Der italienische Autor und Journalist GIOVANNI GUARESCHI meinte einst:
„Ein Diplomat ist ein Mensch, der offen ausspricht, was er nicht denkt.“
1948 erschienen seine ersten 37 Erzählungen über „Don Camillo und Peppone“, in denen die Auseinandersetzungen der Protagonisten meistens ganz und gar nicht diplomatisch verlaufen.
Es war JULIEN DUVIVIER, ein französischer Regisseur und Drehbuchautor, der 1952 mit der Verfilmung des Buches den ersten Teil einer der erfolgreichsten Filmreihen der Fünfziger Jahre erschuf.
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten von DON CAMILLO und PEPPONE.
Hierzu erfolgen Charakterisierungen der Protagonisten, die auch auf die Unterschiede zwischen Buch und Film eingehen.
Es schließt sich die Interpretation von Konflikten und Kooperationen der Charaktere anhand von Beispielen an.
Die Untersuchung endet mit einer Zusammenfassung des Verhältnisses der beiden Hauptfiguren.
Am Beginn der Arbeit steht eine Einführung, welche die Entwicklung der Protagonisten sowohl im Buch als auch im Film erklärt und anschließend die wichtigsten Unterschiede zwischen dem literarischen Original und der Verfilmung aufzeigt.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1. Inhalt der Arbeit
2. Überblick: Buch
3. Abweichungen des Films vom Buch
II. Die Protagonisten
1. Don Camillo
a. Buch - Charakterisierung
b. Film: Vergleich mit Buch
2. Peppone
a. Buch - Charakterisierung
b. Film: Vergleich mit Buch
3. Konflikt
4. Kooperation
III. Zusammenfassung
IV. Bibliographie
I Einleitung
Der italienische Autor und Journalist Giovanni Guareschi meinte einst:
„Ein Diplomat ist ein Mensch, der offen ausspricht, was er nicht denkt.“[1]
1948 erschienen seine ersten 37 Erzählungen über „Don Camillo und Peppone“, in denen die Auseinandersetzungen der Protagonisten meistens ganz und gar nicht diplomatisch verlaufen.
Es war Julien Duvivier[2], ein französischer Regisseur und Drehbuchautor, der 1952 mit der Verfilmung des Buches den ersten Teil einer der erfolgreichsten Filmreihen der Fünfziger Jahre[3] erschuf.
1 Inhalt der Arbeit
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten von Don Camillo und Peppone.
Hierzu erfolgen Charakterisierungen der Protagonisten, die auch auf die Unterschiede zwischen Buch und Film eingehen.
Es schließt sich die Interpretation von Konflikten und Kooperationen der Charaktere anhand von Beispielen an.
Die Untersuchung endet mit einer Zusammenfassung des Verhältnisses der beiden Hauptfiguren.
Am Beginn der Arbeit steht eine Einführung, welche die Entwicklung der Protagonisten sowohl im Buch als auch im Film erklärt und anschließend die wichtigsten Unterschiede zwischen dem literarischen Original und der Verfilmung aufzeigt.
2 Überblick: Buch
Der Hauptteil von Giovanni Guareschis „Don Camillo und Peppone“ umfasst 37 Episoden aus dem Alltagsleben im italienischen Dorf Brescello, die sich auf den immerwährenden Kampf zwischen Kirche und Kommunismus, verkörpert durch den Priester Don Camillo und den Bürgermeister Peppone, der auch der Parteivorsitzende der kommunistischen Partei des Ortes ist, konzentrieren.
Den Erzählungen ist eine Exposition vorangestellt, die in drei Erzählungen den Ort der Handlung vorstellt und vorab Einblicke in Mentalität und Lebensweise der Bewohner gewährt.
Der Eindruck, dass dort ein derber Umgangston herrscht, bestätigt sich bereits in der ersten Episode des Hauptteils, „Die Beichte“: Der Priester hält eine gegen die kommunistische Partei des Dorfes gerichtete Predigt. Die Rache folgt rasch – Don Camillo wird von einem Maskierten niedergeschlagen. Das Opfer verschweigt den Vorfall in der Öffentlichkeit, traut sich allein Jesus Christus an. Letzten Endes stellt sich der Täter Peppone, indem er die Beichte ablegt. Während Peppones Bußgebet verpasst Don Camillo, unfähig der Versuchung zu trotzen, seinem Gegner einen Fußtritt (vgl. Guareschi, 21ff.).
Getreu Giovanni Guareschis Ausspruch,
„Manch einer, der vor der Versuchung flieht, hofft doch heimlich, daß sie ihn einholt“[4],
werden sich Don Camillo und Peppone noch oft mit der Versuchung auseinander setzen.
