Diese Arbeit untersucht die ökonomischen Gründe für den Zerfall des Staates Jugoslawien. Jugoslawien befand sich mit dem Beginn des slowenischen Unabhängigkeitskrieg in einer Reihe von militärischen Konflikten, die das Ende des Landes bedeuten sollten. Damit war die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien der letzte Staat auf europäischen Grund, der im Zuge eines Bürgerkrieges zerfallen ist. Besonders im Hinblick auf den aufkommenden Nationalismus in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten ist es von aktuellem Interesse der Frage nachzugehen, inwieweit der Nationalismus mit der ökonomischen Lage eines Landes im Zusammenhang steht.
Der Jugoslawische Sozialismus, auch Titoismus genannt, war ein System, das von vielen Reformen und Veränderungen geprägt war. Dennoch verfolgte dieses System wesentliche Leitmotive, nach denen sich alle Entscheidungen richteten: Brüderlichkeit und Einheit, die Blockfreiheit sowie das Konzept der Arbeiterselbstverwaltung, welche im Kommunismus einmalig war. Es wird untersucht, inwieweit das System des Titoismus zu der mangelhaften wirtschaftlichen Lage des Landes beitrug und ob die Wirtschaftskrise der 1980er hauptverantwortlich für die kriegerischen Handlungen und der Nationalismus nur eine Folge dieser war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Jugoslawische Sozialismus
- Brüderlichkeit und Einheit - Jugoslawien als Vielvölkerstaat
- Die Blockfreiheit – Die Folge des Kominform-Konfliktes
- Die Arbeiterselbstverwaltung – Ein Wirtschaftsmodell zwischen Kommunismus und Kapitalismus
- Auslandsverschuldung, Inflation und Arbeitslosigkeit – Das krisengeschwächte Jugoslawien
- Sezession und Eskalation
- Diskussion und Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen des Jugoslawienkrieges und beleuchtet die Rolle der wirtschaftlichen Lage im Staatszerfall. Sie analysiert, inwieweit das System des Titoismus, mit seinen drei Kernprinzipien Brüderlichkeit und Einheit, Blockfreiheit und Arbeiterselbstverwaltung, zur wirtschaftlichen Krise des Landes beigetragen hat. Außerdem wird untersucht, ob die Wirtschaftskrise der 1980er Jahre der Hauptgrund für den Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzungen war.
- Der Jugoslawische Sozialismus und seine drei Kernprinzipien
- Die wirtschaftliche Situation Jugoslawiens in den 1980er Jahren
- Der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Krise und dem Ausbruch des Jugoslawienkrieges
- Die Rolle des Nationalismus im Staatszerfall Jugoslawiens
- Die Folgen des Jugoslawienkrieges für die Region
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel 2.1 bietet einen Überblick über den jugoslawischen Sozialismus bis zur letzten großen Verfassungsänderung im Jahr 1974. Dabei wird der Fokus auf die drei Leitmotive des Titoismus gelegt: Brüderlichkeit und Einheit, Blockfreiheit und Arbeiterselbstverwaltung. Kapitel 2.2 beleuchtet die wirtschaftlichen Konsequenzen des reformierten Systems und analysiert die Ursachen für die Wirtschaftskrise der 1980er Jahre.
Schlüsselwörter
Jugoslawienkrieg, Jugoslawischer Sozialismus, Titoismus, Wirtschaftskrise, Nationalismus, Arbeiterselbstverwaltung, Blockfreiheit, Auslandsverschuldung, Inflation, Arbeitslosigkeit, Sezession, Eskalation.
- Arbeit zitieren
- Marcel Schwering (Autor:in), 2019, Der Jugoslawienkrieg. Ökonomische Gründe für den Staatszerfall, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500295