Der vorliegende Beitrag ist in zwei Hauptbereiche unterteilt. Im ersten Teil erfolgt eine prägnante Darstellung wichtiger Aspekte des Titelthemas. Hierbei inhaltlich berührte Punkte umfassen Fragen nach der Emigrationsmotivation, Facetten der Reiseorganisation sowie der Ansiedelung in der "neuen Welt" mitsamt Assimilationserfahrungen. Da dieser Themenkomplex unter dem Gesichtspunkt von Alltags- und Regionalgeschichte im Geschichtsunterricht besehen wird und als Ertrag aus einer Veranstaltung an der Universität Gießen hervorgegangen ist, erfolgt die geographische Konzentration auf das Land Hessen.
Im zweiten Teil wird das Thema auf seine Unterrichtspraktikabilität untersucht. Hierbei sind sowohl vorgegebene Rahmenrichtlinien und Curricula (in diesem Fall des Landes Hessen), wie auch didaktische Ansätze und gestalterisch-praktische Umsetzungsmöglichkeiten von Bedeutung.
Alltags- und Regionalgeschichte fokussiert den Menschen in seiner Region. Nicht die landesherrliche Gewalt steht im Mittelpunkt, sondern die Frage, wie ein Untertan sie erlebt. Und zwar betrachtet aus der Perspektive des Untertanen. Alltags- und Regionalgeschichte rückt nicht die großen Bischofssitze oder Residenzstädte mächtiger Herrscher in den Brennpunkt der Untersuchung, sondern betrachtet das Leben, Wirken und Erleben "der normalen Menschen". Die hierbei gewünschten Identifikationspotenziale sollen Schüler ermutigen, den Geschichtsunterricht als unmittelbar sie betreffend zu erfahren. Angeknüpft wird dabei natürlich auf das Alltagswissen und die Erfahrungen der Schüler, die bei einer solchen Auseinandersetzung mit Alltags -und Regionalgeschichte unbedingt einfließen müssen, will man die Schüler zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit Geschichte anleiten und deren Nutzbarkeit über bleierne Daten- und Zahlenkolonnen hinaus verdeutlichen. Dabei kann das schöne von Philipp Melanchthon geprägte Diktum "Ohne Geschichte ist des Menschen Leben eine ewige Kindheit und Blindheit" beherzigt werden, der die zwingende Notwendigkeit eines individuellen Geschichtsbewusstseins betont, dass auch dem Geschichtsunterricht eher distanziert gegenüberstehenden Schülern in den schulischen Lebenslauf geprägt werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- I. Teil
- 1.1 Einleitung
- II. Teil
- 2.1 Die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert
- 2.1.1 Emigrationsmotivationen
- 2.1.2 Informationszugang
- 2.1.3 Wanderungsformen und Reiseorganisation
- 2.1.4 Überfahrt, Ansiedelung und Akklimatisation
- 2.2 Fazit
- 2.1 Die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert
- III. Teil
- 3.1 Anwendungsmöglichkeiten im geschichtlichen Unterricht
- 3.1.1 Einleitung
- 3.1.2 Unterrichtsrelevanz
- 3.1.3 Arbeitsformen im Unterricht
- 3.1 Anwendungsmöglichkeiten im geschichtlichen Unterricht
- IV. Teil
- 4.1 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert als alltags- und regionalgeschichtliches Thema im Geschichtsunterricht. Dabei konzentriert sie sich auf den hessischen Raum und analysiert die Motive der Auswanderung, die Informationszugänge, die Reiseorganisation, die Überfahrt, die Ansiedelung und die Akklimatisation der Auswanderer. Des Weiteren werden die Möglichkeiten der Einbindung dieses Themas in den Geschichtsunterricht beleuchtet.
- Emigrationsmotivationen
- Informationszugang und -verbreitung
- Reiseorganisation und -bedingungen
- Ansiedelung und Akklimatisation in der "neuen Welt"
- Didaktische Ansätze für den Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1.1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Gliederung der Arbeit vor und definiert das Thema der deutschen Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert im Kontext der Alltags- und Regionalgeschichte. Sie hebt die Relevanz des Themas für den Geschichtsunterricht hervor und betont die Rolle der Schülerperspektive.
- Kapitel 2.1: Die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte der Auswanderung aus dem hessischen Raum. Es behandelt die Emigrationsmotivationen, die Informationszugänge der Auswanderer, die Formen der Reiseorganisation, die Überfahrt nach Nordamerika sowie die Ansiedelung und Akklimatisation in der "neuen Welt".
- Kapitel 2.1.1: Emigrationsmotivationen
Der Abschnitt analysiert die unterschiedlichen Motive der Auswanderung, die von Armut und Perspektivlosigkeit über politische Ideale bis hin zu Abenteuerlust reichten. Die Rolle von Broschüren, Briefen und anderen Informationsquellen, die die Auswanderung förderten, wird ebenfalls beleuchtet.
- Kapitel 2.1.2: Informationszugang
Dieses Kapitel untersucht den Informationsfluss rund um die Auswanderung, der die Auswanderer über die Möglichkeiten in Nordamerika und die Reisebedingungen informierte. Es analysiert die Bedeutung von Briefen von Auswanderern, Broschüren und Ratgebern sowie die Rolle des Internets als zusätzliche Informationsquelle.
- Kapitel 2.1.3: Wanderungsformen und Reiseorganisation
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen der Auswanderung und den damit verbundenen organisatorischen Aspekten. Es werden die verschiedenen Reisewege und die Rolle von Auswanderungsagenturen beleuchtet.
- Kapitel 2.1.4: Überfahrt, Ansiedelung und Akklimatisation
Der Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen der Überfahrt nach Nordamerika sowie die Schwierigkeiten der Ansiedlung und Akklimatisation in der "neuen Welt". Die Anpassung an die neuen Lebensbedingungen und die Interaktion mit der amerikanischen Gesellschaft werden diskutiert.
- Kapitel 3.1: Anwendungsmöglichkeiten im geschichtlichen Unterricht
Dieses Kapitel widmet sich den Möglichkeiten, die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im Geschichtsunterricht zu thematisieren. Es betrachtet die Unterrichtsrelevanz des Themas, analysiert didaktische Ansätze und stellt verschiedene Arbeitsformen im Unterricht vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themengebiete der deutschen Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert, insbesondere im Kontext der Alltags- und Regionalgeschichte. Wichtige Schlüsselbegriffe sind dabei: Emigrationsmotivationen, Informationszugänge, Reiseorganisation, Ansiedelung und Akklimatisation, Alltagsleben der Auswanderer, didaktische Ansätze für den Geschichtsunterricht, regionale und lokale Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Stefan Laszlo (Autor:in), 2004, Die deutsche Auswanderung nach Nordamerika im 19. Jh. als alltags- und regionalgeschichtliches Thema im Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50047