In meinem Essay möchte ich mich mit dem Gebiet der Lebensverlaufsforschung auseinandersetzen und dabei der Frage auf den Grund gehen, ob das Leben eines Menschen durch seine Entwicklung vorbestimmt ist. Ich werde die Fragestellung im Verlauf meines Essays stark eingrenzen, da sie nach dem Stand der soziologischen Forschung nicht eindeutig zu beantworten ist und ich dem Essay nicht den Rahmen für eine philosophische Betrachtung der Frage nach dem freien Willen geben kann und möchte.
Viele verschiedene Faktoren und Einflüsse spielen eine Rolle und beeinflussen den Wandel eines Lebens stark. Man kann zwar davon ausgehen, dass es nicht komplett durch die frühe Kindheit determiniert ist und genauso wenig völlig unabhängig von äußeren Erlebnissen und Erfahrungen bleibt, aber es ist möglich, sich mit den Tendenzen zu befassen. Ist die Gesellschaft und die Sozialstruktur ein starres und durchinstitutionalisertes Gebilde, das kaum Freiraum zur individuellen Lebensgestaltung lässt oder wird der Mensch in einer Zeit der zunehmenden Individualisierung Herr seiner Selbst? Erfährt er durch seine Sozialisation eine Prägung die ihn absehbare Entscheidungen treffen lässt oder ist es ihm stets möglich sein Leben so zu ändern, dass es in kein Schema passt?
Die allgemeine Entwicklung hin zu einem Glauben an ein wandelbares Leben und weg von einer Annahme von einer alles entscheidenden Sozialisation, will ich in diesem Essay vertreten und beweisen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER ACHTSTUFIGE LEBENSZYKLUS
- DIE PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG UND DIE SOZIALSTRUKTUR
- LEBENSVERLAUF UND SOZIALER WANDEL
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay zielt darauf ab, die Frage nach der Determiniertheit des Lebenslaufs zu untersuchen und den Standpunkt zu vertreten, dass das Leben nicht durch die frühe Kindheit vorbestimmt ist, sondern durch die eigene Gestaltung und den Einfluss sozialer Veränderungen geformt wird. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien der Lebensverlaufsforschung, um den Stellenwert der frühen Sozialisation und der individuellen Entwicklung in den Vordergrund zu stellen.
- Der Einfluss der frühen Kindheit und Sozialisation auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Die Rolle sozialer Strukturen und Institutionen im Lebensverlauf
- Der Einfluss des sozialen Wandels auf die Lebensgestaltung
- Die Möglichkeiten der individuellen Gestaltung des Lebensverlaufs
- Die Bedeutung der empirischen Sozialforschung für die Lebensverlaufsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Grundfrage des Essays und erläutert die Vorgehensweise, die sich auf die Analyse verschiedener Theorien der Lebensverlaufsforschung konzentriert. Kapitel 2 befasst sich mit Erik Eriksons achtstufigem Lebenszyklusmodell, welches die prägende Rolle der frühkindlichen Entwicklung in den Mittelpunkt stellt. Kapitel 3 analysiert Talcott Parsons' Ansatz, der die Verbindung zwischen der psychologischen Betrachtung der Persönlichkeitsentwicklung und den sozialen Einflüssen des Umfelds beleuchtet. Kapitel 4 beleuchtet die jüngeren Arbeiten zur Lebensverlaufsforschung und deren Einfluss auf die Sichtweise auf ältere Theorien.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Lebensverlaufsforschung, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialisation, Sozialstruktur, Lebenszyklus, Determiniertheit, Individualisierung, empirische Sozialforschung.
- Arbeit zitieren
- BA Christian Wenske (Autor:in), 2004, Über die Entwicklung des Individuums im Lebenslauf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50197