So wünscht sich Peppone, dass sein neugeborener Sohn auf den Namen Lenin getauft wird. Für Don Camillo ist es Blasphemie, ein christliches Kind auf den Namen eines bolschewistischen Kommunistenführers[5] zu taufen – er lehnt ab. Erst als Peppone, nach einer verlorenen Rauferei mit dem Geistlichen, auf den Namen Lenin verzichten und stattdessen Camillo[6] als ersten Namen einsetzen will, erklärt sich Don Camillo einverstanden, und fügt Lenin doch noch als dritten Vornamen hinzu, „[w]enn nämlich ein Camillo dabei ist, können die anderen nichts mehr anrichten“ (Guareschi, 26).
Der Konflikt und dessen Auflösung ist Bestandteil fast jeder Begegnung von Don Camillo und Peppone. Während sich im Verlauf der Lektüre die Intensität der Auseinandersetzungen steigert, erhöht sich auch die Gewaltbereitschaft der Kontrahenten:
In „Die Brandstiftung“ stellt sich ausgerechnet Don Camillo als Feuerleger heraus. Nicht minder gefährlich ist Peppone , der im zerstörten Haus ein Waffenlager eingerichtet hatte (vgl. Guareschi, 42ff.).
Heikel wird Don Camillos Vorgehen dann, wenn er sich zu Handlungen hinreißen lässt, die zum einen seines Amtes unwürdig und zum anderen nachweisbar sind, wie in „Schuld und Sühne“, als sich ein Konflikt zwischen mehreren Kommunisten und ihm derart zuspitzt, dass er eine Sitzbank auf sie wirft und daraufhin strafversetzt wird (vgl. Guareschi, 71ff.).
Nach kurzer Zeit kehrt er zurück (vgl. Guareschi, 74ff.), nicht minder hitzköpfig und weiterhin genauso schlagkräftig wie sein Kontrahent Peppone.
Peppones politischer Übereifer wird in „Ländliche Philosophie“ deutlich. In dieser Geschichte erfolgt auf Anordnung der regierenden kommunistischen Partei des Dorfes eine rigide Verfolgung von Streikbrechern, was in der brutalen Bestrafung eines Mannes gipfelt (vgl. Guareschi, 140ff.).
Vor allem die letzten drei Episoden des Buches (vgl. Guareschi, 185ff.) spiegeln die Zustände der Nachkriegszeit wieder: Aus Furcht vor Anschlägen durch die Reaktionären entwickeln die Kommunisten einen derart paranoiden Verfolgungswahn, dass sie den Grundbesitzer Pizzi erschießen und den Mord als Suizid vertuschen. Während Don Camillo die wahre Todesursache des Mannes erahnt, den Toten gegen das kirchliche Gesetz - welches Selbstmord als schwere Sünde auslegt - beerdigt und kurz darauf nur knapp einem Mordanschlag entkommt, wachsen in Peppone tiefe Zweifel an der von ihm vertretenen Ideologie.
Zum Schluss sitzen Don Camillo und Peppone, die sich sonst fast ausnahmslos im Streit begegnen, einträchtig am Tisch zusammen und führen eine lange Unterhaltung, während sie Krippenfiguren bemalen.
3 Abweichungen des Films vom Buch
Die Verfilmung von „Don Camillo und Peppone“ stellt eine Auswahl der Geschichten des Buches dar:
Im Film hat die kommunistische Partei kürzlich die Wahl gewonnen und Peppone zum Bürgermeister ernannt. Als dieser seine Siegesrede halten will, wird er von kirchlichem Glockenläuten davon abgehalten: Don Camillo kann die Wahlniederlage der christlichen Partei nicht ertragen und versucht mit der Störaktion den Sieg der Kommunisten aus der Ferne zu trüben, hat Jesus Christus ihn doch gerade noch davon abgehalten, hinauszugehen und die Feier mit Muskelkraft zu unterbrechen. Kurz darauf ziehen die Versammelten los, in Richtung Kirche. Don Camillo sieht die schnelle Rache für seine Tat nahen. Aber die Kommunisten laufen am Gotteshaus vorbei, um in der Stube des Bürgermeisters einzukehren und dort die Geburt dessen jüngsten Sohns zu feiern. Auch Don Camillo freut sich über die Niederkunft. Allgemeiner Frohsinn lässt den Konflikt vergessen, zumindest für kurze Zeit.
[...]
[1] vgl. http://www.unmoralische.de/zitate2/Guareschi.htm
[2] vgl. http://www.prisma-online.de/ga-bonn/person.html?pid=julien_duvivier
[3] vgl. http://www.atlas-film.de/intermedia/filme/d/doncamillo.htm
[4] vgl. http://www.unmoralische.de/zitate2/Guareschi.htm
[5] vgl. http://www.wissen.de, Lenin
[6] lat.: gottgefälliger Mann
- Quote paper
- Nadine Schneider (Author), 2004, Don Camillo und Peppone: Gegner mit Gemeinsamkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49972
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