Der Bildungsroman hat sich seit seiner ersten Bezeichnung als Gattung von Morgenstern im Jahr 1819 bis zur heutigen Zeit als zeitloses und hoch frequentiertes Medium durchgesetzt. In seiner über 200 Jahre langen Tradition bleibt das zentrale Thema bestehen: Ein junger, zumeist männlicher Held durchlebt eine Entwicklung, geprägt und geleitet von inneren und äußeren Eindrücken. Beeinflusst wird der Protagonist vor allem durch Interaktion mit seinen Mitmenschen sowie seinen inneren Reaktionen und Gefühlen diesen gegenüber. Dieser Gedanke soll den Hintergrund für die folgenden Fragen und das Thema dieser Arbeit bilden. Untersucht wird im Folgenden die Rolle von Freundschaften – im Speziellen Männerfreundschaften – im Bildungsroman.
Dazu werden Freundschaften im Buch Anton Reiser (1785-1786) von Karl Philipp Moritz als Beispiel eines historischen Bildungsroman mit denen in Tschick (2010) von Wolfgang Herrndorf als modernen Bildungsroman verglichen. Es wird zunächst der Gattungsbegriff "Bildungsroman" erläutert, um untersuchen zu können, inwiefern die oben genannten Werke von Moritz und Herrndorf diesem zugeordnet werden können. Augenmerk wird anschließend auch auf die unterschiedliche Konzeption des Begriffs Freundschaft im historischen Kontext des 18. Jahrhunderts gelegt, um ein besseres Verständnis des Begriffsfeldes "Freundschaft" und seiner Verwendung zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bildungsroman
- Tschick als moderner Bildungsroman.
- Anton Reiser als Bildungsroman – oder psychologischer Roman
- Freundschaft in den Beispielromanen
- Kennenlernen und Beginn der Freundschaft.
- Zeichen der Freundschaft..
- Liebe und die Männerfreundschaft
- Homosexualität und die Männerfreundschaft
- Freundschaftskonzeption im 18. Jahrhundert....
- Fazit...........
- Literaturverzeichnis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Rolle von Freundschaften, insbesondere Männerfreundschaften, im Bildungsroman. Im Fokus stehen dabei die Werke "Anton Reiser" von Karl Philipp Moritz und "Tschick" von Wolfgang Herrndorf, die als Beispiel eines historischen bzw. modernen Bildungsromans dienen. Ziel ist es, die Bedeutung von Freundschaft in beiden Werken zu analysieren und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Kontext der jeweiligen Epoche herauszuarbeiten.
- Entwicklung des Begriffs "Bildungsroman"
- Das Thema Freundschaft in der Literatur
- Männerfreundschaften im 18. Jahrhundert
- Vergleich der Freundschaftskonzepte in "Anton Reiser" und "Tschick"
- Die Rolle von Freundschaft im Prozess der Selbstfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert den Forschungsgegenstand. Sie stellt die beiden Beispielromane "Anton Reiser" und "Tschick" vor und definiert die Forschungsfrage.
Bildungsroman
Dieser Abschnitt analysiert den Gattungsbegriff "Bildungsroman" anhand seiner Geschichte und Entwicklung. Es werden verschiedene Definitionen und charakteristische Merkmale des Bildungsromans vorgestellt, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Bedeutung von Freundschaft in dieser Gattung gelegt wird.
Tschick als moderner Bildungsroman.
Dieses Kapitel untersucht, inwiefern "Tschick" als moderner Bildungsroman verstanden werden kann. Es analysiert die Entwicklung des Protagonisten Maik, seine Beziehung zu Tschick und die Bedeutung ihrer Freundschaft für seinen Bildungsprozess.
Anton Reiser als Bildungsroman – oder psychologischer Roman
Dieser Abschnitt befasst sich mit "Anton Reiser" als historischem Bildungsroman. Die Analyse konzentriert sich auf die Entwicklung des Protagonisten Anton Reiser und die Rolle der Freundschaft in seinem Lebensweg. Es wird ebenfalls die Frage gestellt, ob "Anton Reiser" eher als Bildungsroman oder psychologischer Roman einzuordnen ist.
Freundschaft in den Beispielromanen
In diesem Kapitel wird die Freundschaft in den beiden Beispielromanen "Anton Reiser" und "Tschick" genauer betrachtet. Es werden die unterschiedlichen Arten der Freundschaft sowie die Bedeutung von Liebe und Homosexualität für die Männerfreundschaften untersucht.
Schlüsselwörter
Bildungsroman, Freundschaft, Männerfreundschaft, Anton Reiser, Tschick, Karl Philipp Moritz, Wolfgang Herrndorf, Selbstfindung, Entwicklung, Literaturgeschichte, 18. Jahrhundert, Moderne Literatur
- Arbeit zitieren
- Marie-Luise Kutzer (Autor:in), 2014, (Männer-)Freundschaften im Bildungsroman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502561