Die Arbeit stellt die wichtigsten Grundlagen der Bindungstheorie, Endokrinologie, Immunologie und Epigenetik vor. Aufbauend darauf untersucht sie die spezifischen Auswirkungen von Kindheitstraumata auf die psychische und physische Gesundheit.
Immer mehr Menschen leiden an psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen. Doch auch die Zahl chronisch körperlicher Erkrankungen wie Diabetes, Osteoporose, Krebs und kardiovaskuläre Herzerkrankungen steigt in Deutschland stetig an. Immer mehr zeigen die aktuellen psychoneuroimmunologischen und epigenetischen Studienergebnisse einen Zusammenhang zwischen der Entstehung solcher gravierenden Erkrankungen und Kindheitstraumata.
Um langfristigen gesundheitlichen Traumafolgen vorbeugen zu können oder sie zumindest effektiv zu behandeln, wird im Rahmen der biopsychosozialen und psychoneuroimmunologischen Betrachtungsweise die interdisziplinäre Zusammenarbeit immer mehr gefordert. Im Fokus stehen hierbei medizinische und psychotherapeutische Kooperationen.
Von der Diskussion gänzlich ausgeschlossen ist bisher die Soziale Arbeit, welche sich jedoch durch die Kombination biopsychosozialer Aspekte in ihrer Arbeit erst definiert. Grundsätzlich kann also davon ausgegangen werden, dass die neuesten epigenetischen und psychoneuroimmunologischen Erkenntnisse auch dieses Arbeitsfeld beeinflussen.
Aus diesem Grund wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die psychoneuroimmunologischen und epigenetischen Auswirkungen von Kindheitstraumata auf das sozialarbeiterische Handeln haben können. Dabei liegt der Fokus auf Traumata, die durch negative Bindungserfahrungen bzw. durch den Verlust von Bindungspersonen hervorgerufen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevantes Grundlagenwissen
- Definition „Kindheitstrauma“
- Bindungstheoretische Grundlagen
- Grundlagen der Stressreaktion
- Immunologische Grundlagen
- Grundlegende epigenetische Mechanismen
- Der Weg vom Trauma zur traumainduzierten Erkrankung
- Gesundheitsschädigendes Verhalten, Morbidität und Mortalität - Ein Überblick über die möglichen Konsequenzen von Kindheitstraumata
- Auswirkungen auf Bindung und Gesundheit
- Die Veränderung der Stressreaktion
- Immunologische Veränderungen
- Epigenetische Veränderungen
- Die Reversibilität psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Veränderungen
- Die Bedeutung psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Erkenntnisse für das sozialarbeiterische Handeln
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Kindheitstraumata auf die psychische und physische Gesundheit und untersucht, welche Bedeutung die Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie (PNI) und Epigenetik für das sozialarbeiterische Handeln haben. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen von Traumata, die durch negative Bindungserfahrungen oder den Verlust der Bindungsperson entstehen.
- Die Relevanz des biopsychosozialen Paradigmas für das Verständnis von Gesundheit und Krankheit.
- Der Zusammenhang zwischen Kindheitstraumata und der Entstehung von psychischen und körperlichen Erkrankungen.
- Die Bedeutung der psychoneuroimmunologischen und epigenetischen Mechanismen für die Entwicklung von Traumafolgen.
- Die Möglichkeiten der Prävention und Behandlung von Traumafolgen im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit.
- Die Relevanz von psychoneuroimmunologischen und epigenetischen Erkenntnissen für das sozialarbeiterische Handeln.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt die historischen Entwicklungen der Betrachtung von Körper und Geist sowie die gegenwärtige Diskussion um das biomedizinische und biopsychosoziale Paradigma dar. Weiterhin werden die Schwerpunkte der Psychoneuroimmunologie (PNI) und die steigende Anzahl an psychischen und körperlichen Erkrankungen, wie z. B. Depression und chronische Krankheiten, beschrieben.
- Relevantes Grundlagenwissen: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Kindheitstrauma“ und erläutert grundlegende Konzepte der Bindungstheorie, der Stressreaktion, der Immunologie und der Epigenetik, die im Kontext von Kindheitstraumata relevant sind.
- Der Weg vom Trauma zur traumainduzierten Erkrankung: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Kindheitstraumata auf verschiedene Bereiche wie Bindung, Stressreaktion, Immunsystem und Epigenetik. Es beleuchtet die möglichen Folgen von Traumata auf die Gesundheit und das Verhalten.
- Die Reversibilität psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Veränderungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, inwiefern die durch Traumata ausgelösten Veränderungen auf psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Ebene reversibel sind.
- Die Bedeutung psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Erkenntnisse für das sozialarbeiterische Handeln: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der psychoneuroimmunologischen und epigenetischen Erkenntnisse für das sozialarbeiterische Handeln. Es beleuchtet, wie diese Erkenntnisse die Arbeitsweise von Sozialarbeiter*innen im Kontext von Kindheitstraumata beeinflussen können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen von Kindheitstraumata, Psychoneuroimmunologie, Epigenetik und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten. Weitere relevante Schlüsselwörter sind Bindungstheorie, Stressreaktion, Immunsystem, biopsychosoziales Modell, interdisziplinäre Zusammenarbeit und sozialarbeiterisches Handeln.
- Quote paper
- Jennifer Peschmann (Author), 2016, Die Bedeutung psychoneuroimmunologischer und epigenetischer Erkenntnisse für die Soziale Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503504