Immer mehr Menschen konsumieren Crystal Meth – auch junge Mütter. Drogenkonsum und Kindeswohl scheinen unvereinbar. Was der Sozialen Arbeit jedoch immer noch fehlt, sind geeignete Instrumentarien zur Gefährdungseinschätzung. Bei der Sorge um die Kinder werden Bedürfnisse und Rechte der Mütter übersehen, bei der Sorge um die Mütter dagegen der Kinderschutz.
Sind Kindeswohl und Drogenkonsum vielleicht doch miteinander vereinbar? Inwieweit können crystalkonsumierende Mütter mit ihren Kindern im Rahmen einer Mutter-Kind-Einrichtung zusammenleben? Und was müssen Einrichtungen hierfür leisten?
Die Autorin Maria Liebing klärt die erforderlichen Rahmenbedingungen sowie rechtlichen Grundlagen für eine sozialpädagogische Unterstützung für betroffener Mütter und deren Kinder. Des Weiteren gibt Liebing konkrete Handlungsempfehlungen, die mehr Handlungssicherheit bezüglich Sucht und Elternschaft im Rahmen von Mutter-Kind-Einrichtungen schaffen.
Aus dem Inhalt:
- Suchthilfe;
- § 19 SGB VIII;
- Jugendschutzgesetz;
- Betäubungsmittelgesetz;
- Kindeswohlgefährdung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Crystal Meth
- 2.1 Substanz
- 2.2 Historie
- 2.3 Epidemiologie
- 2.4 Konsum
- 2.4.1 Konsumformen
- 2.4.2 Konsumphasen
- 2.4.3 Konsummotive
- 2.5 Wirkungsweise
- 2.5.1 Kurzzeitwirkung
- 2.5.2 Langzeitwirkung
- 2.6 Abstinenz und Rückfallrisiko
- 3 Konsum und Kindeswohl
- 3.1 Begrifflichkeiten
- 3.1.1 Kindeswohl
- 3.1.2 Kindeswohlgefährdung
- 3.1.3 Erziehungsfähigkeit
- 3.2 Auswirkungen des Konsums
- 3.2.1 prä- und postnatale Auswirkungen
- 3.2.2 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit
- 3.3 Diskurs: Elternschaft und Konsum
- 3.1 Begrifflichkeiten
- 4 Handlungsempfehlungen
- 4.1 Handlungsrahmen
- 4.1.1 Die Mutter-Kind-Einrichtung als Unterbringungsform
- 4.1.2 Zielgruppe
- 4.1.3 Rahmenbedingungen und rechtliche Grundlagen
- 4.1.3.1 Institutionelle Rahmenbedingungen
- 4.1.3.2 Rechtliche Grundlagen
- 4.2 Handlungsempfehlungen für Einrichtungen nach § 19 SGB VIII
- 4.2.1 sozialpädagogische Unterstützungsmöglichkeiten
- 4.2.2 Instrumentarien zur Gefährdungseinschätzung
- 4.2.3 Netzwerk- und Kooperationsarbeit
- 4.2.4 weitere Angebote
- 4.1 Handlungsrahmen
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik des Crystal Meth-Konsums bei Müttern und deren Auswirkungen auf das Kindeswohl im Kontext von Mutter-Kind-Einrichtungen nach § 19 SGB VIII. Die Hauptziele sind die Beantwortung der Frage nach der Vereinbarkeit von Kindeswohl und Konsum, die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Praxis und die Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes.
- Auswirkungen von Crystal Meth Konsum auf Mutter und Kind
- Gefährdung des Kindeswohls durch mütterlichen Crystal Meth Konsum
- Handlungsmöglichkeiten und Unterstützung für betroffene Mütter und Kinder
- Rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Überlegungen
- Zusammenarbeit und Netzwerkbildung im Hilfesystem
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die der Crystal Meth Konsum bei Müttern für die sozialpädagogische Arbeit und den Kinderschutz darstellt. Sie fokussiert auf die Frage der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Sucht sowie die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Mutter-Kind-Einrichtungen. Der dringende Handlungsbedarf wird anhand aktueller Statistiken und Fachliteratur verdeutlicht, insbesondere im Hinblick auf die steigenden Fallzahlen in Sachsen und Dresden. Die Arbeit zielt darauf ab, die bestehende Wissenslücke bezüglich praktikabler Handlungsempfehlungen für diesen Bereich zu schließen und Fachkräften eine Orientierungshilfe zu bieten.
2 Crystal Meth: Dieses Kapitel liefert detaillierte Informationen über die Substanz Methamphetamin (Crystal Meth), einschließlich ihrer chemischen Eigenschaften, ihrer Geschichte, ihrer Verbreitung in Sachsen, insbesondere Dresden, und ihrer epidemiologischen Aspekte. Es beschreibt verschiedene Konsumformen, die Phasen des Konsumkreislaufs (Rush, High, Exzess, Runterkommen, Crash, Crystal-Kater, Entzug, Regeneration), die dahinterliegenden Motive und die kurz- sowie langfristigen Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Die hohe Suchtgefahr und das erhebliche Rückfallrisiko werden ebenfalls thematisiert.
3 Konsum und Kindeswohl: Dieses Kapitel diskutiert die komplexen Zusammenhänge zwischen Crystal Meth Konsum der Mutter und dem Kindeswohl. Es klärt die Begriffe Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung und Erziehungsfähigkeit und analysiert die Auswirkungen des Konsums auf das Kind in der pränatalen und postnatalen Phase, einschließlich der Risiken für die kindliche Entwicklung. Der Kapitelteil befasst sich kritisch mit der Frage der Vereinbarkeit von Elternschaft und Drogenkonsum und betont die Notwendigkeit einer individuellen Fallprüfung. Die Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung und die Vermeidung von unnötigen Trennung wird hervorgehoben.
