Michel Foucault, Philosoph und Historiker, griff in seinem Werk „Überwachen und Strafen“, welches 1975 erschien, die Idee des „Panoptikums“ auf und untersuchte darin die „Entwicklung der Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts“. „Marter, Bestrafung, Disziplin, Gefängnis – das sind die vier großen Themen (...)“ seines Buches (vgl. www.raffiniert.ch). Foucault kommt dabei zu dem Fazit, dass es sich bei den modernen westlichen Gesellschaften um „Disziplinargesellschaften“ handle, deren Entstehung er in der Entwicklung der Strafpraktiken sieht und deren Ursprung innerhalb der marxistischen Gesellschaftsordnung zu finden sei. Foucault kam dabei zu dem Schluss, dass die Faktoren „Subjektkonstitution, Disziplinierung“ und „Kapitalakkumulation“ voneinander abhängig seien (Marti, U.: Michel Foucault, S. 120).
Zur Vorgehensweise des folgenden Beitrags:
Es erscheint sinnvoll zunächst einen kurzen Abriss des ursprünglich von Jeremy Bentham entworfenen „Panoptikums“ zu geben. Da sich der Beitrag mit einem Werk Michel Foucault auseinandersetzen wird, soll eine kurze Zusammenfassung seines Lebenslaufes daran anschließen. Erläuterungen über die herrschenden Machtsysteme während des Zeitalters der Pest und der Lepra werden ebenfalls ihren Platz in diesem Beitrag finden, da sich Aspekte ihrer innerhalb des von Foucault in „Überwachen und Strafen“ beschriebenen Machtmodells wieder- finden. Der Aufbau des Panoptikums, sowie seine von Foucault definierte Funktion, soll in Verbindung mit der Fragestellung „Wie funktioniert die soziale Kontrolle in der Gesellschaft?“ dargestellt werden und wird im Kapitel zur Charakterisierung der „Disziplinargesellschaft“ nach Foucault münden. Der Zusammenhang zwischen „Wissen“ und „Macht“, sowie eine kurze Darstellung der methodischen Vorgehensweise Foucaults werden den Abschluss der Arbeit bilden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Vorwort
- 1. Zur Architektur des Panoptikums von Jeremy Bentham
- 2. Der Lebenslauf Foucaults.
- 3. Die Entwicklung der Bestrafungstechniken im Laufe der Jahrhunderte .....
- 3.1 Pest und Lepra: Zwei Grundmodelle der Macht.
- 3.2 Die Machtmechanismen des Panoptikums.
- 4. Die Disziplinargesellschaft.
- 5. Zum Zusammenhang von „Wissen“ und „Macht“ innerhalb der Gesellschaft....
- 6. Die methodische Vorgehensweise Foucaults
- 7. Schlusswort.
- 8. Literaturverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag analysiert Michel Foucaults Werk "Überwachen und Strafen" und untersucht die Entwicklung von Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen im 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf Foucaults Konzept der "Disziplinargesellschaft" und seiner Analyse der "Machtmechanismen" des Panoptikums.
- Das Panoptikum als architektonisches Modell der Überwachung
- Die Entstehung der Disziplinargesellschaft im Kontext der Strafpraxis
- Foucaults Analyse des Zusammenspiels von Wissen und Macht
- Die methodische Vorgehensweise Foucaults
- Der Einfluss von Pest- und Lepra-Modellen auf die Machtstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
- A. Vorwort: Der Text stellt Michel Foucaults Werk "Überwachen und Strafen" vor und beschreibt dessen zentrale Thesen zur Entstehung der Disziplinargesellschaft. Foucault untersucht die Entwicklung von Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen im 19. Jahrhundert und kommt zu dem Schluss, dass die modernen westlichen Gesellschaften von "Disziplinargesellschaften" geprägt sind.
- 1. Zur Architektur des Panoptikums von Jeremy Bentham: Dieses Kapitel analysiert die architektonische Konstruktion des Panoptikums, ein Gefängnismodell, das auf permanente Überwachung der Insassen ausgelegt ist. Der zentrale "Beobachtungsturm" ermöglicht dem Wärter, jeden Insassen jederzeit einzusehen, ohne selbst gesehen zu werden. Dieses "unsichtbare Auge" der Überwachung soll zu einem automatischen regelkonformen Verhalten der Insassen führen.
- 2. Der Lebenslauf Foucaults: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Abriss des Lebenslaufs von Michel Foucault, dem französischen Philosophen und Historiker, dessen Werk "Überwachen und Strafen" im Zentrum des Beitrags steht.
- 3. Die Entwicklung der Bestrafungstechniken im Laufe der Jahrhunderte: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Bestrafungsmethoden im historischen Kontext. Es werden zwei Grundmodelle der Macht, die der Pest und die der Lepra, dargestellt und ihre Bedeutung für die Entstehung der Disziplinargesellschaft beleuchtet.
- 4. Die Disziplinargesellschaft: In diesem Kapitel wird Foucaults Konzept der "Disziplinargesellschaft" näher erläutert. Es wird gezeigt, wie die moderne Gesellschaft durch die Entwicklung der Strafpraxis und die Implementation von Überwachungsmechanismen zur Disziplinierung und Kontrolle ihrer Mitglieder beiträgt.
- 5. Zum Zusammenhang von „Wissen“ und „Macht“ innerhalb der Gesellschaft: Dieses Kapitel analysiert Foucaults These, dass Wissen und Macht untrennbar miteinander verbunden sind. Die Kontrolle über Wissen ermöglicht es, Macht auszuüben und soziale Strukturen zu kontrollieren.
- 6. Die methodische Vorgehensweise Foucaults: Dieses Kapitel skizziert die methodische Vorgehensweise, die Foucault in seinem Werk "Überwachen und Strafen" verfolgt. Es wird gezeigt, wie er historische Dokumente und Institutionen analysiert, um die Entwicklung von Machtstrukturen zu verstehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes sind: Disziplinargesellschaft, Panoptikum, Überwachung, Macht, Wissen, Strafpraxis, Jeremy Bentham, Michel Foucault, "Überwachen und Strafen". Der Beitrag beleuchtet die Entwicklung von Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen im 19. Jahrhundert und zeigt, wie die Disziplinargesellschaft durch den Einsatz von Überwachungstechniken und Machtmechanismen funktioniert.
- Arbeit zitieren
- Christina Schulz (Autor:in), 2005, Michel Foucault: Die Disziplinargesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49894