In der vorliegenden Arbeit wurde die öffentliche Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren als konventionelle Züchtung oder Gentechnik anhand einer empirischen Studie in Form einer Umfrage erhoben. Festgestellt werden konnte, dass die neuen Züchtungsmethoden, insbesondere das Genome Editing und CRISPER/Cas keine große Bekanntheit innerhalb der Öffentlichkeit haben. Dennoch ist das Interesse an den Verfahren höher als an der herkömmlichen Pflanzenzüchtung.
Die in den letzten Jahren entstandenen neuen Züchtungstechnologien, wie das Genome Editing Verfahren, erhalten aus dem Bereich der Pflanzenzüchtung breite Zustimmung und gleichzeitig hohe Erwartungen an die zukünftigen Herausforderung der züchterischen Aufgaben. Insbesondere da diese Verfahren zielgerichtete, präzise und schnelle Züchtung versprechen, können diese helfen zukünftige Herausforderungen der Züchtung zu bewältigen. Die aus den neuen Verfahren entstehenden Produkte können aus regulatorischer Sicht der konventionellen Züchtung oder der gentechnischen Züchtung zugeordnet werden. Aktuell kommt in dieser Hinsicht die Frage auf, ob die bislang in Deutschland und der Europäischen Union (EU) geltenden Gesetzte den neuen Züchtungsverfahren noch gerecht werden können. Zwar ist die Gesetzgebung ein wichtiges Grundgerüst zur erfolgreichen Einführung neuer Technologien, jedoch spielt auch die öffentliche Wahrnehmung eine entscheidende Rolle.
Diese kann solche Verfahren anders als die juristische Seite bewerten, welches langfristig zu Image- und Vertrauensverlust führen könnte. So haben die Pflanzenzüchter über die Debatte der Grünen Gentechnik in den vergangen Jahrzehnten innerhalb der EU schon einmal die Erfahrung gemacht, wie die Einführung einer Technologie scheitert, letztlich auch anhand der öffentlichen Wahrnehmung.
Die Bewertung der Verfahren zeigte auf, dass die öffentliche Wahrnehmung Unterschiede innerhalb der einzelnen Verfahren erkennt. Bei Verfahren mit einem natürlichen Endprodukt herrscht eine geteilte Meinung bei der Zuordnung, die sich zwischen der konventionellen Zucht und der Gentechnik positioniert. Dennoch wurde festgesellt, dass die Verfahren, die zu einem nicht natürlichen Endprodukt führen, deutlich als gentechnisch veränderte Züchtung eingestuft werden. Zusätzlich wurde durch die Erhebung festgestellt, dass eine Kennzeichnungspflicht für Produkte gefordert wird, welche über die Verfahren der Genome Editing gezüchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Neue Züchtungstechnologien
- 2.1.1 Genome Editing
- 2.1.2 Gesetzliche Grundlage
- 2.1.3 Aktuelle juristische Bewertung
- 2.2 Öffentliche Wahrnehmung
- 2.2.1 Einordnung der aktuellen öffentlichen Wahrnehmung
- 3 Empirische Studie
- 3.1 Beschreibung des Fragebogens und der Stichprobe
- 3.2 Eingesetzte statistische Analysemethoden
- 4 Ergebnisse der statistischen Auswertung
- 4.1 Häufigkeitstabelle zur Bekanntheit der unterschiedlichen Pflanzenzüchtungsmethoden
- 4.2 Häufigkeitstabelle zum Interesse an den Genome Editing Verfahren
- 4.3 Häufigkeitstabelle zur Bewertung der Genome Editing Verfahren
- 4.4 Häufigkeitstabelle zur Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht
- 4.5 Kreuztabelle zwischen Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren und dem Bildungsabschluss
- 4.6 Regressionsanalyse der Genome Editing Verfahren abhängig von soziodemographischen Merkmalen
- 4.7 Rangkorrelation zwischen der Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren und dem Wissen über die Pflanzenzucht
- 4.8 Regressionsanalyse zu den Wahrnehmungen der Zuchtverfahren
- 5. Diskussion der Ergebnisse
- 5.1 Bekanntheit der unterschiedlichen Pflanzenzüchtungsmethoden
- 5.2 Interesse an den Genome Editing Verfahren
- 5.3 Bewertung der Genome Editing Verfahren
- 5.4 Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht
- 5.5 Zusammenhang zwischen Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren und dem Bildungstand
- 5.6 Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren abhängig von soziodemographischen Merkmalen
- 5.7 Zusammenhang zur Wahrnehmung der Genome Editing Verfahren abhängig von Wissen über die Pflanzenzucht
- 5.8 Regressionsanalyse zu den Wahrnehmungen der Zuchtverfahren
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die öffentliche Wahrnehmung des Genome Editing Verfahrens im Kontext der Pflanzenzüchtung. Sie zielt darauf ab, die aktuelle Meinung der Bevölkerung zu diesem neuen Verfahren zu erfassen und zu analysieren. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Bewertung des Genome Editing im Vergleich zur konventionellen und gentechnischen Züchtung gelegt.
- Die Bekanntheit des Genome Editing Verfahrens und anderer Pflanzenzüchtungsmethoden in der Bevölkerung.
- Das Interesse der Öffentlichkeit an den Genome Editing Verfahren.
- Die Bewertung des Genome Editing Verfahrens durch die Öffentlichkeit im Vergleich zu herkömmlichen Züchtungsmethoden.
- Die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht für Produkte, die mit Hilfe des Genome Editing gezüchtet werden.
- Der Einfluss soziodemographischer Faktoren auf die Wahrnehmung des Genome Editing Verfahrens.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Themenbereich der neuen Züchtungstechnologien und die Relevanz der öffentlichen Wahrnehmung in diesem Kontext einführt. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen Hintergrund, indem es die neuen Züchtungstechnologien, insbesondere das Genome Editing, sowie die rechtlichen Grundlagen und die aktuelle juristische Bewertung dieser Verfahren behandelt. Kapitel 3 beschreibt die empirische Studie, die mit Hilfe einer Umfrage durchgeführt wurde. Es werden der Fragebogen, die Stichprobe und die eingesetzten statistischen Analysemethoden vorgestellt. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der statistischen Auswertung, die unter anderem die Bekanntheit der unterschiedlichen Pflanzenzüchtungsmethoden, das Interesse an den Genome Editing Verfahren, die Bewertung dieser Verfahren und die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht untersucht. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Studie und analysiert die gewonnenen Erkenntnisse im Detail. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsbedarfe.
Schlüsselwörter
Pflanzenzüchtung, Neue Züchtungsmethoden, Genome Editing, öffentliche Wahrnehmung, Bewertung, Kennzeichnungspflicht, soziodemographische Faktoren, CRISPER/Cas
- Arbeit zitieren
- Ulf Lüdecke (Autor:in), 2018, Die öffentliche Wahrnehmung des Genome Editing Verfahren als konventionelle oder als gentechnische Züchtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498712