Jeder Kredit, den ein Kreditinstitut vergibt, birgt auch nach eingehender Prüfung Risiken, die bei ihrem tatsächlichen Eintritt zu Problemen führen können. Diese Probleme können Zahlungsschwierigkeiten oder aber auch Insolvenz verursachen. Jede Bank hat solche Not leidenden Kredite in ihren Büchern stehen. „Die Unternehmensberatung Ernst & Young bezeichnet etwa 5% der Kredite deutscher Banken als Not leidend. Der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband .. geht davon aus, dass der Anteil der Not leidenden Kredite seiner Mitgliedssparkassen etwa 10% des Kreditbestandes beträgt. … Insgesamt soll das Volumen von NPLs in Deutschland Schätzungen zur Folge bis zu 400 Milliarden Euro betragen.“
Die Gründe, warum ein Kredit Not leidend werden kann, sind vielfältig. Sie reichen von persönlichen Problemen wie Ehescheidung oder Verlust des Arbeitsplatzes bis zu volkswirtschaftlichen Krisen. In den letzten Jahren hat vor allem die anhaltende konjunkturelle Schwäche der Volkswirtschaft in Deutschland zu einer Steigerung der Anzahl Not leidender Kredite in den Portfolios der Banken geführt. Die Konjunkturschwäche führte bei vielen Unternehmen zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder sogar zur Insolvenz. Besonders arbeitslose Kreditnehmer haben erhebliche Probleme, ihren Kapitaldienst wie vereinbart zu leisten. Ein besonderes Problem stellt der Immobilienmarkt in Ostdeutschland dar, der in den letzten Jahren eingebrochen ist.
Vor dem Hintergrund von Basel II, den Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft der Kreditinstitute und der wirtschaftlichen Situation soll diese Arbeit einen Überblick über die Notwendigkeit, die Möglichkeiten und die Probleme der Banken geben, wenn sie mit einer Bad Bank zusammenarbeiten und diese ihre Not leidenden Kredite übernimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorbemerkungen
- 2. Begriffsabgrenzungen
- 2.1. Non-Performing Loans / Not leidende Kredite
- 2.2. Bad Bank
- 3. Änderungen der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft
- 3.1. Basel II
- 3.2. Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft der Kreditinstitute
- 4. Geschäftsbeziehung zu einer Bad Bank
- 4.1. Aufgaben und Funktionsweise
- 4.1.1. Phasen der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank aus Sicht des Kredit abgebenden Kreditinstitutes
- 4.1.1.1. Erste Phase - Erkennen des Handlungsbedarfs
- 4.1.1.2. Zweite Phase - Kontaktaufnahme mit einer Bad Bank
- 4.1.1.3. Dritte Phase - Informationsbereitstellung
- 4.1.1.4. Vierte Phase – Wertermittlung / Einigung über Kaufpreis
- 4.1.1.5. Fünfte Phase – Übertragung
- 4.1.1.6. Sechste Phase - Rücknahme des Kredites
- 4.1.1. Phasen der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank aus Sicht des Kredit abgebenden Kreditinstitutes
- 4.2. Probleme
- 4.2.1. Banklizenz
- 4.2.2. Bankgeheimnis und Bundesdatenschutzgesetz
- 4.2.3. Kundenbeziehung und Geschäftspolitik
- 4.2.4. Umsatzsteuer
- 4.1. Aufgaben und Funktionsweise
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert kritisch die Bedeutung einer Bad Bank für Kreditinstitute. Die Arbeit untersucht die Funktionsweise einer Bad Bank, die damit verbundenen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf das Kreditgeschäft. Der Fokus liegt auf der Klärung der Begriffsabgrenzungen und der Analyse der Geschäftsbeziehung zwischen Kreditinstituten und einer Bad Bank.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Bad Bank“
- Analyse der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft (Basel II, Mindestanforderungen)
- Aufgaben und Funktionsweise einer Bad Bank
- Probleme im Zusammenhang mit der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank
- Bewertung der Bedeutung einer Bad Bank für die Stabilität des Finanzsystems
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorbemerkungen: Diese Einleitung dürfte einen Überblick über die Thematik der Seminararbeit geben und die Relevanz der Untersuchung einer Bad Bank im Kontext der Kreditinstitute begründen. Sie wird die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise der Arbeit skizzieren.
2. Begriffsabgrenzungen: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe „Non-Performing Loans“ (NPLs) und „Bad Bank“. Es differenziert zwischen NPLs und anderen Formen notleidender Kredite und definiert den Begriff der Bad Bank im Kontext des Finanzsystems. Es legt die Basis für ein präzises Verständnis der folgenden Analysen.
