Work-Life-Balance. Eine Herausforderung bei Führungskräften?


Hausarbeit, 2018

12 Seiten, Note: 93

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Work-Life-Balance
2.1 Definition der Work-Life-Balance
2.2 Einflussfaktoren der Work-Life-Balance

3. Work-Life-Balance bei Führungskräften
3.1 Folgen einer hohen Arbeitsbelastung für Führungspositionen
3.2 Nutzung von Maßnahmen für Führungskräfte
3.2.1 Die Herausforderung für Unternehmen
3.2.2 Wirkung der Maßnahmen auf Führungskräfte und Beschäftigte
3.2.3 Wirkung der Maßnahmen auf Unternehmen

4. Schlussfolgerung

5. Literaturverzeichnis

6. Anhang

1. Einleitung

Das Thema „Work-Life-Balance“ gewinnt für die Personalabteilung und die Führungskräfte in Unternehmen immer mehr an Bedeutung; denn die Anforderungen im Arbeitsleben sind intensiver geworden. Es wird mehr nach Eigenverantwortung, Kooperations- und Selbstmanagementfähigkeiten gefragt. Und nicht nur die Arbeitsanforderungen haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert, auch die Sichtweise auf die Familie und das steigende Bedürfnis der Selbstverwirklichung befinden sich im ständigen Wandel.

Aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen entstehen neue Herausforderungen für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben mit folgenden Fragen: Wie kann eine Ausgeglichenheit zwischen diesen beiden Bereichen gehalten werden? Ist eine Work-Life-Balance auch bei Führungskräften möglich?

Diese Hausarbeit greift die Frage auf, ob Work-Life-Balance eine Herausforderung bei Führungskräften darstellt. Die Grundthese lautet: Eine Work-Life-Balance stellt aufgrund steigender Anforderungen im Berufs- und Privatleben eine Herausforderung bei Führungskräften dar.

Zu Beginn werden der Begriff Work-Life-Balance und die Einflussfaktoren definiert. Darauf folgt die Analyse der Folgen einer hohen Arbeitsbelastung und die Nutzung von Maßnahmen für Führungskräfte im Rahmen der Work-Life-Balance. Im Anschluss wird die damit verbundene Herausforderung für Unternehmen erläutert und die resultierende Wirkung der Maßnahmen für Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte diskutiert. Im letzten Kapitel wird eine Schlussfolgerung gezogen und ein Appell gesetzt.

2. Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist heutzutage einer der gängigsten Begriffe der Gesellschaft und wird von nahezu jeder berufstätigen Person angestrebt.

2.1 Definition der Work-Life-Balance

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend definiert den Begriff folgendermaßen: „Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt. Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen darauf ab, erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse zu ermöglichen.“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2005).

Zusammengefasst gesagt ist die Work-Life-Balance das ausgewogene Verhältnis von Beruf und Privatleben mit dem Ziel, berufliche Anforderungen und private Bedürfnisse einer Person miteinander zu verbinden. (Hesse/Schrader, 2018).

Das Berufsleben ist die Zeit, die für den Beruf aufgewendet wird. Zum Bereich Privatleben zählen alle Aktivitäten mit sozialen Kontakten innerhalb und außerhalb der Familie. Dieser Bereich wird im Berufsleben häufig vernachlässigt, woraus ein Ungleichgewicht entsteht. Dieses wird oftmals erst bei beruflichen Rückschlägen bemerkt, zum Beispiel durch einen Jobverlust, aufgrund von gesundheitlichen Gründen oder der Insolvenz des Unternehmens. Bei der Work-Life-Balance geht es nicht darum beide Bereiche als zwei getrennte Dimensionen zu sehen, sondern den Bereich Arbeit sinnvoll in das Leben zu integrieren („Work-Life-Balance“, 2009).

