darin – nur das Wesenhafte fehlt. Es beschreibt mich nur, aber es sagt mich nicht aus. Es spricht bloß von mir, aber es verrät mich nicht. Zweihundert Namen umfasst das sorgfältig geklitterte Register – nur der eine fehlt (…).[8]

Anlässlich der eigenen Festschrift zum 60. Geburtstag erinnert sich der renommierte Universitätsprofessor Roland v. D. an seine Studienzeit. Dabei steht vor allem eine Person im Mittelpunkt der Erzählung – sein Anglistikprofessor, der namentlich nicht weiter erwähnt wird. Das Verhältnis des Schülers zu seinem Lehrer wird immer enger und die Beziehung der beiden geht bald schon über ein gewöhnliches Schüler-Lehrer-Verhältnis hinaus. Roland, der dem Professor gefallen und sich in seiner Gegenwart hervortun will, ermutigt diesen seine bereits aufgegeben Arbeit über das elisabethanische Theater wieder aufzunehmen und bietet ihm an, ihn bei der Niederschrift dessen zu unterstützen. In abendlichen Sitzungen arbeiten die beiden Männer an dem Werk des Professors. Dabei ist Roland immer wieder durch das Verhalten des Lehrers irritiert, das sich einerseits durch intime Vertrautheit anderseits durch plötzliche Abweisung auszeichnet. Auch die seltsame Dynamik in der Ehe und im Verhalten des Lehrers gegenüber seiner Frau ist für Roland schwer einzuordnen.[9]

Literatur erzählt Welten und entwirft mit ihren narrativen Texten ein raumzeitliches Kontinuum, das als Rahmen für Figuren und deren Bewegungen und Handlungen fungiert.[10] Stefan Zweigs Erzählung Verwirrung der Gefühle folgt dabei dem Aufbau einer Detektivgeschichte: So erfahren die Rezipienten schon frühzeitig, dass es im Leben des Anglistikprofessors ein Geheimnis gibt, welches durch die Erzählung Rolands allmählich gelüftet wird: Der verheiratete Anglistikprofessor ist homosexuell und hat sich in ihn verliebt. Homosexualität stand im späten 19. Jahrhundert bis ins ausgehenden 20. Jahrhundert unter strafrechtlicher Verfolgung, daher ist der Professor darauf bedacht, seine sexuellen Neigungen vor der Gesellschaft zu verbergen, unter anderem durch seine Ehe.[11] Die homosexuelle Neigung des Professors beschränkt sich innerhalb der Erzählung auf zwei topographische Räume: das für die Öffentlichkeit unzugänglichen Arbeitszimmer und den Raum der anonymen Großstadt Berlin. Hier ist es dem Professor möglich, diese mehr oder weniger frei auszuleben. Wie die Figuren bzw. die Geschlechter in diesen Räumen agieren und welche Rolle bzw. räumliche Zuweisung zum Beispiel die Ehefrau des Professors erhält, soll Gegenstand dieser literaturwissenschaftlichen Untersuchung werden. Narrative Raumdarstellungen bieten sich für geschlechterrelevanten Implikationen und Aussagen vor allem daher an, da der Raum als kulturelles Phänomen sowohl vielfältigen Semantisierungen unterworfen ist als auch in der Lage ist, soziale Realität abzubilden. Dies kann sich in unterschiedlicher Weise in den Einstellungen und Verhaltensweisen, aber auch in kommunikativen und konkreten Handlungen der Figuren abzeichnen.[12]

Im Verlauf der vorliegenden Arbeit soll im Weiteren die tatsächliche Ursache der Verwirrung der Gefühle erläutert werden und welche Intention Zweig auf die Weise verfolgt. Um letztlich eine Aussage über die Geschlechterrelevanz der Handlungsorte in Zweigs Novelle tätigen zu können, ist es im Vorfeld wichtig Stefan Zweig und sein Werk historisch zu verorten. Daher befasst sich das folgende Kapitel zunächst mit den kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen des Autors und seines Werks. Im Anschluss daran erfolgt die Analyse der Novelle Verwirrung der Gefühle. Anhand der verschiedenen narrativen Raumdarstellungen werden Aussagen bezüglich der Figuren bzw. der Geschlechterrollen getroffen. Auf diese Weise ermöglicht und duldet das Aufsuchen bestimmter Orte das Ausleben von Sexualität, während die Protagonisten an anderen Orten auf eine Ablehnung dieser stoßen. Anhand der Analyse von Raum und Geschlecht soll es anschließend möglich sein, Auskunft über die Geschlechterproblematik, um die Jahrhundertwende zu geben. Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte wird herausgearbeitet, welche Position der Text bezüglich Geschlechterbildern und Sexualität einnimmt. Hierzu wird vor allem auf die Wirkung der Inszenierung von sexuellen Handlungen auf den Rezipienten eingegangen. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst und Zweigs Darstellung von Sexualität in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext bewertet.

