„Kann der Kapitalismus weiterleben?“ - mit dieser Frage eröffnet Joseph Alois Schumpeter das zweite Kapitel von „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ - und antwortet lakonisch: „Nein, meines Erachtens nicht“. Dieser Leitgedanke ist Schumpeters Werken immanent. Anders als Karl Marx, der prophezeite, der Kapitalismus würde an seinen Mängeln zugrunde gehen, erklärt Schumpeter die „kapitalistische Maschine“ funktioniere effektiv, doch gerade der Erfolg habe zur Folge, dass der Kapitalismus seine eigene soziale Struktur zerstöre, die seine stützende und schützende Grundlage sei. Der wichtigste Akteur in diesem Konstrukt Schumpeters und gleichsam Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist der innovative (Pionier-)Unternehmer. Während Schumpeter in seinem frühen Werk noch den kleinen und selbstständigen innovativen Unternehmer idealisiert hatte, änderte er in „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ seine Meinung und prophezeite, große Unternehmen mit ihren Forschungsabteilungen seien in der Zukunft eher in der Lage Innovationen hervorzubringen und würden den innovativen Unternehmer ersetzen.
Dieser innovative Unternehmer wird in der vorliegenden Arbeit analysiert. Hierbei soll anhand der Grundannahmen Schumpeters untersucht werden, inwiefern Steve Jobs, der Mitgründer und derzeitige Chef von Apple, einen Realtypus zu Schumpeters Idealtypus des innovativen Unternehmers darstellt. Konkret ergibt sich folgende zentrale Fragestellung:
Ist Steve Jobs die ideale Verkörperung eines „innovativen Unternehmers“ wie Schumpeter diesen in seiner Theorie charakterisiert?
Die Vorhersage Schumpeters, innovative Unternehmer würden ersetzt werden, hängt eng mit dieser Fragestellung zusammen und soll ebenfalls untersucht werden. (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Grundannahmen Schumpeters
- 2.1.1 Innovationen als Kernphänomen der wirtschaftlichen Entwicklung
- 2.1.2 Der,,innovative Unternehmer“
- 2.2 Unternehmerische Kurzbiographie: Steve Jobs
- 2.3 Analyse und Bewertung anhand der Thesen Schumpeters
- 2.3.1 Die Gründungsphase Apples mit Steve Woziack
- 2.3.2 NeXT und Pixar
- 2.3.3 Steve Jobs Rückkehr zu Apple
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Steve Jobs, der Mitgründer und derzeitige Chef von Apple, den Idealbild des „innovativen Unternehmers“ nach Joseph Schumpeter entspricht. Sie analysiert die Karriere von Steve Jobs anhand der Schumpeterschen Theorie von Innovationen und dem „innovativen Unternehmer“. Dabei soll untersucht werden, ob Jobs die charakteristischen Merkmale des Schumpeterschen Idealbildes verkörpert und ob die These Schumpeters, wonach innovative Unternehmer durch große Unternehmen mit Forschungsabteilungen ersetzt werden, bestätigt wird.
- Schumpeters Theorie des „innovativen Unternehmers“
- Die Rolle von Innovationen in der Wirtschaftlichen Entwicklung
- Die Unternehmerische Karriere von Steve Jobs
- Analyse von Steve Jobs als „innovativer Unternehmer“ im Kontext der Schumpeterschen Theorie
- Die Entwicklung von Innovationen im Kontext von Unternehmensgroßbetrieben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und führt in das Konzept des „innovativen Unternehmers“ nach Schumpeter ein. Es wird darauf hingewiesen, dass Schumpeter der Meinung war, dass der Kapitalismus seine eigene soziale Struktur zerstören würde und dass der innovative Unternehmer durch große Unternehmen ersetzt werden würde.
2. Hauptteil
2.1 Grundannahmen Schumpeters
Dieses Kapitel untersucht die Grundannahmen Schumpeters zur Rolle von Innovationen in der Wirtschaft. Es wird gezeigt, dass Schumpeter den Wettbewerb als dynamischen Prozess verstand, der durch technologischen Wandel angetrieben wird. Schumpeter unterscheidet fünf Arten von Innovationen und analysiert die „schöpferische Zerstörung“ als zentralen Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung.
2.2 Unternehmerische Kurzbiographie: Steve Jobs
Das Kapitel stellt die unternehmerische Karriere von Steve Jobs vor und behandelt wichtige Stationen, die die Entwicklung seines Unternehmens Apple geprägt haben.
2.3 Analyse und Bewertung anhand der Thesen Schumpeters
Dieser Abschnitt untersucht die Karriere von Steve Jobs anhand der Thesen Schumpeters und analysiert, inwiefern Jobs die charakteristischen Merkmale des Schumpeterschen „innovativen Unternehmers“ verkörpert. Die Analyse konzentriert sich auf die Gründungsphase Apples mit Steve Woziack, die Zeit bei NeXT und Pixar sowie Steve Jobs' Rückkehr zu Apple.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Kernthemen des Kapitalismus, der Innovationstheorie von Joseph Schumpeter, dem „innovativen Unternehmer“ und dem Vergleich von Theorie und Praxis am Beispiel von Steve Jobs und Apple. Die zentralen Konzepte umfassen „schöpferische Zerstörung“, „Kondratieff-Zyklen“, „Basisinnovationen“ und die Rolle von Krediten in der Finanzierung von Innovationen.
- Arbeit zitieren
- Bajram Dibrani (Autor:in), 2010, Steve Jobs. Die ideale Verkörperung eines "innovativen Unternehmers"?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502876