Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie als zentraler Motivationsfaktor in der Werkstatt der Mustermann gGmbH


Seminararbeit, 2017

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik
1.2 Zielsetzung und Aufbau
1.3 Methodik und Werkzeuge

2 Begriffliche Grundlagen
2.1 Mitarbeiter in der Werkstatt der LH
2.2 Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg
2.2.1 Darstellung der Theorie
2.2.1.1 Hygiene-Faktoren
2.2.1.2 Motivatoren
2.2.2 Kritik
2.2.3 Begründung für die Verwendung

3 Empirische Untersuchung zur Arbeitszufriedenheit in der LH
3.1 Aufbau und Durchführung der Befragung
3.2 Ergebnisse
3.2.1 Ausprägung der Hygiene-Faktoren
3.2.2 Ausprägung der Motivatoren
3.2.3 Weitere Motivationsanreize
3.3 Motivationale Wirkung auf die Mitarbeiter

4 Abschließende Bewertung und Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung I: Bipolare und unipolare Konzeption von Arbeitszufriedenheit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Einführung in die Thematik

„Es sind Menschen, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Sie bringen ihre Stärken ein und so Ideen voran.“1 Durch ihre Mitarbeiter und das Sicherstellen von Wissensweitergabe im Rahmen des Unternehmensinteresses können Unternehmen nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen und sich von der Konkurrenz abheben.2 Dies gilt auch für die Mustermann gGmbH (MM), einer Werkstatt für geistig behinderte Menschen. Aufgrund wachsender Anforderungen in Bezug auf Qualität und Wirtschaftlichkeit müssen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter geschaffen bzw. beschäftigt werden. Dadurch kann nicht nur die Arbeitsqualität gesichert, sondern auch dem wirtschaftlichen Druck entgegengewirkt werden. Denn zum einen können die Mitarbeiter gezielt und effizient eingesetzt werden und zum anderen kann durch immaterielle Anreize die Motivation der Mitarbeiter gesteigert werden. Insbesondere durch die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter könnten evtl. fehlende materielle Anreize kompensiert und somit Kosten eingespart werden.3 Die vorliegende Arbeit versucht mit Hilfe von Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie, welche sich intensiv mit der Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitern in Unternehmen beschäftigt (vgl. Gliederungspunkt 2.2), die Ausgestaltung und die Auswirkungen dieser auf die Motivation der Mitarbeiter in der Werkstatt der MM zu untersuchen.

1.2 Zielsetzung und Aufbau

Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der zentralen Fragestellung: „Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie als zentraler Motivationsfaktor in der Werkstatt der Mustermann gGmbH?“. Es soll geprüft werden, ob die Arbeitszufriedenheit für die Mitarbeiter in der Werkstatt der MM eine zentrale Rolle in Bezug auf ihre Motivation spielt. Als Arbeitszufriedenheit wird die Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie verstanden. Um die Fragestellung systematisch beantworten zu können, bedarf es zunächst einer Erklärung der zentralen Grundbegriffe. Neben der exemplarischen Darbietung eines Mitarbeiters in der Werkstatt der MM wird die „Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg“ grundlegend anhand der allgemeinen Literatur dargestellt. Letztere bedarf insbesondere einer kritischen Betrachtung sowie Begründung für ihre Verwendung in dieser Arbeit. Anschließend wird die Ausprägung der Hygiene-Faktoren und Motivatoren, welche charakteristisch für die Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie sind4, in der Werkstatt der MM sowie mögliche weitere Motivationsfaktoren untersucht. Zudem soll geprüft werden, ob durch die Ausprägung der Arbeitszufriedenheit als Ganzes zentrale motivationale Wirkungen auf die Mitarbeiter entstehen.

1.3 Methodik und Werkzeuge

Die zentrale Aufgabe ist es, die Arbeitszufriedenheit in der Werkstatt der MM herauszuarbeiten und darzustellen. Die vorliegende Arbeit bedient sich dafür unterschiedlicher Werkzeuge. Neben der allgemeinen Literatur, sowohl Festschriften als auch Internetquellen, dienen insbesondere ein selbst entwickelter Fragebogen sowie persönliche Erfahrungen des Autors der Eruierung der Fragestellung. Anhand der empirischen Untersuchung sollen neue Erkenntnisse in Bezug auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter gewonnen und im Rahmen der Beantwortung der Fragestellung grundlegend verarbeitet werden. Der Fragebogen ist dabei analog zum Aufbau der Arbeit gedanklich in drei Teilabschnitte untergliedert – Hygiene-Faktoren, Motivatoren und sonstige Motivationsanreize. Eine detailliertere Erläuterung des Fragebogens erfolgt in Gliederungspunkt 3.1.