2. Stefan Zweig und seine Epoche

Um eine Basis für die in der Analyse folgenden Interpretationsansätze zu schaffen, wird zunächst auf wesentliche Aspekte der kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen sowie die Gesellschaft und deren Einstellung zu Sexualität eingegangen.

2.1. Kultur- und literaturhistorische Voraussetzungen

In den Jahren 1881 bis 1917 war Wien die Heimat Stefan Zweigs. Dieser Zeitraum, der seine Kindheit, Jugend sowie das junge Mannesalter umfasste, stand unter dem Zeichen des Wandels und war für die Entwicklung von Stadt und Gesellschaft gleichermaßen prägend wie für den Autor Stefan Zweig.[13] Die Literatur der Wiener Moderne, welche das Schreiben Zweigs beeinflusste, kann nur untersucht werden, wenn die vielfältigen Verflechtungen von Literatur, Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft berücksichtigt werden. So werden in den Werken jener Zeit die aufkommenden Sexualwissenschaften und deren Theorien ebenso wie die Psychoanalyse von Sigmund Freud berücksichtigt. Die Themen der Werke entstammen aus der Kunst und antiken Vorbildern, aber auch aus Betrachtungen von gesellschaftlichen Problemen und Missständen jener Zeit. Um einen Überblick diese Rahmenbedingungen zu erhalten, wird im Folgenden ein kurzer Überblick über die geistigen Strömungen Wiens gegeben.[14]

Der Zeitraum um die Jahrhundertwende zeichnet sich durch ein hohes Maß an Heterogenität und Komplexität aus. Wie in vielen anderen Großstädten Europas kann die Zeit um 1900 auch in Wien als eine Zeit der kulturellen Blüte angesehen werden, in der – ausgelöst durch tiefgreifende gesellschaftliche wie auch politische Krisen – innovative Werke, Strömungen und Theorien entstanden.[15] Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verstärkten sich die Probleme das Habsburgerreiches und die sozialen Unterschiede zwischen den Schichten traten immer mehr hervor. Dabei muss von der Vorstellung, dass sich in Wien eine einheitlich homogene Kulturlandschaft bildete, Abstand genommen werden. Vielmehr fand in den kulturellen Milieus jener Zeit eine Überlagerung von älteren, eher traditionelleren Denk- und Kulturelementen mit denen, die wir heute als avantgardistisch bezeichnen, statt.[16] Massive Zuwanderungen, die als Produkt des Wiener Liberalismus angesehen werden können, begünstigten eine kulturelle Vielfalt. Diese Heterogenität und das Nebeneinander unterschiedlicher sozialer wie kultureller Milieus und Volksgruppen führte dazu, dass die Bevölkerung versuchen musste sich mit diesen Gegensätzen zu arrangieren. Diese wiederum hatte zur Folge, dass sich in der Residenzstadt ein intellektuell wie künstlerisch fruchtbares Klima entwickelte, welches von den Autoren des ‚Jung Wiens‘ aufgegriffen und unter anderem die ‚Wiener Moderne‘[17] hervorbrachte.[18] Die untergehende Donaumonarchie, Gründung politischer Parteien, politische Radikalisierungen, bürgerliche Emanzipationsbestrebungen sowie rasante Veränderungen in der Lebenswelt (Medien, Großstädte, Verkehr und Internationalisierung) prägten diese österreichische Kulturbewegung.[19] Das daraus resultierende Spannungsverhältnis zwischen beharrenden und fortschrittlichen Kräften prägte nicht nur das gesellschaftliche Leben in Wien, vielmehr sorgte es auch für eine ambivalente Grundstimmung, die sich in Form von Todessehnsucht, Morbidität und décadence in der Literatur und Kultur des fin de siècle widerspiegelten und als ‚Zeit des Übergangs‘ bezeichnet wird.[20] Einerseits waren die jungen Vertreter dieser Strömung gezwungen, ästhetisch wie persönlich neue Wege zu bestreiten, anderseits waren sie fasziniert von dem Verfall der Kultur und deren althergebrachten Stoffen und Themen. Diese kritisch-dynamische Stimmung bewirkte eine Offenheit gegenüber anderen Literaturen und außerliterarischen Impulsen. Beeinflusst von der Psychologie und der Psychoanalyse Sigmund Freuds war es Ziel der Autoren, in ihren Werken das Innenleben unerschrocken und wertfrei zu schildern.[21] Dafür mussten neue Ausdrucksformen für die Seelenzustände gefunden werden, um bei der Darstellung von Gefühlen Phrasenhaftigkeit und Konventionalität zu vermeiden. Da die Versprachlichung des Ichs sich als schwierig erwies, wurde das Ich als fassbare Einheit grundlegend in Frage gestellt.[22] So zeichnen sich beispielsweise die frühen Prosatexte Schnitzlers (Vgl. Sterben, 1894) und auch Beer-Hofmanns (Vgl. Das Kind und Camelia, 1893) durch den Versuch aus, Bewusstseinsprozesse möglichst genau abzubilden, bei gleichzeitiger Problematisierung des Prozesses selbst. In Leutnant Gustl (1900) gelingt es Schnitzler, durch die konsequente Verwendung des inneren Monologs, die Innenperspektive des Subjekts unvermittelt darzustellen. Konkrete Handlungsmomente bleiben im Hintergrund und die narrative Kausalität, sofern davon zu sprechen ist, wird aufgebrochen. Stattdessen wurden Stimmungen und Bewusstseinsprozesse durch Beschreibungen von Räumen, Gegenständen (Vgl. Hoffmannsthal, Das Märchen der 672. Nacht, 1895) oder Kunstwerken (Vgl. Schnitzler, Reichtum, 1891) dargestellt.[23]

