Die folgende Arbeit befasst sich mit dem komplexen Umfeld von Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen. Komplex daher, da scheinbar rationales Verhalten von Entscheidern dazu führt, dass profitable Investitionen nicht durchgeführt werden und somit ein suboptimales Investitionsniveau erreicht wird. Dieser Umstand wird als Energy Efficiency Gap oder Energy Efficiency Paradox bezeichnet. Folglich stellt sich die Frage, welche Faktoren zu diesem paradoxen Umstand führen. Einen Anteil daran hat die Anwendung der hier behandelten simplen Investitionsbeurteilungsmethoden, wie der Kapitalwertmethode, Internen-Zinsfuß-Methode oder der Payback Analyse.
Im Folgenden wird gezeigt, dass die weit verbreitete Payback Analyse die individuellen Charakteristiken von Investitionen nur unzureichend in Betracht zieht, wodurch die Entscheidungsgrundlage verzerrt wird. Aus diesem Grund wird der EBaR Ansatz vorgestellt, der eine fortgeschrittene und auf dem Value at Risk basierende Methode zur Investitionsbeurteilung darstellt. Dabei wird gezeigt, wie unter Anwendung der Monte-Carlo-Simulation eine vollständige Risikoberücksichtigung bei Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen durchzuführen ist. Hierdurch wird der entscheidenden Instanz eine umfassende Informationsbasis mit integrierter Nutzen-Risiko Perspektive zur Verfügung gestellt.
Im Anschluss daran werden Energieeffizienzversicherungen vorgestellt, die eine effektive Möglichkeit darstellen, um das Risiko aus Energieeffizienzprojekten zu transferieren. Letztlich wird klar, dass sowohl der EBaR Ansatz, als auch Energieeffizienzversicherungen dazu beitragen, Investitionen in EEM attraktiver zu machen und so das Investitionsniveau anzuheben.
Inhaltsverzeichnis
- Energieeffizienz
- Ein Ziel von globaler Bedeutung
- Energy Efficiency Gap – paradox jedoch nicht irrational
- Der unzureichende Status quo
- Energieeffizienz als Instrument des Risikomanagements
- Technologie und Risikomanagement im Einklang?
- Kapitalwert- und Interne-Zinsfuß-Methode
- Die Payback Analyse
- Funktionsweise und Risikobeurteilung
- Nachteile der Payback Analyse
- Profundes Risikomanagement
- Investitionsentscheidungen anhand des EBaR Ansatzes
- Bedarf nach einer integrierten Nutzen-Risiko Perspektive
- Bestimmung der EBaR Entscheidungsvariablen
- Überwindung der Nachteile der Payback Analyse
- Anwendung von Stresstests
- Risikotransfer durch Energieeffizienzversicherungen
- Erfordernis von Risikotransfer
- Funktionsweise und Vorteile
- Investitionsentscheidungen anhand des EBaR Ansatzes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Optimierung von Investitionsentscheidungen in Energieeffizienzmaßnahmen. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus dem so genannten „Energy Efficiency Gap“ ergeben, der die Diskrepanz zwischen potenziell profitablen Investitionen und deren tatsächlicher Realisierung beschreibt. Insbesondere wird der Einfluss von traditionellen Investitionsbeurteilungsmethoden auf die Entscheidungsfindung analysiert, und die Limitationen der Payback Analyse werden aufgezeigt. Als Lösung wird der EBaR Ansatz präsentiert, der eine umfassende Risikoberücksichtigung in der Investitionsentscheidung ermöglicht. Abschließend werden die Möglichkeiten des Risikotransfers durch Energieeffizienzversicherungen betrachtet.
- Das Energy Efficiency Gap als Herausforderung für Investitionsentscheidungen
- Bewertung von Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen
- Die Payback Analyse und ihre Grenzen
- Der EBaR Ansatz als innovative Methode zur Risikobewertung
- Risikotransfer durch Energieeffizienzversicherungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 behandelt das Thema Energieeffizienz und die globale Bedeutung der Einsparung von Energie. Es wird der „Energy Efficiency Gap“ vorgestellt, der das Paradox beschreibt, dass trotz des Potenzials für rentable Investitionen, diese oft nicht realisiert werden. Kapitel 2 beleuchtet den Status Quo der Investitionsentscheidungen im Bereich der Energieeffizienz. Es werden die Kapitalwert- und Interne-Zinsfuß-Methode sowie die Payback Analyse vorgestellt und deren Funktionsweise sowie Stärken und Schwächen im Kontext des Risikomanagements diskutiert. Kapitel 3 konzentriert sich auf das Konzept des profunden Risikomanagements bei Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen. Der EBaR Ansatz wird als eine innovative Methode zur Risikobewertung vorgestellt, die auf der Monte-Carlo-Simulation basiert. Es wird erläutert, wie der EBaR Ansatz die Entscheidungsgrundlage verbessert und die Nachteile der Payback Analyse überwindet. Weiterhin wird die Möglichkeit des Risikotransfers durch Energieeffizienzversicherungen diskutiert, die eine effektive Strategie zur Absicherung von Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen darstellen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Energieeffizienz, Investition, Energy Efficiency Gap, Risikomanagement, EBaR, Energieeffizienzversicherung, Payback Analyse, Monte-Carlo-Simulation, Value at Risk, Risikotransfer.
- Arbeit zitieren
- Rochus Niemierko (Autor:in), 2017, Risikomanagement bei Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498768