Wasser ist der Ursprung der Welt
(Thales von Milet, 624 v.Chr. - 545 v.Chr.)
Wie Thales von Milet schon erkannte, ist Wasser für sehr viele chemische Reaktionen und Prozesse notwendig, ohne die ein Leben wie wir es kennen, nicht möglich wäre. Es ist zum einen direkt entscheidend für das Leben auf der Erde aber auch indirekt. Nur mit Hilfe des Wassers kann es zur Gestaltung unserer Erdoberfläche kommen. Wasser spielt die entscheidende Rolle bei der Formung der Erdoberfläche, sprich bei der Verwitterung.
Unter Verwitterung versteht man alle Prozesse, die eine direkte oder indirekte Veränderung von „anorganischen und von manchen toten organisch entstanden Substanzen (z.B. Muschelschalen oder Steinkohle)“ (Ahnert 1996, S. 88) durch Wettereinwirkungen hervorruft. Dies kann zum Beispiel durch Temperaturschwankungen, Eisbildung, Feuchtigkeit und chemische Einwirkungen durch Stoffe, die im Wasser gelöst sind, erfolgen. Man unterscheidet zwischen physikalischer und chemischer Verwitterung. Die physikalische Verwitterung verändert den Zustand des Gesteins, d.h. sie verändert die Körngröße, die Oberflächenbeschaffenheit, den inneren Zusammenhalt u.s.w. Die chemische Verwitterung hingegen verändert die stoffliche Zusammensetzung eines Gesteinmaterials. Sie bewirkt also eine Stoffänderung und führt somit zur Bildung neuer Verbindungen, wobei ein Teil des zersetzten Materials oft weggeschwemmt wird. Physikalische und chemische Verwitterung arbeiten in der Natur häufig nebeneinander und ergänzen bzw. verstärken sich gegenseitig. Neben der gerade erwähnten Bedeutung von Verwitterung als Einwirkung atmosphärischer Prozesse, hat der Begriff Verwitterung aus geomorphologischer Sicht noch zwei weitere Bedeutungen (vgl. Ahnert 1996 S.88/89). Erstens: Verwitterung als Anpassung der Gesteine an die Umweltbedingungen an die Erdoberfläche. Darunter versteht man die Veränderung des Gesteins aufgrund der Unterschiede der Umweltbedingungen zwischen Entstehungsort des Gesteins, meist im Erdinneren (z.B. konstante hohe Temperatur, konstanter hoher Druck...) und der Landoberfläche. Zweitens: Verwitterung als die Aufbereitung des Gesteins für die Abtragung. Denn selten erfolgt der „Abtransport“ bei im festen Verband befindlichem Gestein (z.B. bei Bergstürzen), meistens findet er bei bereits von der Verwitterung erzeugtem Lockermaterial - dem so genannten Regolith - statt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Einflussfaktoren auf Chemische Verwitterung
- 2.1 Zeit
- 2.2 Klima
- 2.3 Gesteinsbedeckung
- 2.4 Wasserbewegung
- 2.5 Wasserqualität
- 2.6 Verwitterbarkeit des Materials
- 3 Die Chemischen Verwitterungsreaktionen
- 3.1 Die Chemische Verwitterung der Feldspäte
- 3.1.1 Die Chemische Verwitterung der anderen Silikate
- 3.2 Die Chemische Verwitterung der Eisensilicate
- 3.3 Die Chemische Verwitterung von Carbonaten
- 3.4 Die Verwitterung von Mineralsalzen
- 3.1 Die Chemische Verwitterung der Feldspäte
- 4 Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Prozess der chemischen Verwitterung von Gesteinen. Ziel ist es, die Einflussfaktoren auf die chemische Verwitterung zu erläutern und die verschiedenen chemischen Verwitterungsreaktionen zu beschreiben.
- Einflussfaktoren der chemischen Verwitterung (Zeit, Klima, Gesteinsbedeckung, Wasser)
- Chemische Reaktionen bei der Verwitterung verschiedener Gesteinsarten
- Die Rolle des Wassers im Verwitterungsprozess
- Bedeutung der chemischen Verwitterung für die Gestaltung der Erdoberfläche
- Zusammenspiel von physikalischer und chemischer Verwitterung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der chemischen Verwitterung ein und betont die entscheidende Rolle des Wassers in diesem Prozess. Sie differenziert zwischen physikalischer und chemischer Verwitterung und hebt die geomorphologische Bedeutung der Verwitterung hervor, indem sie sie als Anpassung von Gesteinen an Oberflächenbedingungen und als Vorbereitung für die Abtragung beschreibt. Der Autor kündigt seine Vorgehensweise an, die sich auf die Einflussfaktoren, die chemischen Reaktionen und die Folgen der chemischen Verwitterung konzentriert.