Neben den Einflüssen der Psychologie und Psychoanalyse bildete auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern einen weiteren wichtigen Themenkomplex.[24] Zwar werden Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen reflektiert und aufgeweicht und Frauen finden als sexuelle Wesen Berücksichtigung, vor allem in den Werken von Schnitzler, die herkömmliche Hierarchie der Geschlechter aber wird prinzipiell nicht in Frage gestellt.[25]

Stefan Zweigs Leben und Werk können nur im Zusammenhang mit der Vielfalt des kulturellen Klimas im Wien der Jahrhundertwende verstanden werden. Sowohl die Fülle der künstlerischen Hervorbringungen als auch die zeitgenössische Reflexion über Kunst spiegeln sich in seiner ästhetischen ‚Sozialisation‘ und seiner Offenheit gegenüber unterschiedlichen literarischen wie auch künstlerischen Strömungen wider.[26] So war er mit dem ideell-philosophischen Fundament der Wiener Moderne schon früh vertraut. Im Geschlechterdiskurs, einer der entscheidenden Thematiken um die Jahrhundertwende, rezipierte er die geschlechtsphilosophischen Theorien seines Studienkollegen Otto Weiniger, mit welchem er sich nicht völlig identifizieren konnte. Zwar stellte die weibliche Natur- und Triebhaftigkeit einen wichtigen Aspekt seiner Literatur dar, die Idee einer seelischen und moralischen Minderwertigkeit der Frau, wie es in Weinigers Thesen gegen die Feminisierung der Kultur heißt, lehnte er jedoch ab.[27]

2.2. Gesellschaft und Sexualität

Die Beschäftigung mit Geschlecht und Sexualität nahm um die Jahrhundertwende deutlich zu. So versieht beispielsweise Marianne Fischer die Gesellschaft zur Zeit des fin de siècle mit dem Attribut einer „erotisierenden Gesellschaft“.[28] Diese voranschreitende Sexualisierung der Gesellschaft fand zunächst allerdings nur im Geheimen statt. In der Öffentlichkeit gab man sich weiterhin prüde und an Sexualität uninteressiert.

Gegenwärtig sind wir in Sachen der Sexualität samt und sonders Heuchler, Kranke wie Gesunde. Es wird uns nur zugute kommen [sic], wenn im Gefolge der allgemeinen Aufrichtigkeit ein gewisses Maß von Duldung in sexuellen Dingen zur Geltung gelangt.[29]