4 Handlungsempfehlungen: Dieser Teil präsentiert konkrete Handlungsempfehlungen für Mutter-Kind-Einrichtungen, die mit (ehemals) crystalkonsumierenden Müttern arbeiten. Er beschreibt die Mutter-Kind-Einrichtung als Unterbringungsform nach § 19 SGB VIII, charakterisiert die Zielgruppe und erläutert die notwendigen institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Es werden sozialpädagogische Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt, die auf Empowerment, Ressourcenorientierung und ressourcenorientierte Arbeitsweise setzen und den Schutz des Kindeswohls priorisieren. Die Kapitel behandeln den sensiblen Umgang mit Drogentestungen, Notfallpläne bei Rückfällen, Instrumente zur Gefährdungseinschätzung und die Bedeutung von Netzwerk- und Kooperationsarbeit mit verschiedenen Akteuren (Suchthilfe, Jugendamt, Gesundheitswesen). Es werden Best-Practice-Modelle vorgestellt.
Schlüsselwörter
Crystal Meth, Methamphetamin, Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung, Erziehungsfähigkeit, Mutter-Kind-Einrichtung, § 19 SGB VIII, Sucht, Abhängigkeit, Handlungsempfehlungen, Netzwerkarbeit, Kooperation, Prävention, Intervention, Risikoeinschätzung, Sachsen, Dresden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Crystal Meth Konsum bei Müttern und Auswirkungen auf das Kindeswohl
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Problematik des Crystal Meth-Konsums bei Müttern und dessen Auswirkungen auf das Kindeswohl, insbesondere im Kontext von Mutter-Kind-Einrichtungen nach § 19 SGB VIII. Sie beinhaltet eine umfassende Darstellung der Substanz Crystal Meth, die Auswirkungen des Konsums auf Mutter und Kind, Handlungsempfehlungen für Fachkräfte in Mutter-Kind-Einrichtungen sowie rechtliche und ethische Aspekte.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die chemischen Eigenschaften und die Geschichte von Crystal Meth, Epidemiologie des Konsums, verschiedene Konsumformen und deren Auswirkungen (kurz- und langfristig), die Definitionen von Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung und Erziehungsfähigkeit, prä- und postnatale Auswirkungen des Konsums auf das Kind, Handlungsempfehlungen für Mutter-Kind-Einrichtungen, institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen, sozialpädagogische Unterstützungsmöglichkeiten, Gefährdungseinschätzung, Netzwerkarbeit und Kooperation im Hilfesystem.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Hauptziele sind die Klärung der Vereinbarkeit von Kindeswohl und Crystal Meth Konsum, die Entwicklung von praxisrelevanten Handlungsempfehlungen für Mutter-Kind-Einrichtungen und die Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands. Die Arbeit zielt darauf ab, die Wissenslücke bezüglich praktikabler Handlungsempfehlungen zu schließen und Fachkräften eine Orientierungshilfe zu bieten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Crystal Meth (Substanz, Historie, Epidemiologie, Konsum, Wirkungsweise, Abstinenz und Rückfallrisiko), Konsum und Kindeswohl (Begrifflichkeiten, Auswirkungen des Konsums, Diskurs: Elternschaft und Konsum), Handlungsempfehlungen (Handlungsrahmen, Handlungsempfehlungen für Einrichtungen nach § 19 SGB VIII) und Fazit und Ausblick.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Handlungsempfehlungen konzentrieren sich auf Mutter-Kind-Einrichtungen nach § 19 SGB VIII und beinhalten sozialpädagogische Unterstützungsmöglichkeiten (Empowerment, Ressourcenorientierung), Instrumente zur Gefährdungseinschätzung, Notfallpläne bei Rückfällen, den sensiblen Umgang mit Drogentestungen und die Bedeutung von Netzwerk- und Kooperationsarbeit mit verschiedenen Akteuren (Suchthilfe, Jugendamt, Gesundheitswesen).
Welche Zielgruppe wird angesprochen?
Die Arbeit richtet sich primär an Fachkräfte in Mutter-Kind-Einrichtungen, Sozialarbeiter, Erzieher, sowie an alle im Hilfesystem Tätigen, die mit (ehemals) crystalkonsumierenden Müttern und deren Kindern arbeiten. Sie dient als Orientierungshilfe und bietet konkrete Handlungsanleitungen.
Wo liegt der Fokus der Arbeit geografisch?
Obwohl die Erkenntnisse allgemein gültig sind, bezieht sich die Arbeit in Bezug auf epidemiologische Daten und Fallzahlen explizit auf Sachsen und Dresden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Crystal Meth, Methamphetamin, Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung, Erziehungsfähigkeit, Mutter-Kind-Einrichtung, § 19 SGB VIII, Sucht, Abhängigkeit, Handlungsempfehlungen, Netzwerkarbeit, Kooperation, Prävention, Intervention, Risikoeinschätzung, Sachsen, Dresden.
- Quote paper
- Maria Liebing (Author), 2020, Crystal Meth und die sozialpädagogische Arbeit mit drogenkonsumierenden Müttern. Wie können Mütter und Kinder in gemeinsamen Wohnformen zusammenleben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503658