In China gibt es zwei Symbole für den Begriff „KONFLIKT“:
„eine mögliche positive Veränderung“ und „eine mögliche Gefahr“.
Man kann selbst entscheiden, ob man eine Chance und Gelegenheit zur Klärung nutzen möchte oder ob man sich der möglichen Gefahr aussetzt, in der nicht gebannte wilde Emotionen und Missverständnisse eine Mauer errichten.
Während meiner praktischen Tätigkeiten mit Kindern und Jugendlichen, stellte ich fest, dass Konflikte unter Kindern/Schülern, aber auch zwischen Kindern/Schülern und Erziehern/Lehrern den (Schul-)Alltag belasteten. Besonders konfliktreich kann die Klassensituation sein, da es sich um eine unfreiwillige Gemeinschaft handelt. Konflikte werden meist als störend, bedrohlich, destruktiv und schmerzvoll erlebt. Dementsprechend versuchen die Beteiligten, Konflikten auszuweichen. Wenn das nicht möglich ist, eskalieren Konflikte oft in persönliche Auseinandersetzungen oder aufreibende Machtkämpfe. Allerdings beinhalten Konflikte meiner Meinung nach oft auch spannende Momente. Man erfährt Neues über sich selbst und lernt eigene Grenzen kennen. Es ist interessant zu beobachten, wie Kinder und Jugendliche eigenständig kreative Lösungen aus Konfliktsituationen finden – oft schneller und einfacher als Erwachsene. Eine Möglichkeit, Konflikte in der Schule zu bewältigen, bietet die Mediation als ein spezielles Konfliktlösungsverfahren mit Hilfe unparteiischer Dritter.
Seit diesem Semester nehme ich am Projekt „Verhandeln, Mediation und Konfliktberatung in der Sozialen Arbeit“ teil. Ich würde gerne an einer Schule als Schulsozialarbeiter arbeiten, und interessiere mich daher besonders für die Methode und die Herangehensweise an Mediation in der Schule.
Ich werde in dieser Hausarbeit nicht analysieren: Wer ICH bin? Wie ICH Konflikte angehe und warum ICH gerade diesen Weg wähle? Warum ICH in bestimmten Situationen immer in einen Konflikt gerate usw., sondern nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit Mediation und speziell Mediation an Schulen, sowie die geschichtlichen Hintergründe zu Beginn der Arbeit, sollen Hinweise zur praktischen Durchführung von Konfliktarbeit in der Schule in Form eines Mediationsverlaufs dargestellt werden, um sich der Rolle als Schulsozialarbeiter, mit den Aufgaben und der Haltung in einer Mediation bewusst zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition - Was ist Mediation?
- Historische Entwicklung und Hintergründe der Mediation
- Mediation an Schulen
- Mediation ist auf unterschiedlichen Ebenen möglich
- Wer Schulmediation durchführen kann
- Zwei Ansätze beim Einsatz von Streitschlichtung an Schulen
- Ausbildung einer Expertengruppe zu Streitschlichtern
- Ausbildung aller Schüler zu Streitschlichtern
- Wann wird Streitschlichtung angewandt?
- Grenzen der Schulmediation
- Ziele einer Mediation
- Rolle, Aufgaben und Haltung des Mediators
- Kommunikationstechniken
- Kommunikative Aufgaben
- Phasen eines Mediationsverlaufs
- 1. Phase: Vorbereitung
- 2. Phase: Einleitung durch den Mediator
- 3. Phase: Darstellung der Parteien – Problemdefinition
- 4. Phase: Sammlung von Informationen
- 5. Phase: Streitfragen identifizieren
- 6. Phase: Optionen entwickeln
- 7. Phase: Verhandeln und Aushandeln
- 8. Phase: Eine Vereinbarung treffen
- 9. Phase: Abschluss
- Abschließende Bemerkung
- Checkliste für MediatorInnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Mediation an Schulen. Sie soll die Methode der Mediation, ihre Geschichte und ihre Anwendung im schulischen Kontext erläutern. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung von Konfliktarbeit in Schulen und der Rolle des Schulsozialarbeiters in diesem Zusammenhang.
- Definition und historische Entwicklung der Mediation
- Anwendung von Mediation an Schulen, insbesondere in Form von Streitschlichtung
- Ziele, Aufgaben und Haltung des Mediators im Schulkontext
- Phasen eines Mediationsverlaufs
- Praktische Hinweise zur Durchführung von Konfliktarbeit in der Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik von Konflikten im Schulalltag dar und führt in das Thema der Mediation als Konfliktlösungsverfahren ein. In Kapitel 2 wird die Mediation definiert und ihre wichtigsten Merkmale vorgestellt. Kapitel 3 beleuchtet die historische Entwicklung der Mediation und ihre Wurzeln in verschiedenen Kulturen. Kapitel 4 widmet sich der Anwendung von Mediation an Schulen, wobei die verschiedenen Ebenen der Anwendung, die Rolle von Streitschlichtern und die Grenzen der Schulmediation erläutert werden. In Kapitel 5 werden die Ziele einer Mediation aufgezeigt. Kapitel 6 beschreibt die Rolle, die Aufgaben und die Haltung des Mediators, inklusive Kommunikationstechniken und kommunikativer Aufgaben. Kapitel 7 führt durch die einzelnen Phasen eines Mediationsverlaufs, von der Vorbereitung bis zum Abschluss. Die Hausarbeit schließt mit einer abschließenden Bemerkung und einer Checkliste für MediatorInnen.
Schlüsselwörter
Mediation, Konfliktlösung, Schulmediation, Streitschlichtung, Schulsozialarbeit, Konfliktarbeit, Kommunikation, Konflikttransformation, Konfliktmanagement, Konfliktprävention, Mediationsphasen, Mediator, Rolle des Mediators.
- Arbeit zitieren
- Birgit Plan (Autor:in), 2006, Schulmediation. Mediation, ein spezielles Konfliktlösungsverfahren mit Hilfe unparteiischer Dritter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50210