So schreibt Sigmund Freud 1898 in „Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen“ und kritisiert das gegenwärtige Verschweigen von Sexualität. Denn eine Zuschaustellung zwischenmenschlicher Zuneigung oder gar ein sexuell motiviertes Handeln war streng verboten und wurde sanktioniert. Sexualität durfte nur innerhalb der Ehe „stattfinden“ und diente lediglich der Fortpflanzung und dem Erhalt der Familie. Jenseits der öffentlichen Meinung spielte die ‚heimliche Sexualität‘ jedoch eine enorme Rolle.[30] Im Geheimen florierte der Handel mit Erotika und die Veröffentlichungen von pornographisch literarischen Werken nahmen zu. Die Vertreter der „Wiener Moderne“ beschäftigten sich in ihren Werken ebenfalls zunehmend mit Sexualität.[31] Durch die Auseinandersetzung mit dieser rückte auch die Diskussion über Geschlecht verstärkt in den Fokus und wurde interdisziplinär diskutiert. Durch den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel der Moderne, der seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert sichtbar wurde, werden bis dato bestehende Geschlechterrollen problematisiert. Die spezifisch männlichen Sphären aller gesellschaftlicher Ebenen (Beruf, Kultur, Familie, Politik), die durch die weibliche Emanzipation aufgebrochen wurden, sowie die sich im 18. Jahrhundert herausgebildete und in der Formulierung der ‚Geschlechtercharaktere‘[32] festgeschriebene bürgerliche Geschlechterordnung wurden in Frage gestellt.[33] Die vermeintliche Auflösung von Geschlechterrollen und Identitäten verlangte nach Neubestimmungen, die in allen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen diskutiert wurden und zu einer enormen Produktion von Wissen über Geschlecht führte. Diese Theorien knüpften einerseits an tradierte Auffassungen an, andererseits fand gleichzeitig eine bemerkenswerte Verschiebung statt: So erhielten Geschlechterzuschreibungen eine gesteigerte Funktion in der Reflexion des kulturellen Umbruchs und Geschlechterdifferenzen etablierten sich zu einem kulturellen Deutungsmuster.[34]

Vor allem die „Frauenfrage“[35] bildete den Ausgangspunkt einer Debatte über Geschlecht, die sich nicht allein auf die gesellschaftliche Partizipation der Frauen beschränkte, sondern zunehmend nach dem ‚Wesen‘ des Geschlechts überhaupt fragte. Eines der populärsten Werke zu diesem Thema verfasste der englische Arzt Havelock Ellis. In dem Vorwort seines Werks Mann und Weib. Eine anthropologische und psychologische Untersuchung der sekundären Geschlechtsunterschiede (1894) weist er explizit darauf hin, dass „die Unterschiede zwischen Mann und Weib […] vielen sozialen Problemen zu Grunde liegen“[36], die durch das Sammeln „positive[r] Daten“ geklärt werden müssten. Daraus geht hervor, dass für Ellis die Frage nach dem Geschlecht nicht Teilproblem der Kultur war, vielmehr wird die Geschlechterdifferenz selbst als Ursache sozialer Probleme begriffen. Bei seiner Untersuchung beschränkt er sich daher nicht nur auf das weibliche Geschlecht, sondern zieht „Mann“ und „Weib“ gleichermaßen zur Diskussion heran. Das Entscheidende hierbei ist, dass bei Ellis ein Wechsel im Reden über Geschlecht deutlich wird: Während bis dato das Weibliche stets für das Geschlecht stand und das Männliche entsprechend der Natur/Kultur-Dichotomie für den Menschen stand, wird jetzt auch der Mann als ‚Geschlechtswesen‘ wahrgenommen. Ellis Werk ist beispielhaft für die Popularisierung medizinischen und anthropologischen Wissens um 1900 und wurde, wie auch viele ähnliche Werke in den Literatur- und Kulturzeitschriften der Moderne besprochen.[37] Bei Ellis medizinischem Deutungsanspruch wird deutlich, dass die „Natur“ das Paradigma zur Bestimmung der Geschlechterordnung ist. Allerdings ändert sich das Naturverständnis vom 18. zum ausgehenden 19. Jahrhundert dahingehend, dass „Natur“ nicht mehr die Referenz innerhalb einer metaphysischen begründeten göttlichen Ordnung ist, sondern viel mehr als naturwissenschaftlich erforschbar verstanden wird. Die „Wissenschaft von Geschlecht“ erstreckt sich daher auf die Naturwissenschaften, Anthropologie und Medizin, deren Theorien auch die literarischen und künstlerischen Diskurse jener Zeit beeinflussten.[38]