3. Änderungen der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Basel II und den Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft auf die Kreditvergabepraxis der Institute und die Entstehung von NPLs. Es beleuchtet die Regulierungslandschaft und ihre Bedeutung für die Notwendigkeit von Bad Banks. Der Einfluss der neuen Vorschriften auf die Risikobereitschaft und -bewertung der Kreditinstitute wird detailliert untersucht.
4. Geschäftsbeziehung zu einer Bad Bank: Dies ist das Kernstück der Arbeit und beschreibt die Geschäftsbeziehung zwischen einem Kreditinstitut und einer Bad Bank. Es beschreibt die einzelnen Phasen der Zusammenarbeit, von der Erkennung des Handlungsbedarfs bis zur Rücknahme des Kredits. Die Kapitelteile 4.2.1-4.2.4 thematisieren die relevanten Probleme und Herausforderungen (Banklizenz, Bankgeheimnis, Kundenbeziehungen, Umsatzsteuer) die bei der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank auftreten können. Die Analyse dieses Kapitels wird die verschiedenen Aspekte, Vor- und Nachteile sowie die Komplexität des Prozesses beleuchten.
Schlüsselwörter
Bad Bank, Non-Performing Loans (NPLs), Basel II, Mindestanforderungen Kreditgeschäft, Kreditinstitute, Risikomanagement, Finanzstabilität, Banklizenz, Bankgeheimnis, Kundenbeziehung.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Seminararbeit: Bad Banks und Kreditinstitute
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert kritisch die Bedeutung einer Bad Bank für Kreditinstitute. Sie untersucht die Funktionsweise, die Herausforderungen und die Auswirkungen auf das Kreditgeschäft. Der Fokus liegt auf der Klärung der Begriffsabgrenzungen und der Analyse der Geschäftsbeziehung zwischen Kreditinstituten und einer Bad Bank.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung des Begriffs „Bad Bank“, Analyse der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft (Basel II, Mindestanforderungen), Aufgaben und Funktionsweise einer Bad Bank, Probleme im Zusammenhang mit der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank und die Bewertung der Bedeutung einer Bad Bank für die Stabilität des Finanzsystems.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Vorbemerkungen, Begriffsabgrenzungen (inkl. Non-Performing Loans und Bad Bank Definition), Änderungen der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft (Basel II und Mindestanforderungen), Geschäftsbeziehung zu einer Bad Bank (inkl. Phasen der Zusammenarbeit und auftretender Probleme wie Banklizenz, Bankgeheimnis, Kundenbeziehung und Umsatzsteuer) und Fazit.
Was wird unter „Non-Performing Loans“ (NPLs) verstanden?
Die Arbeit klärt den Begriff „Non-Performing Loans“ (NPLs) und differenziert ihn von anderen Formen notleidender Kredite. Diese Definition ist zentral für das Verständnis des Kontexts von Bad Banks.
Wie wird der Begriff „Bad Bank“ definiert?
Die Arbeit liefert eine präzise Definition des Begriffs „Bad Bank“ im Kontext des Finanzsystems. Diese Definition bildet die Grundlage für die Analyse der Funktionsweise und der Herausforderungen im Zusammenhang mit Bad Banks.
Welche Rolle spielen Basel II und die Mindestanforderungen für das Kreditgeschäft?
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Basel II und den Mindestanforderungen auf die Kreditvergabepraxis und die Entstehung von NPLs. Der Einfluss der Regulierung auf die Risikobereitschaft und -bewertung der Kreditinstitute wird untersucht.
Wie wird die Geschäftsbeziehung zwischen einem Kreditinstitut und einer Bad Bank beschrieben?
Die Arbeit beschreibt detailliert die einzelnen Phasen der Zusammenarbeit zwischen einem Kreditinstitut und einer Bad Bank, von der Erkennung des Handlungsbedarfs bis zur Rücknahme des Kredits. Dabei werden auch auftretende Probleme beleuchtet.
Welche Probleme können bei der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank auftreten?
Die Arbeit identifiziert und analysiert verschiedene Probleme, die bei der Zusammenarbeit mit einer Bad Bank auftreten können, darunter Banklizenzierung, Bankgeheimnis, Datenschutz (Bundesdatenschutzgesetz), Kundenbeziehungen und Umsatzsteuerfragen.
Welche Schlüsselwörter sind für die Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Bad Bank, Non-Performing Loans (NPLs), Basel II, Mindestanforderungen Kreditgeschäft, Kreditinstitute, Risikomanagement, Finanzstabilität, Banklizenz, Bankgeheimnis, Kundenbeziehung.
Welches Fazit zieht die Arbeit?
Das fünfte Kapitel (Fazit) fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Bedeutung einer Bad Bank für die Stabilität des Finanzsystems. Der genaue Inhalt des Fazits ist im bereitgestellten Auszug nicht detailliert aufgeführt.
- Quote paper
- Diplom-Kaufmann Thomas Welter (Author), 2005, Die Bedeutung einer Bad Bank für Kreditinstitute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50425