In die Geschlechterforschung ist Bewegung gekommen. Neben der feministisch angestoßenen Frauen- und Geschlechterforschung ist nun auch, langsam aber sicher, eine Männer- bzw. Männlichkeitsforschung getreten. Das alte Bild vom Mann als Familienoberhaupt und Ernährer, als Eroberer und Krieger, als Beschützer und „hartem Kerl“, greift so nicht mehr. Eine neue Definition muss her. Der Mann im 21.Jahrhundert ist gebildet, technisch versiert, modebewusst und legt mehr und mehr Wert auf die kleinen, eben anderen Dinge des Lebens. Die Krise des Mannes geht einher mit einem Raumgewinn der Frauen: Traditionell brauchten sie den Mann als Beschützer, Ernährer und zur Fortpflanzung. Und seitdem die moderne Technologie schiere Muskelkraft in vielen Berufen überflüssig gemacht hat, haben Männer ihren größten Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt eingebüßt. Je mehr Frauen einen Beruf ausüben, desto weniger brauchen sie einen Ernährer. Und bald könnten die Fortschritte der Biotechnik den Mann auch als Erzeuger überflüssig machen. Die Männer haben auf die Zerstörung der alten Rollenbilder höchst unterschiedlich reagiert. Ein Teil spielte in den letzten Jahrzehnten mit Lebenspraktiken, die bisher den Frauen vorbehalten waren: Erst entdeckten die "Softies", dass Männer auch Gefühle haben. Dann wurde der "Metrosexuelle" die Sensation des jungen Jahrtausends: ein Mann, der mehr Schuhe besitzt als seine Freundin. Er geht zum "Stylisten" und zur Maniküre. Er rasiert sich nicht nur das Gesicht, sondern benutzt Enthaarungswachs. Er besitzt mehr Kosmetikprodukte als manche Frau. Er empfindet Boutiquen und shoppen nicht mehr länger als Strafe. Und er ist trotzdem nicht schwul. Doch all das blieb immer beschränkt auf eine schmale Schicht städtischer Trendsetter. Die große Mehrheit der unmodernen Männer reagierte hingegen mit einer grotesken Überbetonung traditioneller Attribute – noch mehr Muskeln oder ein noch größeres, schnelleres Auto. Noch vor 30 Jahren war das Wort "Macho" hierzulande fast unbekannt. Und Bodybuilding war irgendwie schwul. Das hat sich komplett geändert. Diese Arbeit wird versuchen, den Mann in seiner gegenwärtigen Lage zu definieren, ihn zu charakterisieren und ihn mit Namen zu versehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der Männlichkeit
- Männlichkeit und Rationalität
- Der Mann im 21. Jahrhundert
- Typenvielfalt und neues Männerbild
- Metrosexuelle: Der moderne Dandy und mehr
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Definition und Charakterisierung des Mannes im 21. Jahrhundert. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Männlichkeit und analysiert das aktuelle Männerbild vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen. Das Ziel ist es, einen spezifischen Männertyp des 21. Jahrhunderts zu identifizieren und zu charakterisieren.
- Historische Entwicklung der Männlichkeit
- Veränderung des Männerbildes im 21. Jahrhundert
- Typologien des modernen Mannes
- Der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Männlichkeit
- Zukunftsperspektiven der Männerentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Männer- und Männlichkeitsforschung ein und stellt die These auf, dass das traditionelle Männerbild nicht mehr zeitgemäß ist. Sie verweist auf den Wandel in den Geschlechterrollen und den Verlust traditioneller männlicher Rollen im Zuge gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen. Die Arbeit kündigt die Definition des Mannes im 21. Jahrhundert an und skizziert den methodischen Ansatz.