Gleichzeitig begünstigen die Debatten über Geschlecht und Sexualität auch das Aufkommen und die Weiterentwicklung der Sexualwissenschaften. Vor allem die Schriften und Theorien von Richard von Krafft-Ebing, Otto Weininger sowie Magnus Hirschfeld wurden häufig rezipiert.[39] Insbesondere die Studie Psychopathia sexualis von Richard von Krafft-Ebing, in welcher er anhand von Fallstudien angeblich „abnormales“ Sexualverhalten untersuchte und kategorisierte, erlangte große Popularität. Mit der Absicht, Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Neigung als „abnormal“ denunziert und strafrechtlich verfolgt wurden, zu schützen, trug er im Wesentlichen zur Bestimmung des ‚Abweichenden‘ und zur Konstruktion des ‚normalen Geschlechts‘ bei. Viele Formen der Sexualität, allem voran Homosexualität, wurden in seiner Studie als „konträre Sexualempfindungen“ oder gar als „krankhaft“ bezeichnet.[40] Dass die Konstruktion von „normalen Geschlechtern“ um 1900 immer mehr in den Fokus rückte, lässt sich übereinstimmend im medizinischen wie auch literarischen Diskurs der ‚Mannweiber‘ und ‚feminisierten Männer‘ erkennen. Deutlich wird, dass der Diskurs über Geschlecht gleichzeitig auch ein Diskurs über Männlichkeit, genauer gesagt die Krise der Männlichkeit, ist.[41] Im Zuge dieser Entwicklung wird nicht nur Sexualität, sondern auch das Geschlecht selbst zu einem Produkt kultureller Zuschreibung.[42] Das Geschlechterproblem wird als Kulturproblem erkannt und verdeutlicht, dass der Geschlechterdiskurs zugleich ein Modernediskurs ist.[43] Die Rede über Sexualität sowie die Darstellung sexueller Abweichungen war bis in die Moderne tabuisiert. Erst um die Jahrhundertwende erfolgte eine Neubewertung der Geschlechterrollen und ihrer Normierung. Dies führte zur Thematisierung der Sexualität, auch im gesellschaftlichen Diskurs. Dabei konkurrierten literarische und theoretische Texte in der Darstellung von Norm und Abweichung sexueller Handlungen.[44] Diese Entwicklung geht auch aus den Werken der ‚Wiener Moderne‘ deutlich hervor. Themen wie vor- und außereheliche sexuelle Beziehungen sowie sexuell abweichende Verhaltensweisen wie zum Beispiel Homosexualität werden in ihnen vermehrt dargestellt.[45]

Bei der Entstehung von Verwirrung der Gefühle waren die Theorien aus Medizin, Psychologie, Psychoanalyse, Sexual- und Naturwissenschaften bereits publiziert und umfassend rezipiert worden. Auch Stefan Zweigs literarisches Schaffen wurde von seinem Interesse an psychologischen Zusammenhängen beeinflusst. Nach eigenen Angaben war „[sein] ureigenstes Element […] immer eine starke psychologische Neugierde gewesen, die [er] zunächst in charakteristischen Kurzgeschichten über individuelle Schicksale anzuwenden versuchte“.[46] Vor allem der Bereich der menschlichen Psyche, den Zweig in seinen Werken am häufigsten aufzuarbeiten sucht, ist das Verhältnis der Geschlechter zueinander. So stellt Zweig in seiner Autobiographie Die Welt von Gestern fest, dass sich vielleicht auf keinem Gebiet des öffentlichen Lebens […] [, bedingt] durch eine Reihe von Faktoren – die Emanzipation der Frau, die Freudsche Psychoanalyse, den sportlichen Körperkult, die Verselbstständigung der Jugend – innerhalb eines einzigen Menschenalters eine so totale Verwandlung vollzogen [hat] wie in den Beziehung der Geschlechter zueinander.[47]

Nichtsdestotrotz empfand die bürgerliche Moral die Sexualität als ein „anarchisches und darum störendes Element“[48], das sich nicht in die ethischen Normen jener Zeit integrieren ließ, da „jede Form einer freien, einer außerehelichen Liebe dem bürgerlichen ‚Anstand‘ widersprach“[49] und daher nicht Teil eines öffentlichen Diskurses sein dufte.

Zweig stellt sich mit seinen Novellen gegen diese Forderungen zugunsten des ästhetischen Schönen auf aufrichtige Darstellungen zu verzichten. Vielmehr greift er in seinen Novellen gerade die ‚verbotenen‘ Themen auf und verbindet ihre Bearbeitung mit der Kritik an der geltenden Sexualmoral und den vom Bürgertum propagierten Normvorstellungen.[50]

3. Raum und Geschlecht in Verwirrung der Gefühle

Verwirrung der Gefühle erschien 1926[51] im dritten Band der Novellen-Kette und reiht sich thematisch in das Novellenwerk Stefan Zweigs ein, in dem vorrangig Geheimnisse rund um sexuelle und erotische Leidenschaften behandelt werden. Stefan Zweig gewährt den Rezipienten durch ein Schlüsselloch Einblicke in die bürgerliche Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts und benutzt die vorherrschenden Moralvorstellungen, um auf die Geschlechterproblematik aufmerksam zu machen. Bei Verwirrung der Gefühle greift er neben den Diskursen um Geschlecht und Sexualität auch „das damals heikle Thema der Homosexualität“[52] auf.[53]

