Dan Flavins zunächst kühl, minimalistisch und nüchtern wirkende Rauminstallation „monuments“ for V.Tatlin (1964 - 1969) in der Pinakothek der Moderne in München bietet zunächst so gut wie keine Zusatzinformation, narrative Elemente oder ähnliche Anhaltspunkte zur Deutung. Obgleich das Material Leuchtstoffröhre vielen Personen als Alltagsgegenstand bekannt ist, ist es „in seiner künstlerischen Verwendung nicht unbedingt verständlich“ (vgl. von Marlin, 2008). Das Werk lässt einen ratlos, womöglich frustriert und mit Sicherheit fragend zurück: ‚Wieso arbeitet der Künstler mit Leuchtstoffröhren? Was ist mit dem Titel anzufangen und was soll das Ganze überhaupt?‘ Trotz meines Kunststudiums war ich bei der ersten Begegnung mit Flavins ‚monuments‘ ebenfalls äußerst ratlos. Diese Ratlosigkeit, die vom Kunstwerk ausgehende Lichtwirkung als auch der Materialreiz motivierten mich zur intensiveren Beschäftigung mit Flavins Arbeit. Als Kunststudentin interessierte mich zudem vor allem der bildnerische Prozess, durch den das künstlerische Anliegen des Künstlers und die Entstehung des Werkes nach-vollziehbar wird.
Ich habe die ‚monuments‘ von Dan Flavin schlussendlich gewählt, da ich es als angehende Kunstvermittlerin als äußerst wichtig empfinde, die für Laien oftmals schwer zugängliche Konzeptkunst des 20. Jahrhunderts, insbesondere die der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, verständlich, spannend und zum Nachdenken anregend zu vermitteln. Die museumspädagogische Führung möchte zur sensiblen Wahrnehmung der Rauminstallation einladen, Diskussionen und Gespräche über das Werk anstoßen und den Teilnehmenden basierend auf Dialog, eigenständiger Erarbeitung und Gestaltungspraxis Perspektiven der Kunstbetrachtung im Museum eröffnen.
Die vorliegende Arbeit beginnt mit einer ausführlichen Sachanalyse der ‚monuments‘. Daraufhin beschäftigt sie sich mit der Frage, welche inhaltlichen Kenntnisse am Werk gewonnen wer-den sollen und weshalb. Auf dieser Grundlage wird anschließend die Konzeption der Führung erläutert. Den darauffolgenden Abschnitt bildet die kritische Reflexion der Konzeption und der Durchführung vom 10.07.2018. Am Ende steht ein kurzes Fazit, welches unter anderem auf den persönlichen Lernfortschritt eingeht und mögliche weitere Schritte aufzeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sachanalyse: Dan Flavin, „monument“ for V. Tatlin (1964 -1969)
- Charakterisierende Beschreibung
- Formale Analyse
- Interpretation und kunstgeschichtlicher Hintergrund
- Inhalte und Ziele
- Konzeption
- Rahmenbedingungen: Zielgruppe, Ort, Zeit
- Methodische Entscheidungen und Planungszusammenhänge
- Kritische Reflexion der Führung am 10. Juli 2018
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Dan Flavins Rauminstallation „monuments“ for V. Tatlin aus museumspädagogischer Perspektive. Ziel ist es, die Arbeit für ein breiteres Publikum zugänglich und verständlich zu machen, indem die wesentlichen formalen, inhaltlichen und konzeptionellen Aspekte der Installation beleuchtet werden. Dabei liegt der Fokus auf der Gestaltung der Rauminstallation, der Nutzung von Licht und Raum sowie der Interpretation der Arbeit im Kontext der Kunstgeschichte.
- Formaler Aufbau und Gestaltung der „monuments“
- Analyse der Lichtwirkung und ihrer Rolle in der Installation
- Bedeutung des Raumes als Teil der künstlerischen Konzeption
- Relevanz der künstlerischen Auseinandersetzung mit Alltagsmaterialien
- Interpretation der „monuments“ im Kontext der Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Rauminstallation „monuments“ for V. Tatlin von Dan Flavin. Es beschreibt die Installation detailliert und analysiert die formale Gestaltung anhand von Komposition, Form, Licht und Raum. Darüber hinaus befasst sich das Kapitel mit der Interpretation des Werkes im Kontext der Kunstgeschichte.
Das zweite Kapitel widmet sich der inhaltlichen Konzeption einer museumspädagogischen Führung, die auf der Analyse von „monuments“ basiert. Es werden die Ziele und Inhalte der Führung erläutert und die methodischen Entscheidungen sowie die Planungszusammenhänge dargestellt. Darüber hinaus wird die Rolle der musealen Erfahrung bei der Gestaltung von Bildungsprozessen im Kontext der Kunstvermittlung beleuchtet.
Das dritte Kapitel reflektiert die durchgeführte museumspädagogische Führung kritisch. Es werden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Praxis aufgezeigt und die Ergebnisse der Durchführung der Führung im Hinblick auf die vorherigen Planungen bewertet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Dan Flavin, „monument“ for V. Tatlin, Rauminstallation, Licht, Raum, Kunstgeschichte, Minimalismus, Konzeptkunst, Museumspädagogik, Führung, Kunstvermittlung.
- Arbeit zitieren
- Nadja Schwarzenegger (Autor:in), 2018, Dan Flavin "monument" for V. Tatlin (1964 - 1969). Ein museumspädagogisches Vermittlungskonzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502800