2 Einflussfaktoren auf Chemische Verwitterung: Dieses Kapitel beleuchtet die Faktoren, die die Intensität der chemischen Verwitterung beeinflussen. Es wird detailliert auf die Bedeutung von Zeit, Klima (insbesondere die Verfügbarkeit von flüssigem Wasser und die Temperatur), Gesteinsbedeckung (und deren Einfluss auf die Feuchtigkeitsretention) eingegangen. Die Bedeutung des Wassers als Reaktant, Transportmittel von Reagenzien und als Abtransportmittel der Reaktionsprodukte wird hervorgehoben. Der Einfluss der Faktoren wird umfassend beschrieben und erklärt, wie diese die Geschwindigkeit und das Ausmaß der chemischen Verwitterung beeinflussen. Die optimale Mächtigkeit der Regolithdecke zur Maximierung der Verwitterung wird diskutiert.
Häufig gestellte Fragen zum Text über Chemische Verwitterung
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über die chemische Verwitterung von Gesteinen. Er behandelt die Einflussfaktoren, die beteiligten chemischen Reaktionen und die Bedeutung dieses Prozesses für die Gestaltung der Erdoberfläche.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text umfasst folgende Themen: Eine Einleitung zum Thema chemische Verwitterung; die detaillierte Beschreibung der Einflussfaktoren auf die chemische Verwitterung (Zeit, Klima, Gesteinsbedeckung, Wasserqualität, Wasserbewegung und die Verwitterbarkeit des Materials); die Erläuterung verschiedener chemischer Verwitterungsreaktionen an verschiedenen Gesteinsarten (Feldspäte, andere Silikate, Eisensilicate, Carbonate, Mineralsalze); und abschließende Betrachtungen. Der Text hebt die Rolle des Wassers im Verwitterungsprozess und das Zusammenspiel von physikalischer und chemischer Verwitterung hervor.
Welche Einflussfaktoren auf die chemische Verwitterung werden beschrieben?
Der Text beschreibt detailliert die Einflussfaktoren Zeit, Klima (Temperatur und Verfügbarkeit von flüssigem Wasser), Gesteinsbedeckung (und deren Einfluss auf die Feuchtigkeitsretention), Wasserbewegung und Wasserqualität sowie die Verwitterbarkeit des Gesteinsmaterials selbst. Es wird erklärt, wie jeder dieser Faktoren die Geschwindigkeit und das Ausmaß der chemischen Verwitterung beeinflusst.
Welche chemischen Verwitterungsreaktionen werden erläutert?
Der Text beschreibt die chemischen Verwitterungsreaktionen von Feldspäten, anderen Silikatmineralien, Eisensilikaten, Carbonaten und Mineralsalzen. Es wird jeweils auf die spezifischen chemischen Prozesse eingegangen.
Welche Rolle spielt Wasser bei der chemischen Verwitterung?
Wasser spielt eine entscheidende Rolle bei der chemischen Verwitterung. Es dient als Reaktant, Transportmittel für Reagenzien und als Abtransportmittel für die Reaktionsprodukte. Die Verfügbarkeit von flüssigem Wasser ist ein Schlüsselfaktor für die Intensität der chemischen Verwitterung.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einem Kapitel zu den Einflussfaktoren der chemischen Verwitterung, einem Kapitel zu den chemischen Verwitterungsreaktionen und abschließenden Betrachtungen. Jedes Kapitel enthält detaillierte Erklärungen und Beschreibungen der jeweiligen Themen.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, den Prozess der chemischen Verwitterung von Gesteinen zu untersuchen, die Einflussfaktoren zu erläutern und die verschiedenen chemischen Verwitterungsreaktionen zu beschreiben. Er soll ein umfassendes Verständnis dieses wichtigen geomorphologischen Prozesses vermitteln.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Der Text ist für Leser gedacht, die sich akademisch mit dem Thema chemische Verwitterung auseinandersetzen möchten. Der detaillierte und wissenschaftliche Ansatz spricht insbesondere Studierende der Geologie, Geographie und verwandter Fächer an.
- Arbeit zitieren
- Sascha Woditsch (Autor:in), 2005, Die chemische Verwitterung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50289