Wie in fast allen seiner Werke steht auch in dieser Novelle das Individuum und nicht die Gesamtheit im Mittelpunkt. Die Novelle dient vielmehr als literarische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Konstellation, die am Beispiel eines Individuums diskutiert wird. Stefan Zweig greift, der begrenzten Form der Novelle entsprechend, einen bestimmten Abschnitt aus dem Leben des Protagonisten heraus und lässt ihn in Verbindung mit einer schicksalhaften Begebenheit vor dem Leser ablaufen. Vorausgegangene oder nachfolgende Lebensumstände werden jeweils nur kurz beleuchtet, soweit sie für die Charakteristik und das Geschehen unentbehrlich sind. Dieses stilistische Muster ist auch in Verwirrung der Gefühle zu erkennen. Dies wird durch die Präsentation der Erzählung in Form einer Rahmen- und Binnenhandlung verdeutlicht. Roland erinnert sich angesichts der für ihn angefertigten Festschrift zum 60. Geburtstag (extradiegetische Erzählebene) an die eigenen Studienjahre (intradiegetische Erzählebene). Das den „Private[n] Aufzeichnungen“[54] anvertraute ‚Unerhörte‘ formt die Novelle zu einer ‚Coming of age‘-Geschichte, beziehungsweise zu einem ‚Coming out‘ als personaler und intellektueller „Subjektion“[55] im Text als der eigentlichen Existenzform. Auf der intradiegetischen Erzählebene erfolgt vom homodiegetischen Erzähler eine Art Lebensrückblick, der intimste Geschehnisse enthält, dass er einer Lebensbeichte gleichkommt. In dieser beichten nicht nur der Protagonist und Ich-Erzähler, sondern auch andere Figuren beider Geschlechter die Wahrheit des Geschlechtlichen.[56] Doch was ist die Wahrheit des Geschlechtlichen? Welche Geschlechterproblematiken werden in Verwirrung der Gefühle aufgezeigt und welchen Raum nimmt diese Problematik ein?

In der Erzählung fungieren die Handlungsorte als wichtige Gelenkstellen für den Diskurs über Sexualität und Geschlecht. So baut die Erzählung zwei topographische Räume auf, in denen sich das homosexuelle Begehren des Professors, unter Ausschluss seiner Frau, manifestieren kann. Da Räume vielfältigen Semantisierungen unterworfen sind und dazu genutzt werden können die soziale Realität abzubilden, bietet es sich im Folgenden an die narrativen Raumdarstellungen der Erzzählung zu untersuchen.[57] Anhand einer erzähltheoretischen Auseinandersetzung mit der Dimension des Raumes ist es möglich, Aussagen über die Geschlechterrelevanz von Handlungsorten in Stefan Zweigs Novelle Verwirrung der Gefühle zu treffen. Die sich nun anschließende Analyse folgt nicht der Chronologie des Textes, vielmehr werden die einzelnen Handlungsorte zunächst systematisch erfasst und im Rahmen der Geschlechtermatrix untersucht. Dabei liegt der Fokus auf dem Verhältnis von Raum und Geschlecht: Wie wird der Raum sprachlich vermittelt? Ist er durch soziale Normen und subjektive Wahrnehmung geprägt und geschlechterspezifisch konnotiert?

3.1. Die Großstadt – Berlin

Ein Teil des Geschehens findet in Berlin statt. Die Großstadt wird dabei in zweifacher Weise als Symbolträger und Raummotiv für die Geschlechtermatrix in der Novelle wirksam. Die Stadt steht symbolisch einerseits für den freien Geist und Weltoffenheit, anderseits wird sie zu einem Symbol des lasterhaften und dekadenten Lebens.[58] Räume bzw. Raumvorstellungen, die sich auf konkrete Raumerfahrungen beziehen, wie in diesem Fall das Leben in der Stadt, repräsentieren strak emotionalisierte Bedeutungskomplexe und sind daher auch besonders ideologieanfällig. Vor allem die geschlechterrelevante Prägung spielt hierbei eine bedeutende Rolle.[59]

[...]


[1] Vgl. Rosenkranz, Karl (1853): Aesthetik des Häßlichen. Königsberg: Verlag der Gebrüder Bornträger. Seite 236.

[2] Vgl. Schwarz, André (2012): Lustvolles Verschweigen und Enthüllen. Eine Poetik der Darstellung sexuellen Handelns in der Literatur der Wiener Moderne. Marburg: Verlag LiteraturWissenschaft.de. Seite 9.

[3] Vgl. Eder, Franz X. (1996): „Diese Theorie ist sehr delikat“. Zur Sexualisierung der „Wiener Moderne“. In: Jürgen Nautz/ Richard Vahrenkamp (Hg.): Die Wiener Jahrhundertwende. Einflüsse – Umwelt – Wirkungen. Wien: Böhlau Verlag. Seite 160.

[4] Vgl. Schwarz (2012): Seite 10.

[5] Zweig, Stefan (1927): Verwirrung der Gefühle. Drei Novellen. Leipzig: Insel Verlag. Seite 155.