2 Begriffliche Grundlagen

Im Nachfolgenden werden die zentralen Begrifflichkeiten dieser Arbeit erklärt und teilweise kritisch hinterfragt. Zuerst einmal wird der Mitarbeiter in der Werkstatt der MM exemplarisch dargestellt. Anschließend werden die Begriffe Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation sowie die Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg anhand der allgemeinen Literatur herausgearbeitet. Dadurch soll eine gemeinsame Sichtweise auf die grundlegenden Begrifflichkeiten geschaffen werden.

2.1 Mitarbeiter in der Werkstatt der LH

Die Werkstatt der Mustermann gGmbH ist eine nach § 136 SGB IX anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen und dient zur Teilhabe am Arbeitsleben oder/und zur Eingliederung in das Arbeitsleben. Bei der MM arbeiten derzeit ca. 240 Menschen mit geistigen, körperlichen und Mehrfachbehinderungen sowie ca. 100 Menschen mit psychischen Erkrankungen (Beschäftigte).5 Insgesamt beschäftigt die MM rund 90 hauptamtliche Mitarbeiter. In der Werkstatt arbeiten ca. 35 Gruppenleiter (GL), welche für die Betreuung und Förderung der Beschäftigten zuständig sind. Es sind i. d. R. zwei GL für eine Gruppe von ca. 20-24 Beschäftigten zuständig, die es gilt im Rahmen der Produktionsaufträge und anhand ihrer persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten einzusetzen und zu fördern. GL sind meist Personen mit einer pädagogischen oder technischen Berufsausbildung mit pädagogischer Zusatzausbildung. Als GL ist ein respektvoller Umgang mit den Beschäftigten, pädagogisches Fachwissen sowie das Verständnis für Produktionsaufträge und -prozesse unerlässlich.6 Aus Vereinfachungsgründen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit lediglich mit der Situation der GL in der Werkstatt.

2.2 Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg

Die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg, ehemaliger Professor für Arbeitswissenschaften und klinische Psychologie, gilt als Inhaltstheorie der Motivation und beruht auf empirischen Untersuchungen, die zusammenfassend in seinem Buch „The Motivation to Work” aus dem Jahre 1959 dargestellt wurde.7 Sein Ziel war es „den Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Bedürfnisbefriedigung am Arbeitsplatz“8 zu erklären. Nachfolgend wird die Zwei-Faktoren-Theorie näher erläutert, jedoch auch kritisch betrachtet werden. Anschließend wird begründet, weshalb sich die vorliegende Arbeit trotz dieser Kritik mit der Zwei-Faktoren-Theorie auseinander setzt.

2.2.1 Darstellung der Theorie

Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie der menschlichen Bedürfnisse gilt als wirtschaftspsychologische Theorie der Leistungsmotivation von Arbeitnehmern9 und „basiert auf der Annahme, dass Zufriedenheit und Unzufriedenheit keine Endpunkte einer bipolaren Skala sind. Stattdessen wird angenommen, dass Zufriedenheit und Unzufriedenheit zwei voneinander unabhängige Dimensionen darstellen.“10 Das Gegenteil von Zufriedenheit ist nach Herzberg nicht Unzufriedenheit, sondern „Nicht-Zufriedenheit“ – sprich die Abwesenheit von Zufriedenheit. Demnach ist Zufriedenheit nicht als Gegenteil von Unzufriedenheit zu verstehen, sondern vielmehr als „Nicht-Zufriedenheit“ – also die Abwesenheit von Unzufriedenheit (vgl. Abbildung I).11

Abbildung I: Bipolare und unipolare Konzeption von Arbeitszufriedenheit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

quelle: http://arbeitszufriedenheit.net/herzbergs-zwei-faktoren-theorie/, zugriff am 22.02.2017.

Der Kern von Herzbergs Theorie ist die Unterscheidung von zwei unterschiedlichen Faktoren, durch welche sich Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit bewirken lassen. Hierzu führte Herzberg eine empirische Untersuchung durch – die sog. Pittsburgh-Studie – und stellte fest, dass für die Arbeitnehmer auf Basis der Motivation zwischen folgenden Faktoren zu unterscheiden ist:

-Hygiene-Faktoren (Dissatisfiers)
-Motivatoren (Satisfiers)12

In seiner Studie interviewte Herzberg zusammen mit seinen Mitarbeitern ca. 200 Techniker und Buchhalter über angenehme und unangenehme Arbeitssituationen. Dabei gingen sie13 „nach der Methode der kritischen Ereignisse vor: Die befragte Person wird gebeten, über Situationen der eigenen beruflichen Tätigkeit zu berichten, die sie als ungewöhnlich angenehm oder ungewöhnlich unangenehm in Erinnerung hat. Es werden also nicht typische oder repräsentative, sondern extreme Ereignisse erhoben.“14

