Die Private Krankenversicherung (PKV) hat sich seit ihren Anfängen im Zunftwesen der Handwerker mittlerweile als integraler Bestandteil des dualen Gesundheitssystems bewährt. Sie gilt als immer häufiger in Erwägung gezogene substitutiv oder komplementär zu nutzende Alternative zu der im fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) geregelten und vom Gesetzgeber beeinflussbaren Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der private Versicherungszweig profitiert hinsichtlich der finanziellen Tragfähigkeit von der Anwendung des Kapitaldeckungsverfahrens mit seinen individuellen Alterungssrückstellungen. Im Vergleich zu dem umlagefinanzierten System der GKV ist die PKV weniger von der Reduktion an Beitragszahlern betroffen und gewinnt somit deutlich an Demografiesicherheit (vgl. Boetius, 1999, S.70). Kennzeichen der PKV ist darüber hinaus die Individualität im Umfang des Versicherungsschutzes, an dem sich die vom Versicherten zu zahlende Prämie orientiert. Beeinflusst wird die Prämie außerdem vom Geschlecht, vom Eintrittsalter und vom Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers (vgl. Boetius, 1996, S.4). Ausschlag gebend ist dabei der Zeitpunkt des Eintritts in eines der Stand Ende 2003 49 PKV- Unternehmen, die entweder als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) oder als Aktiengesellschaft (AG) geführt werden. Die Beiträge sind somit risikoäquivalent. Während im System der GKV das Solidarprinzip gilt, findet in der PKV das Äquivalenzprinzip Anwendung (vgl. Kulbe, 1993, S.26 ff.).
Hauptaufgabe dieser Arbeit ist es, den Bestand der PKV- Mitglieder in seiner Entwicklung zu beleuchten und nach deren Gründen zu suchen. Als Datengrundlage dient hierfür im wesentlichen der neueste Zahlenbericht 2003/2004 des Verbandes der Privaten Krankenversicherung. Neben dem zentralen Kerngeschäft Krankheitskostenversicherung wird auch kurz die Sparte der Zusatzversicherung betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Versichertenbestandes
- Vollversicherte
- Die Altersstruktur der PKV-Vollversicherten
- Die Aufteilung nach Geschlechtern
- Die Aufteilung nach Berufsgruppen
- Zusatzversicherung
- Ursachen der Bestandsveränderungen
- Die Entwicklung der Jahresarbeitsentgeltgrenze
- Gesetzänderungen und die Wahl zwischen GKV und PKV
- Änderungen der Personenkreise
- Änderungen im Leistungskatalog der GKV
- Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben
- Die Beitragseinnahmen der PKV
- Die Entwicklung der Ausgaben
- Die Aufteilung der Ausgaben für die Krankenversicherung
- Ausblick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Versichertenbestandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) in Deutschland. Sie analysiert die Ursachen der Bestandsveränderungen im Zeitraum von 1960 bis 2003 und beleuchtet die Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben der PKV. Der Fokus liegt auf den Vollversicherten und den relevanten Faktoren, die ihre Entscheidung für die PKV beeinflussen.
- Entwicklung des Versichertenbestandes der PKV
- Einflussfaktoren auf die Wahl zwischen PKV und Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV)
- Die Rolle der Jahresarbeitsentgeltgrenze
- Auswirkungen von Gesetzesänderungen auf den PKV-Markt
- Finanzielle Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben der PKV
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 analysiert die Entwicklung des Versichertenbestandes der PKV, insbesondere die Anzahl der Vollversicherten. Es beleuchtet die demografische Entwicklung, die Altersstruktur, die Aufteilung nach Geschlecht und Berufsgruppen sowie die Bedeutung der Zusatzversicherung.
Kapitel 3 untersucht die Ursachen der Bestandsveränderungen. Es befasst sich mit der Entwicklung der Jahresarbeitsentgeltgrenze, den Gesetzesänderungen und den Auswirkungen auf die Wahl zwischen GKV und PKV. Die Veränderungen im Leistungskatalog der GKV werden ebenfalls analysiert.
Kapitel 4 betrachtet die Auswirkungen der Bestandsveränderungen auf die Einnahmen und Ausgaben der PKV. Es analysiert die Entwicklung der Beitragseinnahmen und Ausgaben sowie die Aufteilung der Ausgaben für die Krankenversicherung.
Schlüsselwörter
Private Krankenversicherung (PKV), Vollversicherung, Jahresarbeitsentgeltgrenze, Gesetzliche Krankenversicherung (GKV), Beitragsentwicklung, Ausgabenentwicklung, Zusatzversicherung, Demografie, Gesundheitsökonomie.
- Quote paper
- Sven Kienzle (Author), 2005, Der Versichertenbestand der PKV. Entwicklung und Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50009