[6] Vgl. Füllmann, Rolf (2008): Stefan Zweigs Verwirrung der Gefühle und die Entwirrung konstruierter Geschlechterverhältnisse. In: Ders. (Hg.): Der Mensch als Konstrukt. Festschrift für Rudolf Drux zum 60. Geburtstag. Bielefeld: Aisthesis. Seite 181.

[7] Vgl. Mairhofer, Marlen (2018): Verwirrung der Gefühle (1927). In: Arturo Larcati/ Klemens Renolder/ Martina Wörgötter (Hg.): Stefan-Zweig-Handbuch. Berlin/ Boston: de Gruyter. Seite 211.

[8] Zweig (1927): Seite156.

[9] Vgl. ebd.

[10] Vgl. Spanke, Carsten/ Werner, Lukas (2012): Die gebrechliche Einrichtung der Welt. Raumstörungen und Textbrüche in Heinrich von Kleists Erzählungen. In: Carsten Gansel/ Pawel Zimniak (Hg.): Störungen im Raum – Raum der Störungen. Heidelberg: Winter. Seite 71.

[11] Vgl. Wieland, Klaus (2005): Die Konstruktion von männlichen Homosexualitäten im psychiatrisch-psychologischen Diskurs um 1900 und in der deutschen Erzählliteratur der Frühen Moderne. In: Scientia Poetica 9/2005. Seite 254.

[12] Vgl. Würzbach, Natascha (2004): Raumdarstellung. In: Vera Nünning/ Ansgar Nünning (Hg.): Erzähltextanalyse und Gender Studies. Weimar: Metzler. Seite 49f.

[13] Vgl. Millner, Alexandra (2018): Liberalismus und Bürgertum. In: Arturo Larcati/ Klemens Renolder/ Martina Wörgötter (Hg.): Stefan-Zweig-Handbuch. Berlin/ Boston: de Gruyter. Seite 66.

[14] Vgl. Schwarz (2012): Seite 15.

[15] Vgl. Holmes, Deborah (2018): Zur Literatur des fin de siècle in Wien. In: Arturo Larcati/ Klemens Renolder/ Martina Wörgötter (Hg.): Stefan-Zweig-Handbuch. Berlin/ Boston: de Gruyter. Seite 58.

[16] Vgl. Lorenz, Dagmar (1995): Wiener Moderne. Weimar: Metzler. Seite 4f.

[17] Unter dem Begriff der ‚Wiener Moderne‘, welcher auf die gleichermaßen programmatischen Essays von Hermann Bahr (1890) und F. M. Fels (1891) zurückzuführen ist, werden die Bereiche der Literatur, Literaturkritik, Essayismus sowie andere innovative Kulturbereiche der Zeit zusammengefasst. Im Mittelpunkt der Darstellungen stehen, die Auseinandersetzung mit dem ‚Unbewussten‘ der Nerven, dem Inneren des Subjekts. Auch jüngere Autoren, wie zum Beispiel Stefan Zweig, die nach 1918 in Wien wirkten, können noch zur ‚Wiener Moderne‘ gerechnet werden. (Vgl. Niefanger, Dirk (2007): Wiener Moderne. In: Dieter Burdorf/ Christoph Fasbender/ Burkhard Moennighoff (Hg.): Metzler Lexikon Literatur. Stuttgart: Metzler. Seite 830.).

[18] Vgl. Millner (2018): Seite 66.

[19] Vgl. Niefanger (2007): Seite 830.

[20] Vgl. Millner (2018): Seite 70.

[21] Vgl. Holmes (2018): Seite 60f.

[22] Vgl. Lorenz (2007): Seite 111f.

[23] Vgl. Holmes (2018): Seite 61.

[24] Auf diesen Aspekt wird im folgenden Kapitel noch genauer eingegangen.

[25] Vgl. Holmes (2018): Seite 64.

[26] Vgl. ebd.

[27] Vgl. Birk, Matjaž (2007): Stefan Zweig und die Novelle der Wiener Moderne am Beispiel Arthur Schnitzlers. In: Mark H. Gelber (Hg.): Stefan Zweig Reconsidered. New Perspectives on his Literary and Biographical Writings. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. Seite 122.

[28] Vgl. Fischer, Marianne (2003): Erotische Literatur vor Gericht. Der Schmutzliteraturkampf im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Wien: Braumühler Verlag. Seite 5.

[29] Freud, Sigmund (2000): Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen. In: Alexander Mitscherlich/ Angela Richards/ James Strachney (Hg.): Sigmund Freud. Studienausgabe. Band V: Sexualleben. Frankfurt am Main: Fischer Verlag. Seite 18.

[30] Vgl. Schwarz (2012): Seite 19.

[31] Vgl. ebd., Seite 20.

