Seit den ersten regelmäßig erscheinenden Zeitungen zu Anfang des 17. Jahrhunderts hat sich viel verändert. Die Zeitung hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Sie ist heute unsere wichtigste Informationsquelle neben dem Fernsehen und dem Internet. „Presse“ sowie „Journalismus“ sind längst geflügelte Wörter für sämtliche Formen medialer Informationsvermittlung, unabhängig davon, ob sie nun tatsächlich gedruckt sind.
Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Spezialressorts heraus, die heute von jeder Zeitung mehr oder weniger umfassend bedient werden. Neben unterhaltenden Inhalten wird über Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport berichtet.
Ebenso vielfältig wie die Themenbereiche sind die verschiedenen Textsorten, die sich in Zeitungen finden. Unterhaltsame Kolumnen und Glossen und kritische Kommentare sind da nur die Spitze des Eisberges. Hier wird schon deutlich, dass für die verschiedenen Textsorten verschiedene „Regeln“ für ihre Form und ihren Inhalt sowie die linguistische Ausgestaltung gelten müssen.
Dass ein Reisebericht, wie ihn zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung regelmäßig abdruckt, gekennzeichnet ist durch Roman-ähnliche Rahmenhandlungen und eine lebendige, von aktiven Verben, Adjektiven und wörtlicher Rede geprägte Sprache, ist kaum verwunderlich. Wenn man in Betracht zieht, dass der Leser, der sich entscheidet, den Bericht zu lesen, einen möglichst interessanten und informativen aber auch spannenden Text lesen möchte, ist es sogar einleuchtend. Genauso einleuchtend erscheint es, dass die politischen Meldungen der ersten Seiten nicht in dem satirischen Ton einer Glosse oder den komplexen Formulierungen eines Kommentars abgedruckt werden. Der Leser erwartet hier Informationen in für ihn möglichst ökonomischer Form. Das bedeutet in erster Linie die gute und schnelle Lesbarkeit, sowie Übersichtlichkeit des Textes und damit zügiges Verständnis der enthaltenen Information. Diese Qualitätskriterien sollen hier vorerst nicht als Oberflächlichkeit im Sinne eines anspruchslosen „Mc Journalismus“ verstanden werden.
Die Frage ist nun naheliegend, wie verschiedene, gängige Tageszeitungen diesem Anspruch des Lesers in ihren Meldungen gerecht werden. Werden sie es überhaupt?
Wie wird eine Meldung formuliert, um dem Leser ,alles Wichtige’ in wenigen Zeilen mitzuteilen? Interessant wird darüber hinaus die thematische Schwerpunktsetzung, die mit der knappen Formulierung durch den Redakteur einhergehen muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Meldung - Versuch einer Definition
- Textdesign
- Textfunktion
- Aufbau und Struktur
- 'Inverted pyramid' und Leadsatz
- Die 'inverted pyramid' in der Anwendung
- Ausnahmen von der ‚inverted pyramid' – Struktur
- Der Aufbau von Meldungen in Wirtschaft, Sport und Feuilleton
- Die sprachliche Ausgestaltung von Meldungen
- Meldungen aus dem 'Mantelteil'
- Meldungen in Sport und Wirtschaft
- Anreißermeldungen
- Hard News und Soft News
- Schlussbemerkung
- Verzeichnisse
- Quellen
- Literatur
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Struktur und den sprachlichen Aufbau von Zeitungsmeldungen und analysiert, wie verschiedene Tageszeitungen dem Anspruch des Lesers nach Kürze, Objektivität und schneller Lesbarkeit gerecht werden. Sie beleuchtet die Herausforderungen der Meldungen zwischen Kürze und Objektivität und setzt sich mit der 'inverted pyramid'-Struktur auseinander, die häufig für die Gestaltung von Meldungen verwendet wird. Die Arbeit analysiert verschiedene Textsorten, die in Zeitungen zu finden sind und beschäftigt sich mit der Definition von Meldungen und Nachrichten sowie den charakteristischen Merkmalen dieser Textsorten.
- Die ‚inverted pyramid' als Strukturprinzip in Zeitungsmeldungen
- Kürze und Objektivität als zentrale Kriterien von Meldungen
- Die sprachliche Ausgestaltung von Meldungen in verschiedenen Ressorts
- Die Definition von Meldungen und Nachrichten
- Die verschiedenen Textsorten in Zeitungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Hintergrund der Arbeit dar und erläutert den rasanten Aufstieg der Zeitung als Informationsquelle. Sie hebt die Vielfalt der Themen und Textsorten in Zeitungen hervor und stellt die Herausforderung dar, den Anspruch des Lesers nach Kürze und Objektivität in Meldungen zu erfüllen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Meldungen und Nachrichten. Es beleuchtet die Schwierigkeiten, eine eindeutige Definition zu finden, und präsentiert verschiedene Ansätze aus der Literatur. Das dritte Kapitel betrachtet das Textdesign von Meldungen und stellt die typischen Formatierungselemente, wie Fettdruck und größere Schrift, heraus, die sie von anderen Beiträgen in Zeitungen abheben.
Schlüsselwörter
Zeitungsmeldungen, Nachrichten, 'inverted pyramid', Kürze, Objektivität, Textdesign, Textfunktion, Sprachliche Ausgestaltung, Mantelteil, Sport, Wirtschaft, Feuilleton, Hard News, Soft News.
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- Florian Zühlke (Author), 2005, Info kompakt - Zeitungsmeldungen zwischen Kürze und Objektivität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50323