Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob sich der Ritter in den ausgewählten Kreuzliedern für den Gottesdienst oder den Minnedienst entscheidet. Dabei liegt dem Essay die Annahme zugrunde, dass sich der Ritter ausnahmslos für den Dienst an Gott, seinem obersten Lehnsherrn, entscheiden und in den Kreuzzug ziehen wird.
Zunächst beschäftigt sich die Arbeit mit dem mittelalterlichen Kreuzzug, wobei speziell auf den dritten Kreuzzug eingegangen wird. Im Anschluss daran wird das Rittertum der Stauferzeit näher in den Fokus genommen, wobei nicht nur das Lehnswesen der damaligen Zeit, sondern auch die zwei gegensätzlichen Leitbilder des höfischen und des religiösen Ritters beleuchtet werden. Die Darstellung der Entstehung des Minnesangs, des Konzepts der Hohen Minne und der Untergattung des Kreuzliedes bilden den abschließenden Teil des theoretischen Rahmens.
Im Zuge der Analyse und Interpretation sechs ausgewählter Kreuzlieder Friedrichs von Hausen und Albrechts von Johansdorf soll die der Arbeit zugrundeliegenden These untersucht werden. Folgende Kreuzlieder werden analysiert: "Sî darf mich des zîhen niet" (MF 45,37), "Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden" (MF 47,9) und "Mîn herze den gelouben hât" (MF 48,3) von Friedrich von Hausen, und "Mich mac der tôt von ir minne wol scheiden" (MF 87,5), "Ich und ein wîp" (MF 87,29) und "Goute liute, holt die gâbe" (MF 94,15) von Albrecht von Johansdorf.
Ziel der Seminararbeit ist es, durch die Interpretation und Analyse der ausgewählten Kreuzlieder die These, dass sich der Ritter allen Forderungen der Frauenminne zum Trotz ausnahmslos für den Gottesdienst entscheiden und das Kreuz nehmen wird, zu überprüfen, um so einen persönlichen Beitrag zur Analyse und Interpretation der Kreuzlieder der beiden mittelhochdeutschen Dichter beizutragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der mittelalterliche Kreuzzug
- Der dritte Kreuzzug (1189-1192)
- Das Rittertum zur Stauferzeit
- Das Lehnswesen
- Der höfische Ritter
- Der religiöse Ritter
- Der Minnesang
- Entstehung
- Das Konzept der Hohen Minne
- Das Kreuzlied
- Analyse und Interpretation ausgewählter Kreuzlieder
- Friedrich von Hausen
- Sî darf mich des zîhen niet (MF 45,37)
- Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden (MF 47,9)
- Mîn herze den gelouben hât (48,3)
- Albrecht von Johansdorf
- Mîch mac der tôt von ir minnen wol scheiden (MF 87,5)
- Ich und ein wip (MF 87,29)
- Guote liute, holt di gâbe (MF 94,15)
- Friedrich von Hausen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Minneproblematik in ausgewählten Kreuzliedern Friedrichs von Hausen und Albrechts von Johansdorf. Ziel ist es, zu untersuchen, ob sich der Ritter in diesen Liedern für den Gottesdienst oder den Minnedienst entscheidet. Die Annahme ist, dass der Ritter sich für den Dienst an Gott und den Kreuzzug entscheiden wird.
- Der mittelalterliche Kreuzzug und seine Bedeutung
- Das Rittertum zur Stauferzeit und seine Ideale
- Die Entstehung und Entwicklung des Minnesangs
- Die Thematik der Hohen Minne und ihre Verbindung zum Kreuzlied
- Die Analyse und Interpretation ausgewählter Kreuzlieder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext der Kreuzzüge und den Aufstieg des Minnesangs beschreibt. Anschließend werden der mittelalterliche Kreuzzug, insbesondere der dritte Kreuzzug, sowie das Rittertum der Stauferzeit mit seinen verschiedenen Leitbildern beleuchtet. Die Entstehung des Minnesangs, das Konzept der Hohen Minne und die Untergattung des Kreuzliedes werden ebenfalls erläutert. Die Analyse und Interpretation von ausgewählten Kreuzliedern Friedrichs von Hausen und Albrechts von Johansdorf bildet den Schwerpunkt der Arbeit.
Schlüsselwörter
Minnesang, Kreuzlied, Rittertum, Kreuzzug, Hohe Minne, Frauenminne, Gottesminne, Friedrich von Hausen, Albrecht von Johansdorf, mittelalterliche Literatur, Literaturanalyse.
- Arbeit zitieren
- Josepha Stangassinger (Autor:in), 2019, Die Minneproblematik in ausgewählten Kreuzliedern von Friedrich von Hausen und Albrecht von Johansdorf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501669