Mit dem Zusammenspiel film- und medientheoretischer, didaktischer und bildungspolitischer Thesen und Anforderungen, soll in dieser Hausarbeit eine durch verschiedene Zugänge realisierte Fragestellung über den Film als Teil des Philosophieunterrichts kritisch dargestellt werden. Filme im Unterricht können bei vielen Schülern ähnliche Erinnerungen hervorrufen. Dazu zählen oftmals Filmvorstellungen vor den Sommerferien oder in einer Vertretungsstunde. Oft weckt die Aussicht auf einen Film Hoffnungen auf eine schnell verstreichende, pausenähnliche Unterrichtsstunde. Aber ist dem wirklich so? Ist der Einsatz von Filmen im Unterricht lediglich eine Art der Beschäftigungstherapie?
Besonders im textbasierten Unterrichtsfach Philosophie könnte die Sorge entstehen, dass der Film die Inhalte trivialisieren könnte. Auf der anderen Seite steht der Film als Kunstform "im Geiste einer Philosophie als Kritik, im Sinne der Förderung von Mündigkeit und damit der kritischen Kompetenz […]". In dieser schriftlichen Hausarbeit soll eben jenes Spannungsverhältnis bezogen auf den unterrichtlichen Filmeinsatz, für das Fach Philosophie genauer betrachtet werden. Um Beantwortung der Frage nach der Möglichkeit eines unterrichtsförderlichen Einsatzes von Filmen näher zu kommen, sollen neben didaktischen Ausführungen auch film- und medientheoretische Thesen argumentativ mit einbezogen werden.
Um die Thematik beispielhaft darzustellen, soll im praxisorientierten Teil der Hausarbeit ein konkretes filmisches Beispiel vorgestellt und unter Berücksichtigung mit den im Lehrplan geforderten Kompetenzen und Unterrichtsinhalten auf seine Anwendbarkeit geprüft werden. Dadurch kann ein Ausblick auf die Einbettung von Filmmaterial in den Unterrichtsverlauf gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Film- und Medientheorie
- Film und Menschlichkeit: Walter Benjamin
- Film und Möglichkeit: Niklas Luhmann
- Die Bedeutung und Möglichkeiten von Filmen für die philosophische Bildung
- Praktisches Unterrichtsbeispiel: Der Tatortreiniger Nicht über mein Sofa
- Analyse der Inhalte auf Basis des Kernlehrplans
- Verknüpfung von Theorie und Didaktik
- Fazit: Tatortreinigung im Philosophieunterricht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Filmen im Philosophieunterricht und analysiert die Spannungen zwischen der potenziellen Trivialisierung philosophischer Inhalte und der filmischen Kunstform als Instrument zur Förderung kritischer Kompetenz. Neben didaktischen Ausführungen werden film- und medientheoretische Thesen einbezogen, um die Möglichkeiten eines unterrichtsförderlichen Filmeinsatzes zu beleuchten. Ein praktisches Beispiel aus dem Bereich der Filmanalyse veranschaulicht die Anwendung der theoretischen Erkenntnisse im Unterrichtskontext.
- Die Rolle des Films in der philosophischen Bildung
- Medientheoretische Perspektiven auf den Film, insbesondere Walter Benjamins „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“
- Potentiale und Herausforderungen des Filmeinsatzes im Philosophieunterricht
- Verknüpfung von film- und medientheoretischen Ansätzen mit didaktischen Prinzipien
- Praxisbeispiel: Analyse eines Films im Kontext des Kernlehrplans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die allgegenwärtige, aber oft ambivalente Rolle von Filmen im Unterricht. Der zweite Abschnitt, „Film- und Medientheorie", beginnt mit einer Analyse von Walter Benjamins Schrift "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" und beleuchtet die Auswirkungen der Massenreproduzierbarkeit auf Kunstwerke, insbesondere auf den Film. Es wird insbesondere auf Benjamins These eingegangen, dass der Film ein „Identitätsverhältnis zwischen den rein menschlichen und den technischen Produktivkräften" stiftet und ein pädagogisches Potenzial besitzt, Menschlichkeit und Technik in ein Gleichgewicht zu bringen.
Schlüsselwörter
Filmeinsatz, Philosophieunterricht, Medientheorie, Walter Benjamin, "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit", Reproduzierbarkeit, Aura, Menschlichkeit, Technik, Didaktik, Kernlehrplan, Unterrichtsbeispiel, Filmkritik.
- Quote paper
- Nina Klein (Author), 2019, Filmeinsatz im Philosophieunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505553