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Zur Shop-Startseite › Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit

Ausweitung oder Mäßigung?

Untersuchung über Folter in Hexenprozessen unter besonderer Berücksichtigung auserwählter Richtlinien der Constitutio Criminalis Carolina und des Hexenhammers sowie der allgemeinen Folterproblematik der Frühen Neuzeit

Titel: Ausweitung oder Mäßigung?

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2016 , 31 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: Jan Lauer (Autor:in)

Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit
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Die Hexenverfolgungen Mitteleuropas gelten mit 60.000 bis 80.000 Opfern, welche bisweilen übrigens nach wie vor keine Rehabilitierung erfahren haben, nach der systematischen Judenverfolgung des NS-Regimes als die größte Massenhinrichtung der Neueren Geschichte. Einen zentralen Bestandteil im Rahmen der Hexenverfolgungen stellten die Folterverhöre, welche im Nachhinein sogar als die „Seele der Hexenprozesse“ angesehen werden, dar: Bestanden „ausreichende“ Verdachtsmomente, wurde die Folter als ein völlig legitimes Mittel erachtet, um sowohl zum Schutze des Angeklagten als auch dem seiner Mitmenschen wichtige Informationen und nicht zuletzt ein Geständnis, zwecks Hinrichtungslegitimation, zu erhalten.
Dieser Status führte vielerorts zu einem solch harten Vorgehen gegen verdächtige Personen, dass bereits die Folter an sich einer Hinrichtung glich. Insbesondere dieser Umstand hatte die Verfassung des quasi ersten Strafgerichtsgesetzbuches zur Folge: Im Jahre 1532 trat die Constitutio Criminalis Carolina (CCC) in Kraft und sollte ab dato weite Teile des Gerichtswesens des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen vereinheitlichen sowie den Einsatz der Folter durch verschiedene Vorgaben beschränken. Inwieweit dieses Ziel erreicht wurde und wie die Vorgaben hierzu ganz konkret aussahen, soll einen der Untersuchungspunkte der folgenden Arbeit darstellen. Fernab wird noch eine zweite Quelle, der sogenannte Hexenhammer, eingebunden. Hierbei handelt es sich um eines der ersten Regel- beziehungsweise Ratgeberwerke bezüglich der Hexenverfolgung und sollte allen Gegnern der Hexerei das nötige „Wissen“ über das Zaubereiwesen zukommen lassen, um eine erfolgreiche Bekämpfung der gesamten Hexerei zu erreichen. Die Frage nach der Anwendung und Legitimation von Folter ist auch in diesem Werk von zentraler Bedeutung ... Folglich erscheint die Untersuchung dieses Schriftwerks, unabhängig von der problematischen Beziehung beziehungsweise vermeintlichen Kooperation der Autoren, ebenfalls als vielversprechend, um die zwei hauptsächlichen Fragestellungen dieser Arbeit zu beantworten: Inwieweit und mit welchen Mitteln wurden Folterverhöre im Rahmen von Hexenprozessen der Frühen Neuzeit eingedämmt beziehungsweise ausgeweitet, und wie wurden Richtlinien, die sich auf die Durchführung von Folterverhören bezogen, geachtet beziehungsweise missachtet?

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • 1 Einleitung
  • 2 Die Quellen und deren Richtlinien
  • 3 Allgemeines zur Folter in Hexenprozessen
    • 3.1 Formen und Verläufe der Folterverhöre
    • 3.2 Ausgänge der Folterverhöre
  • 4 Problematische Aspekte und Praktiken der Gerichtsbarkeit
    • 4.1 Rechtliche Aspekte
      • 4.1.1 Möglichkeiten der Verteidigung
    • 4.2 Praktische Verfahrensproblematiken
  • 5 Auswertung der Quellenbefunde
  • 6 Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Folter in Hexenprozessen der Frühen Neuzeit mit dem Fokus auf die Frage, inwieweit und mit welchen Mitteln die Folterverhöre eingedämmt oder ausgeweitet wurden. Dabei stehen die Constitutio Criminalis Carolina (CCC) und der Hexenhammer als zentrale Quellen im Vordergrund.

  • Analyse der Richtlinien der CCC und des Hexenhammers bezüglich der Folteranwendung
  • Bewertung des Einflusses dieser Richtlinien auf die Praxis der Folterverhöre
  • Untersuchung der Rechtsstellung und Verteidigungsmöglichkeiten der Angeklagten
  • Beurteilung der Folgen der Folterverhöre für die Betroffenen
  • Einordnung der Folterpraxis in den Kontext der Hexenverfolgungen

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung stellt die Hexenverfolgungen als ein tragisches Kapitel der europäischen Geschichte vor und hebt die Bedeutung der Folterverhöre als "Seele der Hexenprozesse" hervor. Die Arbeit fokussiert sich auf die CCC und den Hexenhammer als zwei wichtige Quellen, die unterschiedliche Ansätze zur Regulierung der Folter verfolgten.

Kapitel 2 untersucht die Richtlinien der CCC und des Hexenhammers im Detail, wobei insbesondere die Vorgaben zur Einleitung von Verfahren, die Möglichkeiten der Verteidigung und die Anwendung von Folter beleuchtet werden.

Kapitel 3 befasst sich mit der allgemeinen Praxis der Folter in Hexenprozessen und betrachtet die Formen und Verläufe der Folterverhöre sowie die möglichen Ausgänge.

Kapitel 4 analysiert die problematischen Aspekte und Praktiken der Gerichtsbarkeit in Bezug auf Folter, wobei sowohl rechtliche Aspekte als auch praktische Verfahrensproblematiken beleuchtet werden.

Schlüsselwörter

Hexenverfolgung, Folter, Hexenprozesse, Constitutio Criminalis Carolina (CCC), Hexenhammer, Frühe Neuzeit, Rechtsgeschichte, Strafrecht, Gerichtswesen, Quellenkritik, historische Forschung.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Ausweitung oder Mäßigung?
Untertitel
Untersuchung über Folter in Hexenprozessen unter besonderer Berücksichtigung auserwählter Richtlinien der Constitutio Criminalis Carolina und des Hexenhammers sowie der allgemeinen Folterproblematik der Frühen Neuzeit
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Johann Weyer – ein Kämpfer gegen Hexenwahn und Magie?
Note
1,7
Autor
Jan Lauer (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2016
Seiten
31
Katalognummer
V505990
ISBN (eBook)
9783346068088
ISBN (Buch)
9783346068095
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hexen Hexenverbrennung Verfolgung Tötung Folter Gerichtsbarkeit
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Jan Lauer (Autor:in), 2016, Ausweitung oder Mäßigung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505990
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Leseprobe aus  31  Seiten
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