Die Arbeit beschäftigt sich mit dem ersten Ku-Klux-Klan und thematisiert die Frage, inwieweit dieser eine präfaschistische Organisation darstellt. Trotz der begrenzten Applikabilität des Faschismusbegriffs vor dem zwanzigsten Jahrhundert scheint der erste Ku-Klux-Klan die Kriterien, die ein "Faschistisches Minimum" ausmachen, weitgehend zu erfüllen. Die Werke, die einem Manifest des KKK am nächsten kommen, sind die Verordnung von 1867 und der Kloran (1915), der die Entstehung des zweiten Ku-Klux-Klans einläuten sollte und die Verordnung stellenweise Wort für Wort übernahm.
Diese Regelwerke weisen mehrere für den Faschismus charakteristische Merkmale auf: Der Drang nach nationaler Palingenese, das Selbstverständnis als "Opfer" des Pluralismus, eine dem "Newspeak" nicht unähnliche Rhetorik, sowie der Glaube an die Notwendigkeit starker Anführer. Diese Zusammenhänge sollten auch Verbündeten und Gegnern des Klans nach Auftreten faschistischer Massenbewegungen in Europa auffallen. Jedoch wurden die Definitionsmerkmale des Faschismus von dessen Praxis als Regierungsform abgeleitet, nicht von so etwas wie einer faschistischen Theorie. Da die einzigen übergreifenden Eigenschaften, die faschistischen Selbsterläuterungen laut Robert Paxton entnommen werden können, eine autoritäre Gesinnung und eine sozialdarwinistische Weltanschauung sind , ist es sinnvoller, Schlüsse aus der Umsetzung des Faschismus zu ziehen. Den ersten Ku-Klux-Klan, der keine legitime politische Macht innehatte, auf seine Ähnlichkeiten zu faschistischen Regierungen hin zu untersuchen, kann problematisch sein, weshalb es vermutlich angemessener wäre, den Geheimbund als "präfaschistisch" einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Ku-Klux-Klan von Pulaski bis Stone Mountain
- Die faschistische Ideologie
- Der italienische Faschismus bis zum Zweiten Weltkrieg
- Das Faschistische Minimum
- White Hoods and Blackshirts
- Der Ku-Klux-Klan als faschistische Organisation: Kontemporäre Stimmen
- Das Faschistische Minimum und der Ku-Klux-Klan: Überschneidungen und Unterschiede
- Die Problematik des Vergleichs
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den ersten Ku-Klux-Klan (KKK) und dessen ideologische Parallelen zum europäischen Faschismus. Sie beleuchtet, ob der Geheimbund als „präfaschistische“ Organisation eingestuft werden kann.
- Die Entstehung und Struktur des ersten KKK
- Die ideologische Nähe des KKK zu faschistischen Strömungen
- Das Konzept des „Faschistischen Minimums“ und seine Anwendbarkeit auf den KKK
- Die Problematik des Vergleichs zwischen dem KKK und europäischen faschistischen Bewegungen
- Die Frage, ob der KKK als „präfaschistisch“ bezeichnet werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung thematisiert die Problematik der rückwirkenden Anwendung historischer Termini, insbesondere des Begriffs „Faschismus“. Sie stellt die Frage, ob der erste KKK als „präfaschistische“ Organisation betrachtet werden kann.
Der Ku-Klux-Klan von Pulaski bis Stone Mountain
Dieses Kapitel beleuchtet die Gründung des ersten KKK, seine Struktur und die zentralen Figuren, die den Geheimbund prägten.
Die faschistische Ideologie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten Merkmale des italienischen Faschismus und stellt das Konzept des „Faschistischen Minimums“ vor, welches als Grundlage für den Vergleich mit dem KKK dient.
White Hoods and Blackshirts
Dieses Kapitel analysiert die ideologische Nähe des ersten KKK zu europäischen faschistischen Bewegungen. Es betrachtet Stimmen aus der Zeit, die den KKK als faschistisch einordneten, sowie die Überschneidungen und Unterschiede zwischen dem KKK und dem „Faschistischen Minimum“. Darüber hinaus wird die Problematik des Vergleichs zwischen dem KKK und europäischen Faschismus thematisiert.
Schlüsselwörter
Ku-Klux-Klan, Faschismus, Präfaschismus, Faschistisches Minimum, Geschichte, Ideologie, Vergleich, USA, Südstaaten, Rassismus, Nationalismus, Palingenese, Rhetorik, Anführer.
- Arbeit zitieren
- Dimitri Dikhel (Autor:in), 2019, Der erste Ku-Klux-Klan als präfaschistische Organisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505845