Der Vergleich verschiedener politischer Inszenierungen, die zudem zeitlich auseinander liegen, lässt sich nicht so leicht realisieren. Die Komparatistik weist hier verschiedene Methoden auf, die unter anderem in dem Sammelband „Vergleich und Transfer: Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften“ benannt werden. Von den erprobten Methoden scheint sich der diachrone Vergleich am besten zur Untersuchung der Inszenierungen von Nationalsozialismus und AfD zu eignen, da hierbei ein Aspekt zu verschiedenen Zeiten betrachtet und miteinander verglichen werden kann. Der hier zu vergleichende Aspekt ist die propagandistische Inszenierung zweier politischer Redeführer, wobei die Einordnung in den historischen Kontext wichtig ist. Ein Vergleich ist aufgrund des historischen Kontexts nur bedingt möglich. Deshalb sollte die Betrachtung der Inszenierungen mithilfe einer Theorie der Propagandaforschung als Vergleichspunkt abseits des historischen Kontexts auf einer Metaebene erfolgen. Hierbei handelt es sich nicht um einen historischen Vergleich, sondern um den Vergleich des Inszenierungskonzepts der beiden Redeführer, welche über eine geschichtliche Einordnung hinweg erfolgen kann. Zur Aufschlüsselung eines Inszenierungskonzepts ist es zunächst einmal wichtig den Rahmen der Inszenierung festzustellen und den Anspruch der Inszenierung zu untersuchen. In Anlehnung an die Definition von Erika Fischer-Lichte wird hierbei die Mischung des Realen, des Imaginären und des Fiktiven eine wichtige Rolle spielen.
Zum weiteren Vergleich wird die Auseinandersetzung mit dem Propagandabegriff wichtig, da es verschiedene Definitionsansätze gibt. Auf die verschiedenen Merkmale und die Medialität von Propaganda wird hierbei ein Fokus gelegt werden.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte soll die politische Inszenierung der AfD und der NSDAP verglichen und auf ihre propagandistischen Merkmale untersucht werden. Da eine allgemeine Untersuchung zu umfangreich wäre, wird hier der Fokus auf den Rednern Björn Höcke, Landesvorsitzender der AfD Thüringen und Adolf Hitler liegen. Im Speziellen wird das Augenmerk auf die Untersuchung der Redetaktiken und Inszenierung der beiden Redner gelegt. Hierzu gehören die Analyse der Rhetorik, Stimme, Gestik und Mimik, sowie die Rezeption durch das Publikum
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aspekte bei der Untersuchung von Propagandakonzepten
- Aspekte bei der Untersuchung von Inszenierungskonzepten
- Die propagandistische Inszenierung der NSDAP
- Die propagandistische Inszenierung der AfD
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die propagandistische Inszenierung der NSDAP und der AfD zu vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Ansätzen aufzudecken. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Redner Adolf Hitler und Björn Höcke, wobei insbesondere die Redetaktiken und Inszenierungstechniken im Vordergrund stehen.
- Untersuchung der propagandistischen Inszenierung im historischen Kontext
- Analyse des Propagandabegriffs und seiner verschiedenen Definitionen
- Erläuterung des Konzepts der Inszenierung im Kontext von Politik und Propaganda
- Vergleich der Redetaktiken und Inszenierungstechniken von Hitler und Höcke
- Analyse der Rolle von Rhetorik, Stimme, Gestik, Mimik und Rezeption durch das Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert die Herausforderungen und Möglichkeiten des Vergleichs politischer Inszenierungen, insbesondere zwischen NSDAP und AfD. Es wird die Notwendigkeit eines diachronen Vergleichs und der Einbeziehung einer Theorie der Propagandaforschung betont.
- Aspekte bei der Untersuchung von Propagandakonzepten: Dieses Kapitel beleuchtet den Propagandabegriff und seine verschiedenen Definitionen. Es werden wichtige Merkmale von Propaganda wie Realitätskonstruktion, Handlungsaufforderungen, Medialität und Manipulation erläutert. Der Fokus liegt auf dem „Kampagnenverständnis von Propaganda“ im Kontext von Wahlkämpfen.
- Aspekte bei der Untersuchung von Inszenierungskonzepten: In diesem Kapitel wird das Konzept der Inszenierung im Allgemeinen und im Kontext von Politik und Propaganda erläutert. Es werden wichtige Aspekte wie die Mischung von Realem, Fiktivem und Imaginärem, der Anspruch der Inszenierung und der Rahmen der Inszenierung betrachtet.
- Das propagandistische Inszenierungskonzept der NSDAP: Dieses Kapitel beleuchtet die propagandistische Inszenierung der NSDAP, insbesondere den Führerkult um Adolf Hitler. Es wird die Rolle von Massenveranstaltungen, Propaganda und dem „politischen Messias“ untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe, die in dieser Arbeit untersucht werden, sind: Propaganda, Inszenierung, Rhetorik, Redetaktiken, Führerkult, Massenveranstaltungen, Redeführer, Adolf Hitler, Björn Höcke, NSDAP, AfD, Vergleich, diachroner Vergleich, historische Einordnung, Medien, Manipulation, Realitätskonstruktion.
- Quote paper
- Michelle Mommertz (Author), 2017, Die propagandistische Inszenierung im Vergleich zwischen NSDAP und AfD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505170