Untersuchungsgegenstand dieser Seminararbeit ist Andreas Kriegenburgs Inszenierung des Dramas "Das Leben auf der Praca Roosevelt" von Dea Loher. Dabei wird unter anderem auf die Inszenierungselemente von Zeit und Raum, Farbe sowie Akustik eingegangen. Des Weiteren werden der Dramentext und die Inszenierung gegenübergestellt sowie die Momente der Leichtigkeit. Tragikomische Mittel, mit welchen Kriegenburg die Inszenierung auflockert, werden analysiert. Diese Arbeit berichtet daher über die Kunst, durch das Entsetzliche hindurch dennoch Hoffnung zu sehen.
Die Worte „Oh! Vos omnis qui transits per viau atendite; atendite et videte teun si est dolor sieut dolor meo“ prangen in schwarzen, riesenhaften Lettern auf dem bleichen Weiß der, quer über der Bühne ausgerollten, Plastikplanen. Eindrücklich springen sie dem Zuschauer sofort ins Auge. Unübersehbar und aufdringlich fordern sie uns dazu auf, das folgende Stück nicht aus Distanz anzusehen, sondern uns gar im Stück selbst wiederzufinden. Schnell ist klar, dass diese Inszenierung keine Sonntagsfahrt werden wird, vielmehr wird sie uns mitreißen, in irrsinniger Geschwindigkeit ordentlich durchschütteln und unseren Kopf wieder zurückdrehen, wenn wir versuchen wegzusehen. Sie wird ungemütlich und schauerlich werden, aber sie wird uns auch offenbaren, dass erst, wenn man das Grauen gesehen und erlebt hat und dennoch die Hoffnung nicht aufgibt, die Fähigkeit, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, zur Kunst wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Eine Glanzleistung
- Wie Andreas Kriegenburg mit Zeit und Raum spielt
- Auf welche Art und Weise setzt Kriegenburg Akzente mit Farbe, Köstümen und Sprache, um atmosphärisch die Wesenszüge der Rollen zu untermalen?
- Ohne das eine, auch nicht das andere - über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Dramentext und Inszenierung
- Welche spielerischen Mittel benutzt Andreas Kriegenburg, um die Leichtigkeit des Stückes zu betonen?
- Über die Funktion tragikomischer Elemente im Stück
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Dea Lohers Stück "Das Leben auf der Praça Roosevelt" und beleuchtet die Kunst, durch das Entsetzliche hindurch dennoch Hoffnung zu sehen. Die Analyse fokussiert auf die Umsetzung des Dramentextes auf der Bühne und die Inszenierungselemente, die das Stück zu einem fesselnden Erlebnis machen.
- Die schauspielerische Glanzleistung und die Vielseitigkeit der Akteure.
- Die Inszenierung von Zeit und Raum, die die Isolation und Hilflosigkeit der Figuren verdeutlicht.
- Die Verwendung von Farbe, Kostümen und Sprache, um die Stimmung des Stücks zu untermalen und die Charaktere zu intensivieren.
- Die Interaktion zwischen Dramentext und Inszenierung und die Schaffung eines Spannungsgeladenen Raums.
- Die Funktion tragikomischer Elemente und die Suche nach Hoffnung inmitten der Tristesse.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Untersuchungsgegenstand der Seminararbeit vor: die Analyse von Andreas Kriegenburgs Inszenierung des Stücks "Das Leben auf der Praça Roosevelt" von Dea Loher. Es wird erläutert, wie Kriegenburg den Dramentext umsetzt und welche Inszenierungselemente dazu beitragen, die Stimmung und die Themen des Stücks zu verstärken.
Das erste Kapitel des Hauptteils beleuchtet die schauspielerische Glanzleistung der Akteure, insbesondere die Vielseitigkeit von Natali Seelig, die mehrere Rollen verkörpert. Die Intensität der Darstellung und die physische Anstrengung der Schauspieler werden hervorgehoben, die den Zuschauer in den Bann ziehen.
Im zweiten Kapitel wird die Inszenierung von Zeit und Raum durch Andreas Kriegenburg analysiert. Der weitläufige Bühnenraum, die Verwendung von weißen Planen und die räumliche Isolation der Figuren schaffen eine eindringliche Atmosphäre. Die Bedeutung von Bühnenfenstern und die Verwendung von Parallelmontagen werden ebenfalls beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Art und Weise, wie Kriegenburg Farbe, Kostüme und Sprache einsetzt, um die Stimmung des Stücks zu verstärken und die Charaktere zu intensivieren. Die Verwendung von Licht und Farbe wird in Bezug auf das Spiel von Helligkeit und Dunkelheit analysiert. Die Kostüme und die Sprache der Figuren werden als Spiegelbild der Themen des Stücks betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter für diese Seminararbeit sind: Andreas Kriegenburg, Dea Loher, Inszenierung, "Das Leben auf der Praça Roosevelt", Theater, Dramentext, schauspielerische Glanzleistung, Zeit und Raum, Farbe und Kostüme, Tragikomik, Hoffnung, Isolation.
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- Sarah Lillig (Author), 2018, Dea Lohers "Das Leben auf der Praca Roosevelt" inszeniert von Andreas Kriegenburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499118