2.2.1.1 Hygiene-Faktoren

Die Hygiene-Faktoren stehen nicht in direktem Zusammenhang mit der Arbeit, müssen für den Mitarbeiter jedoch vorhanden sein, um eine neutrale Einstellung zur Arbeit erreichen zu können. Denn es sind die Eigenschaften und Merkmale des Arbeitsplatzes selbst, die für einen reibungslosen Ablauf dieser sorgen sollen und daher extrinsisch motivierender Art. Sie werden als gegeben vorausgesetzt und werden eher unbewusst wahrgenommen, was zu keiner besonderen Zufriedenheit führt. Fehlen sie jedoch, führt dies zu Unzufriedenheit bei den Arbeitnehmern.15 Hygiene-Faktoren können keinen unmittelbaren Einfluss auf die Verbesserung der Qualität und Quantität der Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter nehmen.16 Die wichtigsten Hygiene-Faktoren nach Herzberg sind:

-Gehalt,
-Beziehungen zu Gleichgestellten und Vorgesetzten,
-Führungsstil,
-Unternehmenspolitik,
-Physische Arbeitsbedingungen,
-Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,
-Arbeitsplatzsicherheit.17

Ein Vergleich zur medizinischen Hygiene: „Hygiene heilt nicht, sondern vermag lediglich Gesundheitsrisiken aus der Umwelt des Menschen zu beseitigen. Entsprechend vermögen diese Faktoren lediglich zu vermeiden, dass Unzufriedenheit entsteht; sie vermögen aber keine Zufriedenheit zu erzeugen.“18

[...]


1 http://www.foerderland.de/managen/personal/news-personal/artikel/ganzheitliches-personalmanagement-auswirkungen-auf-mitarbeiter-und-unternehmenserfolg/, Zugriff am 09.02.2017.

2 Vgl. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/motivierte-mitarbeiter-steigern-den-wert-von-unternehmen-belegschaft-als-wettbewerbsvorteil-seite-2/2326700-2.html, Zugriff am 09.02.2017.

3 Aufgrund fehlender Quellen berichtet der Autor aus eigenen Erfahrungen.

4 Vgl. Berthel, J., Becker, F., Personal, 2013, S. 56 ff.; Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/-zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.; Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

5 Vgl. vertrauliche Quelle, Zugriff am 21.02.2017.

6 Aufgrund fehlender Quellen berichtet der Autor aus eigenen Erfahrungen.

7 Vgl. Berthel, j., becker, f., personal, 2013, s. 52 ff.; vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com-/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, zugriff am 26.02.2017.; vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

8 http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

9 Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei- faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

10 http://arbeitszufriedenheit.net/herzbergs-zwei-faktoren-theorie/, Zugriff am 26.02.2017.

11 Vgl. http://arbeitszufriedenheit.net/herzbergs-zwei-faktoren-theorie/, Zugriff am 26.02.2017.

12 Vgl. Berthel, J., Becker, F., Personal, 2013, S. 57 ff.; Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrun-gs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.; Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.

13 Vgl. Berthel, J., Becker, F., Personal, 2013, S. 56.; Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.

14 http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.

15 Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.; Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

16 Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

17 Vgl. Berthel, J., Becker, F., Personal, 2013, S. 58.; Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.; Vgl. http://www.centeredlearning.de/.fuehrungs-faehigkeiten/mitarbeitermotivation/herzberg-zwei-faktoren-theorie/#1, Zugriff am 26.02.2017.

18 http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zwei-faktoren-theorie/zwei-faktoren-theorie.htm, Zugriff am 26.02.2017.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie als zentraler Motivationsfaktor in der Werkstatt der Mustermann gGmbH
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Dortmund früher Fachhochschule
Veranstaltung
Führungs- & Motivationstheorien
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
20
Katalognummer
V502133
ISBN (eBook)
9783346039408
ISBN (Buch)
9783346039415
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Herzberg, Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie, Motivationstheorien, Führungsstheorien, Zwei-Faktoren-Theorie, Zwei-Faktor-Theorie, Motivation Mitarbeiter, Motivationsfaktoren, Mitarbeitermotivation, Anreize
Arbeit zitieren
Jannis Mennicken (Autor:in), 2017, Arbeitszufriedenheit nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie als zentraler Motivationsfaktor in der Werkstatt der Mustermann gGmbH, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502133

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