Da die vorliegende Arbeit mit Hinblick auf ein zu erlangendes Verständnis der hegelschen Philosophie angefertigt wurde, ist auf die Zuhilfenahme von weiterführender Literatur verzichtet worden. Die Ausarbeitung folgt daher lediglich der Phänomenologie des Geistes sowie der Tragödie "Antigone" von Sophokles. Um eine klarere Sicht des Inhalts der Tragödie zu bekommen, sind zusätzlich die beiden anderen Teile der thebanischen Trilogie des Sophokles, "König Ödipus" und "Ödipus auf Kolonos", mit in die Arbeit eingeflossen.
Der in dem Stück" Antigone" in Erscheinung tretende Konflikt der sittlichen Mächte wird ein Moment verliehen, welches dessen Aktualität offenbar werden lässt und die in diesem artikulierte Frage der richtigen Organisation des menschlichen Zusammenlebens ans Licht treten lässt. In der vorliegenden Arbeit soll die von Hegel dargestellte Gestalt der griechischen Sittlichkeit in ihren Kernpunkten wiedergegeben werden und eine Anschauung der Tragödie Antigone erfolgen, mittels welcher eine bildhafte Vorstellung der Thematik erlangt werden soll.
Die sich in dem hier behandelten Unterkapitel des Geist Kapitels der Phänomenologie des Geistes entfaltende Thematik des sittlichen Konfliktes zeichnet mittels der Anschauung griechischer Tragödien ein Bild der Spannung zwischen zweier sich gegenüberstehender, gleichberechtigter Prinzipien: Das menschliche Gesetz als Recht des Gemeinwesens tritt dem göttlichen Gesetz als Recht der Familie gegenüber. Das Verhältnis der beiden einander Gegenüberstehenden wird in der Tragödie Antigone wiedergespiegelt, in welcher Sophokles den sittlichen Konflikt zwischen dem göttlichen Gesetz in Gestalt der Antigone und dem menschlichen Gesetz in Gestalt des Kreons darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Gegensatz der beiden sittlichen Mächte
- Die Tragödie der sittlichen Mächte
- Beerdigungsverbot und Beerdigungsgebot
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Konzeption der griechischen Sittlichkeit bei Hegel im Kontext der Tragödien des Sophokles, insbesondere der Antigone. Es wird die Spannung zwischen dem göttlichen und dem menschlichen Gesetz im Rahmen der griechischen Sittlichkeit untersucht und die Frage der richtigen Organisation des menschlichen Zusammenlebens in diesem Kontext beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Konflikts zwischen diesen beiden Mächten und der tragischen Auflösung der griechischen Sittlichkeit.
- Die Spannung zwischen dem göttlichen und dem menschlichen Gesetz
- Die Tragödie der griechischen Sittlichkeit
- Die Rolle der Tat und der Pflicht im sittlichen Konflikt
- Die Darstellung der griechischen Sittlichkeit in den Werken des Sophokles
- Die Beziehung zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die eingreifende Macht der Kunst und deren analytische Bedeutung im Kontext der griechischen Sittlichkeit dar. Sie führt die Arbeit ein und skizziert die Kernpunkte der Analyse: die hegelsche Interpretation der griechischen Sittlichkeit, die Bedeutung der Tragödie Antigone und die Bedeutung des sittlichen Konflikts in der Phänomenologie des Geistes.
Der Gegensatz der beiden sittlichen Mächte
In diesem Kapitel wird der Gegensatz der beiden sittlichen Mächte – das göttliche und das menschliche Gesetz – im Rahmen der griechischen Sittlichkeit erläutert. Hegel argumentiert, dass die griechische Sittlichkeit als eine Zweiheit erscheint, die sich gegenseitig ausschließt. Die Bedeutung der Tat und des individuellen Selbstbewusstseins im Verhältnis zu diesen beiden Gesetzen wird beleuchtet.
Die Tragödie der sittlichen Mächte
Dieses Kapitel widmet sich der Tragödie Antigone als Beispiel für den Konflikt zwischen dem göttlichen und dem menschlichen Gesetz. Der Konflikt zwischen Antigone und Kreon verdeutlicht die tragische Auflösung der griechischen Sittlichkeit, die durch die Unvereinbarkeit der beiden Gesetze entsteht.
Beerdigungsverbot und Beerdigungsgebot
Das Kapitel diskutiert die Thematik des Beerdigungsverbot und des Beerdigungsgebot im Kontext des Konflikts zwischen Antigone und Kreon. Die unterschiedlichen Standpunkte und moralischen Überzeugungen der beiden Figuren werden analysiert.
Schlüsselwörter
Griechische Sittlichkeit, Hegel, Sophokles, Antigone, Göttliches Gesetz, Menschliches Gesetz, Sittlicher Konflikt, Tragödie, Pflicht, Selbstbewusstsein, Tat, Individuum, Familie, Gemeinwesen, Recht, Ordnung, Auflösung, Natur.
- Quote paper
- Kevin-Michael Neimeier (Author), 2019, Der Konflikt der sittlichen Mächte. Die griechische Sittlichkeit bei Hegel und Sophokles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504036