2.2 Einflussfaktoren der Work-Life-Balance

Aufgrund von Einflussfaktoren der Work-Life-Balance wird es immer schwerer und anspruchsvoller die Bereiche Beruf und Privatleben zu vereinen. Unter Einflussfaktoren sind zu verstehen:

- Der demographische Wandel: Es findet eine Überalterung der Gesellschaft statt. Die erwerbstätige Bevölkerung nimmt ab, wobei jedoch immer mehr erwirtschaftet werden muss. Dies hat eine Verlängerung der Arbeitszeit und bzw. oder eine Verdichtung der Arbeit mit höherer Belastung zur Folge. Hinzu kommt, dass die Ansprüche für einen hohen Wohlstand immer größer werden (Perwiss, 2018; Collatz/Gudat, 2011).
- Der wirtschaftliche Strukturwandel: Eine gestiegene Qualifikation von Arbeitnehmern durch neue Formen wissensbasierter Dienstleistungen setzt neue Leistungsanforderungen mit stetig weiterwachsenden Zielen. Jedoch werden auch immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Zeitarbeit und befristete Anstellungen genutzt (Perwiss, 2018).
- Die Globalisierung: Durch sie kommt es zur Zunahme der internationalen Konkurrenz und Konkurrenz durch Migration spürbar (Perwiss, 2018).
- Die Veränderung der traditionellen Rollenbilder von Mann und Frau: Der Fokus der Frau liegt nicht mehr nur auf der Familie und der Fokus des Mannes liegt nicht mehr nur alleine auf dem Berufsleben. So lassen sich die Bereiche nicht mehr klar voneinander abgrenzen und die jeweiligen Aufgaben der Bereiche werden untereinander geteilt. Es findet ein zunehmendes Zusammenspiel von Beruf und Privatleben statt. Gerade die Frauen stellen sich meist nicht mehr die Frage, für welchen der beiden Bereiche sie sich entscheiden, sondern fragen sich, wie sie beide besser miteinander vereinen können (Collatz/Gudat, 2011).
- Der technische Fortschritt: Er verändert die Arbeitsbedingungen. Es wird eine permanente und kaum steuerbare Erreichbarkeit vom Unternehmen erwartet, unabhängig von Ort und Zeit. Hiervon profitiert das Unternehmen. Einer der größten Faktoren ist hierbei die Verbreitung von Smartphones und Social Media. Dem Mitarbeiter wird hierdurch immer weniger möglich klare Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen (Collatz/Gudat, 2011; Perwiss, 2018).

3. Work-Life-Balance bei Führungskräften

Das Beratungsunternehmen Mercer befragte 150 Führungskräfte zum Stress durch das Smartphone und kam zum Ergebnis, dass fast jede Führungskraft in Deutschland permanent in ihrer privaten Zeit erreichbar ist und sich 9 von 10 der Befragten hierdurch gestresst fühlen. Es stellt sich die Frage, ob oder wie dies zu vermeiden ist (Perwiss, 2015).

3.1 Folgen einer hohen Arbeitsbelastung für Führungspositionen

Führungskräfte haben eine hohe Gefahr, sich im Berufsleben zu verlieren. Faktoren wie Leidenschaft für den Beruf, Existenzängste, Ansehen, persönliche Macht, Verantwortung und Selbstverwirklichung spielen dabei eine Rolle. Besonders bei Berufen mit einer Chance zur Selbstverwirklichung und mit Machtpotential ist die Grenze zwischen Erfüllung und Erschöpfung schwer zu trennen. Deswegen ist es wichtig auf die eigenen psychischen und physischen Bedürfnisse zu achten, aber auch auf die Bedürfnisse des Umfeldes, wie Familie und Freunde („Work-Life-Balance“, 2009). Dieses gelingt vielen Führungskräften nicht. Von ihnen wird Effektivität, Ergebnisorientierung, Leitungsmotivation und Eigenverantwortung erwartet. Um die Erwartungen des Unternehmens zu erfüllen, müssen sie viel Zeit aufwenden. Fast ein Drittel der Führungskräfte ist mit ihrem Zeitmanagement nicht zufrieden und über die Hälfte würden ihre Arbeitszeit verringern um mehr Zeit mit ihren privaten sozialen Kontakten zu verbringen. Pro Woche verbringen 80% der Führungskräfte weniger als 6 Stunden mit ihren Kindern. Zudem kommt noch das Bedürfnis nach mehr Schlaf, Freizeit für Hobbies und Sport und überhaupt Zeit für sich zu haben. Drei Viertel der Führungskräfte nehmen Arbeit mit in ihr Wochenende, sodass ihnen auch am Wochenende nur wenig Freizeit zur Verfügung steht. Zudem weisen 60% regelmäßig gesundheitliche Probleme, wie zum Beispiel Rückenschmerzen oder Schlafstörungen auf, hiervon sind Menschen unter 35 Jahren besonders betroffen. Führungskräfte, die mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden sind, weisen beinahe doppelt so häufig gesundheitliche Probleme auf wie zufriedene bzw. ausgeglichene Führungskräfte (Kienbaum Management Consultants GmbH, 2008).

