Die vorliegende Arbeit ist ein Essay aus einer Hexalogie aus Essays und entstand in dem Seminar "Zwischen
Individuation und Vergesellschaftung — Theoretische Perspektiven auf (Medien-) Sozialisationsprozesse" am Institut für Kommunikationswissenschaft der WestfälischenWilhelms- Universität Münster.
Globalisierung, Digitalisierung, Ökonomisierung und Medialisierung sind Phänomene einer sich immer schneller wandelnden Gesellschaft, in der sich Sozialisanten zurecht finden müssen, was aufgrund der zunehmenden Anforderungen herausforderungsreicher zu werden scheint. Die folgenden, aufeinander aufbauenden Essays zeigen Elemente von Sozialisationsprozessen diskursiv auf und verdeutlichen die Positionierung des Menschen im Sozialisationsprozess zwischen innerer und äußerer Realität, zwischen individueller Entwicklung und gesellschaftlicher Anpassung sowie deren wechselseitige Beeinflussung.
Die Auseinandersetzungen mit Aspekten von allgemeinen Sozialisationstheorien führen aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung und der daraus resultierenden Relevanz zum Betrachten der spezifischen Mediensozialisation.
Die vorgestellten Autoren beschreiben das Heranwachsen in einer Gesellschaft als einen Sozialisationsprozess, der Handlungsfähigkeit in einer immer komplexer werdenden Welt ermöglicht. Obwohl Sozialisation ein lebenslanger Prozess ist, so nehmen die ersten Lebensjahre einen besonderen Stellenwert in der Entwicklung ein — die ersten Sozialisationsjahre nehmen nachhaltig Einfluss auf die Persönlichkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Me und I nach Mead
- Entwicklung des Individuums nach Mead
- Das erste Stadium
- Das zweite Stadium
- Mead im Vergleich mit Durkheim, Parsons, Habermas
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert das Konzept der Sozialisation durch symbolische Interaktion, wie es von George Herbert Mead entwickelt wurde. Er konzentriert sich auf die Entwicklung der Identität (Self) als ein Produkt des Interaktionsprozesses zwischen dem "Me" und dem "I". Der Essay beleuchtet auch die Stadien der Identitätsentwicklung nach Mead und vergleicht seine Theorie mit anderen soziologischen Perspektiven, um die einzigartigen Aspekte seiner Konzeption zu verdeutlichen.
- Das Verhältnis zwischen "Me" und "I" im Sozialisationsprozess
- Die Stadien der Identitätsentwicklung nach Mead
- Vergleich von Meads Theorie mit Durkheim, Parsons und Habermas
- Die Rolle der symbolischen Interaktion in der Sozialisation
- Die Bedeutung der "verallgemeinerten Anderen" für die Identitätsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Essay als Teil einer sechsteiligen Serie vor, die verschiedene theoretische Perspektiven auf Sozialisationsprozesse untersucht. Sie erläutert den Fokus auf Meads Theorie der Sozialisation durch symbolische Interaktion und skizziert die zentralen Forschungsfragen, die im Essay behandelt werden.
Das Me und I nach Mead
Dieses Kapitel erklärt Meads Unterscheidung zwischen dem "Me" und dem "I" als zentrale Elemente der Identität. Es beschreibt das "Me" als die internalisierten Haltungen und Erwartungen der Gesellschaft, die das Individuum in der Interaktion mit anderen übernimmt. Das "I" hingegen repräsentiert die spontane und impulsive Reaktion des Individuums auf diese Erwartungen. Die Beziehung zwischen "Me" und "I" wird als ein dynamischer Prozess dargestellt, der die Identität des Individuums prägt.
Entwicklung des Individuums nach Mead
Dieses Kapitel untersucht die beiden Stadien der Identitätsentwicklung nach Mead: das Stadium der wechselnden Rollenübernahme und das Stadium der mehrfachen Rollenübernahme. Das erste Stadium beschreibt die frühe Phase, in der Kinder durch Nachahmung und Rollenspiel verschiedene Perspektiven und Haltungen erlernen. Das zweite Stadium zeichnet sich durch die Fähigkeit des Kindes aus, mehrere Rollen gleichzeitig zu übernehmen und deren Beziehung zueinander zu verstehen. Dieser Prozess führt zur Entwicklung eines integrierten und organisierten Selbstbildes.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieses Essays sind: symbolische Interaktion, Sozialisation, Identität, "Me", "I", verallgemeinerter Anderer, Rollenübernahme, Stadien der Identitätsentwicklung, Vergleich mit anderen soziologischen Perspektiven (z.B. Durkheim, Parsons, Habermas). Diese Themen liefern ein umfassendes Verständnis von Meads Theorie der Sozialisation und ihrer Bedeutung für die Entwicklung der menschlichen Identität.
- Quote paper
- Alke Eva Caris (Author), 2016, George Herbert Meads Sozialisation durch symbolische Interaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502821