Die Geschichte der Männlichkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Männlichkeit nach Robert W. Connell. Es hinterfragt den Begriff "Männlichkeit" selbst und definiert ihn als Position im Geschlechterverhältnis, geprägt durch Praktiken, die Auswirkungen auf körperliche Erfahrung, Persönlichkeit und Kultur haben. Das Kapitel beschreibt die Entstehung der modernen Geschlechterordnung im Kontext der kapitalistischen Wirtschaftsformen und der imperialistischen Expansion, wobei die Verknüpfung von Männlichkeit und Gewalt hervorgehoben wird. Die vier von Connell beschriebenen Entwicklungsstadien werden als entscheidend für die Entstehung der Männlichkeit dargestellt.
Der Mann im 21. Jahrhundert: Dieses Kapitel präsentiert ein aktuelles Männerbild und charakterisiert verschiedene Männertypologien, die auf empirischen Untersuchungen basieren. Es wird ein Versuch unternommen, einen Männertyp zu definieren, der dem Mann im 21. Jahrhundert entspricht, unter Berücksichtigung von Aspekten wie Bildung, technischem Verständnis, Modebewusstsein und veränderten Lebenswerten. Das Kapitel analysiert den Einfluss von Entwicklungen wie dem Aufkommen von "Metrosexuellen" und der Reaktion traditioneller Männerbilder auf diesen Wandel.
Schlüsselwörter
Männlichkeit, Geschlechterrollen, Männerforschung, Männerbild, 21. Jahrhundert, Metrosexualität, Typologien, gesellschaftlicher Wandel, historische Entwicklung, Männlichkeitskonstruktionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Der Mann im 21. Jahrhundert"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Definition und Charakterisierung des Mannes im 21. Jahrhundert. Sie analysiert die historische Entwicklung der Männlichkeit und das aktuelle Männerbild vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen. Ein zentrales Ziel ist die Identifizierung und Charakterisierung eines spezifischen Männertyps des 21. Jahrhunderts.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der Männlichkeit (inkl. der Theorie von Robert W. Connell), den Wandel des Männerbildes im 21. Jahrhundert, verschiedene Typologien des modernen Mannes, den Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Männlichkeit und Zukunftsperspektiven der Männerentwicklung. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Phänomen der "Metrosexualität" gewidmet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte der Männlichkeit, ein Kapitel zum Mann im 21. Jahrhundert und ein Fazit. Die Einleitung stellt die These auf, dass das traditionelle Männerbild nicht mehr zeitgemäß ist. Das Kapitel zur Geschichte der Männlichkeit beleuchtet die Entwicklung der Männlichkeit im historischen Kontext. Das Kapitel zum Mann im 21. Jahrhundert präsentiert und charakterisiert verschiedene Männertypologien. Die Arbeit enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit beschreibt zwar einen methodischen Ansatz in der Einleitung, aber die genaue Methodik wird nicht detailliert dargestellt. Es wird jedoch deutlich, dass empirische Untersuchungen zur Charakterisierung der Männertypologien herangezogen wurden.
Welche Schlüsselkonzepte werden verwendet?
Schlüsselkonzepte sind Männlichkeit, Geschlechterrollen, Männerforschung, Männerbild, Metrosexualität, Typologien, gesellschaftlicher Wandel, historische Entwicklung und Männlichkeitskonstruktionen. Die Arbeit bezieht sich explizit auf die Theorie von Robert W. Connell zur Männlichkeit.
Welche These wird aufgestellt?
Die zentrale These der Arbeit ist, dass das traditionelle Männerbild nicht mehr zeitgemäß ist und sich im Zuge gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen gewandelt hat. Die Arbeit sucht nach einem neuen, dem 21. Jahrhundert entsprechenden Männerbild.
Welche Schlussfolgerung wird gezogen?
Die Schlussfolgerung (Fazit) wird in der bereitgestellten Vorschau nicht explizit genannt. Es wird jedoch angedeutet, dass die Arbeit einen spezifischen Männertyp des 21. Jahrhunderts identifizieren und charakterisieren wird.
- Citar trabajo
- Kathleen Keitel (Autor), 2005, Der Mann im 21.Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50340