"Sinn und Form" ist eine literarische Zeitschrift, die 1949 durch den Präsidenten des Kulturbundes, Johannes R. Becher, und dem bürgerlichen Humanisten Paul Wiegler gegründet wurde. Als Chefredakteur schlug Becher den parteilosen Lyriker Peter Huchel vor, der das Amt bis 1962 innehatte. Ins Zentrum der Zweimonatsschrift sollten aktuelle Beiträge zur Literatur gerückt werden, welche dem deutschen Leser das vorstellen sollte, was ihm im Zuge des Faschismus vorenthalten blieb. Die Zeitschrift sah ihre Aufgabe darin, fortschrittliche Literatur zu präsentieren, die sich auf der ganzen Welt ansiedelte und für den Frieden und die Völkerverständigung eintrat. Kulturelle Beziehungen zu Nachbarländern wollten nun wieder geknüpft werden.
Der Chefredakteur galt jedoch schnell als ideologisch nicht zuverlässig. Die DDR leitete nach seiner unwürdigen Entlassung 1962 geheimpolizeiliche Maßnahmen ein. Peter Huchel wurde seines Amtes enthoben, weil er gesamtdeutsch und international dachte und der "Bitterfelder Weg" sowie der "sozialistische Realismus" für ihn keine Bedeutung hatte. Man könnte ihn somit als einen "Seiltänzer" betiteln, der sich oft auf einem schmalen Grat zwischen eigenen Ansprüchen und den Literaturvorstellungen der DDR bewegte. Aus dieser Problemstellung heraus leitet sich folgende Forschungsthese ab: "Für die kulturpolitische Agenda der SED-Führung war Peter Huchel als Chefredakteur der Literaturzeitschrift "Sinn und Form" nicht vertretbar."
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Fragestellung und Vorgehensweise
- Aktueller Forschungsstand und Literatur
- Vorläufig geplante Gliederung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ unter der Leitung von Peter Huchel von 1949 bis 1962 im Kontext der kulturellen und politischen Entwicklungen in der DDR. Das Exposé beleuchtet die Herausforderungen, die Huchel als parteiloser Lyriker in der SED-dominierten Kulturlandschaft der DDR zu bewältigen hatte, und untersucht, wie er seine literarischen Ambitionen mit den staatlichen Vorgaben in Einklang zu bringen versuchte.
- Die Entwicklung der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und politischer Kontrolle
- Die Konflikte zwischen Peter Huchel und der SED-Kulturpolitik im Hinblick auf die literarische Ausrichtung der Zeitschrift
- Die Rolle der Akademie der Künste als institutionelle Plattform für die Zeitschrift und deren Einfluss auf die Gestaltung der Kulturpolitik
- Die Bedeutung von Schlüsselwerken und Autoren, die in „Sinn und Form“ veröffentlicht wurden, für die literarische Entwicklung der DDR
- Die Auswirkungen von Huchels Entlassung als Chefredakteur auf die Zeitschrift und die Kulturpolitik der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Zeitschrift „Sinn und Form“ und die Rolle von Johannes R. Becher und Paul Wiegler bei ihrer Gründung. Es wird die Bedeutung der Zeitschrift im Kontext des Wiederaufbaus der deutschen Kulturlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und die Rolle von Peter Huchel als Chefredakteur hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Fragestellung und der Vorgehensweise der Arbeit. Es wird die Forschungshypothese formuliert und die methodischen Ansätze zur Bearbeitung des Themas vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert den aktuellen Forschungsstand und die verfügbare Literatur zur Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ und zum Wirken von Peter Huchel in der DDR. Es werden wichtige Publikationen und Studien zu diesem Thema vorgestellt.
Das vierte Kapitel präsentiert die vorläufige Gliederung der Arbeit und skizziert die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Das fünfte Kapitel enthält das Literaturverzeichnis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themenfeldern der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“, der DDR-Kulturpolitik, der Rolle von Peter Huchel als Chefredakteur und dem Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und staatlicher Kontrolle. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: „Sinn und Form“, „Peter Huchel“, „DDR-Kulturpolitik“, „Akademie der Künste“, „sozialistischer Realismus“, „Formalismus“, „Literaturzeitschrift“, „Zensur“ und „Künstlerische Freiheit“.
- Quote paper
- Stephanie Mütterlein (Author), 2019, Die Literaturzeitschrift "Sinn und Form" unter Peter Huchel 1949-1962. Eine ungeliebte Visitenkarte der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498854