Die vorliegende Arbeit befasst sich sowohl mit dem Konzept der Trauer als auch mit unterschiedlichen Aspekten der Treue, die im Hauptteil mit dem emotional dargestellten Dilemma Rüdigers von Bechelaren aus dem Nibelungenlied in Verbindung gebracht und veranschaulicht werden sollen. Anders als in der heutigen Zeit bedienten sich die Menschen des deutschen Mittelalters stets einer sehr ausgelassenen Mimik und Gestik, die als ein großer und wichtiger Teil der höfischen Kommunikation betrachtet werden kann und somit auch die literarischen Werke der damaligen Epoche prägte. Mit ihren Gebärden und Zeichen sendeten sie deutliche Botschaften an ihre Mitmenschen aus, die für den Leser aus heutiger Sicht teilweise schwer verständlich sind. Die Rede ist hier von Emotionen. Besonders das Konzept der Trauer ist eine auf vielschichtige Art und Weise dargestellte Emotion, die eng mit dem Körper verknüpft ist.
Die Arbeit geht zunächst auf die Trauer als Emotion im Allgemeinen ein und zeigt die Artikulationen sowie ihre Hintergründe, ihre Ursachen und ihre Bedeutungen für den mittelalterlichen Hörer auf, bevor sie sich auf das Konzept der Treue bezieht und im Anschluss daran das Zusammenspiel von Trauer und Treue näher beleuchtet. Der Hauptteil dieser Arbeit befasst sich anschließend mit der emotionalen Figur Rüdigers, seinem Gewissenskonflikt und dem daraus resultierenden Dilemma, das letztlich das Epos in einer Tragödie gipfeln lässt. Ziel ist hier, den inneren Konflikt Rüdigers anhand der Fragen nach dem Ursprung des Konflikts und nach der dilemmatischen Entwicklung zu interpretieren und zu analysieren und die unterschiedlichen Dimensionen diesbezüglich aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Trauer und Treue im Mittelalter
- 2.1. Das Konzept der Trauer ....
- 2.2. Das Konzept der 'triuwe'
- 2.3. Das Zusammenspiel beider Konzepte
- 3. Rüdiger von Bechelaren.
- 3.1. Zur Person Rüdigers...
- 3.2. Rüdigers innerer Gewissenskonflikt
- 3.3. Der Konflikt als auswegloses Dilemma.
- 4. Schluss und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Emotionen Trauer und Treue im Kontext des Nibelungenliedes und konzentriert sich auf das Dilemma des Rüdiger von Bechelaren. Sie analysiert die Bedeutung dieser Emotionen im mittelalterlichen Kontext und erforscht, wie sie sich in der Figur Rüdigers manifestieren und zu seinem inneren Konflikt beitragen.
- Das Konzept der Trauer im Mittelalter und seine Ausdrucksformen in literarischen Texten
- Die Bedeutung der Treue im mittelalterlichen Gesellschaftsbild
- Das Zusammenspiel von Trauer und Treue im Nibelungenlied
- Die Darstellung des inneren Konflikts Rüdigers als tragische Figur
- Die Analyse des Dilemmas, dem Rüdiger gegenübersteht, und seine Auswirkungen auf die Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Emotionen in der mittelalterlichen Literatur dar, insbesondere die Rolle von Trauer und ihre Verbindung zum Körper. Die Arbeit fokussiert auf die Emotionen Trauer und Treue im Nibelungenlied, insbesondere in Bezug auf das Dilemma Rüdigers von Bechelaren.
Das zweite Kapitel analysiert die Konzepte von Trauer und Treue im Mittelalter. Es beleuchtet die Ausdrucksformen der Trauer in mittelalterlichen Texten und die Bedeutung der Treue für die Gesellschaft.
Kapitel drei konzentriert sich auf die Figur Rüdigers und beleuchtet seine Person, seinen inneren Konflikt, und das Dilemma, das sich aus seinem Loyalitätskonflikt ergibt.
Das Kapitel über den Schluss und das Fazit wird nicht zusammengefasst, um keine Spoiler zu liefern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Trauer, Treue, Rüdiger von Bechelaren, Nibelungenlied, innerer Konflikt, Dilemma, mittelalterliche Literatur, Emotionen, Körperlichkeit, Loyalität, Gesellschaftsbild, Tragödie.
- Quote paper
- Melissa Rohlfs (Author), 2017, Das Zusammenspiel von "truren" und "triuwe" im Nibelungenlied. Das emotionale Dilemma Rüdigers von Bechelaren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499004