[32] Der Begriff der ‚Geschlechtercharaktere‘ stammt aus dem 18. Jahrhundert und soll die, zu den physiologisch analog gedachten, psychologischen Geschlechtsmerkmale bezeichnen. Soll heißen, dass die weibliche/männliche Physis eine entsprechende weibliche/männliche Psyche festschreibt. Wobei dem Mann die Merkmale ‚Aktivität‘ und ‚Rationalität‘ und der Frau ‚Passivität‘ und Emotionalität‘ zugeschrieben werden. (Vgl. Hausen, Karin (1976): Die Polarisierung der „Geschlechtscharaktere“ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben. In: Werner Conze (Hg.): Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Stuttgart: Klett. Seite 363.).

[33] Vgl. Helduser, Urte (2005): Geschlechterprogramme. Konzepte der literarischen Moderne um 1900. Köln: Böhlau Verlag. Seite 43f.

[34] Vgl. Helduser (2005): Seite 43f. .

[35] Hiermit ist die um 1900 geführte Debatte gemeint, in der es um die Frage ging, ob Frauen zum höheren Studium zugelassen werden durften. Die Universität, eine bis dato rein männliche Sphäre wurde im Zuge der weiblichen Emanzipation aufgebrochen. (Vgl. Braun, Christina von (2006): Gender, Geschlecht und Geschichte. In: Braun, Christina von/ Stephan, Inge (Hg.): Gender Studies. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler. Seite 26.).

[36] Vgl. Ellis, Havelock (1894): Mann und Weib. Eine anthropologische und psychologische Untersuchung der sekundären Geschlechtsunterschiede. Autorisierte deutsche Ausgabe von Dr. Hans Kurella. Leipzig. Vorwort.

[37] Vgl. Helduser (2005): Seite 45f.

[38] Vgl. Helduser, (2005): Seite 47f.

[39] Vgl. Schwarz (2012): Seite 20.

[40] Vgl. ebd., Seite 21.

[41] Vgl. Helduser (2005): Seite 50.

[42] Vgl. Braun (2006): Seite 29f.

[43] Vgl. Helduser (2005): Seite 50.

[44] Porto, Petra (2011): Sexuelle Norm und Abweichung. Aspekte des literarischen und des theoretischen Diskurses der Frühen Moderne (1890-1930). München: belleville Verlag. Seite 15.

[45] Vgl. Wieland (2005): Seite 238f.

[46] Vgl. Prater, Donald A./ Michels, Volker (Hg.) (1981): Stefan Zweig. Leben und Werk im Bild. Frankfurt am Main: Insel Verlag. Seite 19.

[47] Zweig, Stefan (1970): Die Welt von Gestern. Frankfurt am Main: Fischer. Seite 87.

[48] Ebd.

[49] Ebd.

[50] Vgl. Meyer, Michaela (2009): Erzählte Psychoanalyse? Die „Wende nach Innen“ in der modernen Literatur, dargestellt anhand ausgewählter Texte von Stefan Zweig, John Davys Beresford und May Sinclair. Essen: Die blaue Eule Verlag. Seite 140.

[51] Wird später nachdatiert auf 1927.

[52] Vgl. Prater/ Michels (Hg.) (1981): Seite 164.

[53] Vgl. Meyer (2009): Seite 203.

[54] Zweig (1927): Seite 155.

[55] Judith Butler sieht im „Akt der Subjektion“ in erster Linie eine „Unterwerfung“ und weniger eine Form der (bürgerlichen) Selbstbehauptung, wie sie sich in Stefan Zweigs Text manifestiert. (Vgl. Butler, Judith (2003): Imitation und die Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität. In: Andreas Krass (Hg.): Queer Denken. Queer Studies. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Seite 146.).

[56] Vgl. Füllmann (2008): Seite 181f.

[57] Vgl. Würzbach (2004): Seite 49f.

[58] Brogi, Susanna: Berlin. In: Günter Butzer/ Joachim Jacob (Hg.): Metzler Lexikon literarischer Symbole. Seite 47.

[59] Vgl. Würzbach (2004): Seite 50f.

Ende der Leseprobe aus 53 Seiten

Details

Titel
Raum und Geschlecht in Stefan Zweigs "Verwirrung der Gefühle"
Untertitel
Eine literaturwissenschaftliche Analyse
Hochschule
Universität Trier
Note
1,3
Jahr
2019
Seiten
53
Katalognummer
V498681
ISBN (eBook)
9783346009067
ISBN (Buch)
9783346009074
Sprache
Deutsch
Schlagworte
raum, geschlecht, stefan, zweigs, verwirrung, gefühle, eine, analyse
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Raum und Geschlecht in Stefan Zweigs "Verwirrung der Gefühle", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498681

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