3.2 Nutzung von Maßnahmen für Führungskräfte

Es unterstützen 80% der Unternehmen ihre Führungskräfte bei der Verbesserung ihrer Work-Life-Balance. Dabei muss beachtet werden, dass die Angebote und Möglichkeiten je nach Unternehmen verschieden sind. Sie unterstützen ihre Führungskräfte, indem sie flexible Arbeitszeiten und Teilzeit auch auf dieser hohen Ebene anbieten, Ziele und Prioritäten für ein besseres Zeitmanagement vereinbaren, sowie „geschlossene Türen“ bei Führungskräften akzeptieren (Kienbaum Management Consultants GmbH, 2008).

Zudem ermöglichen sie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, wie Homeoffice und Telearbeit, bieten aber auch eine Integration während der Elternzeit und Wiedereinstiegsphasen nach der Elternzeit an und unterstützen die Mitarbeiter in Notsituationen, beispielsweise durch Ferienbetreuung und Einrichtungen von Eltern-Kind-Arbeitszimmer (Kienbaum Management Consultants GmbH, 2008).

Darüber hinaus versuchen Unternehmen ihren Führungskräften mehr Freizeit zu bieten bzw. zu ermöglichen. Zum Beispiel die Möglichkeit während des Urlaubs, am Wochenende und abends das Handy auszuschalten bzw. keine Mails mehr zu empfangen und beantworten zu müssen und somit nicht mehr ständig erreichbar sein zu müssen. Zusätzlich versuchen Unternehmen auch mehrere kurze Urlaube anstelle eines langen Urlaubs anzubieten und Urlaube zu fördern; denn mehrere kurze Urlaube sind bekanntlich effektiver und erholsamer als ein einziger langer Urlaub. Urlaub kann beispielsweise durch eine Urlaubsvertretung gefördert werden, wodurch sich weniger Arbeit anhäuft mit der Folge, dass die Inanspruchnahme von Urlaub leichter fällt; denn häuft sich Arbeit während der Abwesenheit an, kann der Erholungswert nach dem Urlaub durch Stress nicht so lange anhalten werden. Nicht nur Urlaub ist bei Freizeit Gesprächsthema, sondern auch die Förderung von Sport und Hobbys, wie zum Beispiel kostenlose Mitgliedschaften im Fitnessstudio (Kienbaum Management Consultants GmbH, 2008).

Um die Gesundheit durch den Sport anhaltend zu fördern, müssen Unternehmen den Führungskräften erst bewusst machen, wie wichtig dieser Faktor ist; denn die Bedeutung des Sports für Gesundheit wird von vielen nicht wahrgenommen.

Unternehmen zeigen auf, dass Informationen und Präventionen einen hohen Stellenwert haben und machen deshalb Angebote von jährlichen Vorsorgeuntersuchungen, die von dem Unternehmen bezahlt werden. Außerdem machen sie darauf aufmerksam, dass viele Bewegungschancen im Alltag zur Verfügung stehen, wie Treppen, Wegstrecken zu Arbeit, sowie gezielte Umwege und Laufen in der Mittagspause. Zusätzlich bieten sie organisierte sportliche Aktivitäten und Entspannungsmöglichkeiten in den täglichen Pausen an. Sie veranstalten zum Beispiel Betriebssport, Mitarbeitersportfeste, Bewegungspausen. Hinzukommen, wie im vorherigen Kapitel genannt, Kooperationen mit Fitnessstudios und Sportvereinen. Zur weiteren Förderung des Bewusstseins für Gesundheit der Führungskräfte werden Schulungen durchgeführt um physische und psychische Belastung ihrer Mitarbeiter zu erkennen und diese bei der Problemlösung unterstützen zu können (Kienbaum Management Consultants GmbH, 2008).

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Work-Life-Balance. Eine Herausforderung bei Führungskräften?
Hochschule
Cologne Business School Köln
Note
93
Jahr
2018
Seiten
12
Katalognummer
V502832
ISBN (eBook)
9783346045669
ISBN (Buch)
9783346045676
Sprache
Deutsch
Schlagworte
work-life-balance, eine, herausforderung, führungskräften
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Work-Life-Balance. Eine Herausforderung bei Führungskräften?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502832

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