Die Bundesrepublik Deutschland hat das teuerste öffentlich-rechtliche Fernsehen der Welt vorzuweisen, da die Rundfunkversorgung zur Grundversorgung gehört. Dementsprechend verwundert es nicht, dass bereits 1961 dem ersten deutschen Fernsehsender (ARD) ein ergänzendes Programm gegenüber gestellt wurde. So unterzeichneten die Programmverantwortlichen am 6. Juni 1961 den Vertrag zur Errichtung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).
Obwohl das ZDF ursprünglich nur als Programmergänzung gedacht war, entwickelte es schnell eine pub likumsrelevante Eigendynamik, welche durch die Richtlinien, denen der Sender verpflichtet ist, gefördert wurde. Heute sind die ARD und das ZDF zwei gleichberechtigte Rundfunkstationen, die, trotz öffentlich-rechtlicher Förderung durch die Rundfunkgebühren, ebenso um Quoten und Marktanteile kämpfen müssen, wie die privaten Anbieter. Um sich von eben diesen abzuheben, gilt das zentrale Interesse der beiden öffentlich-rechtlichen Sender dem medialen Kulturauftrag, der im Sendevertrag fest verankert ist.
Die folgende Arbeit wird zunächst den Aufbau der Sendeanstalt ZDF und dessen Kontrollorgane mit den jeweiligen Rechten und Pflichten erläutern, damit die unterschiedlichen Entscheidungsgewalten deutlich gemacht werden können. Weiterhin werde ich auf die Programmprinzipien mit ihren jeweiligen Richtlinien eingehen, die sich hauptsächlich auf den Staatsvertrag des ZDF stützen werden. Dabei soll kurz herausgearbeitet werden, welchen Zwängen das Zweite Deutsche Fernsehen unterliegt und wo es sich interpretatorische Freiheiten nehmen kann. Abschließend werde ich einen Blick auf das Programmprofil des Senders werfen. Das Programmangebot wird hierbei der Publikumsnachfrage gegenüber gestellt und in Hinblick auf die Vielfältigkeit sowie der Sendepräsenz untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0. Einleitung
- 2.0. Der Aufbau des ZDF
- 3.0. Die Programmprinzipien
- 4.0. Die Programmprofile
- 5.0. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aufbau und die Programmprinzipien des ZDF. Ziel ist es, die Struktur des Senders, seine Kontrollorgane und die Richtlinien, die seine Programmplanung leiten, zu beleuchten. Dabei wird auch der Spagat zwischen öffentlich-rechtlichem Auftrag und dem Wettbewerb mit privaten Sendern thematisiert.
- Aufbau und Organisation des ZDF
- Programmprinzipien und Richtlinien des ZDF
- Der öffentlich-rechtliche Kulturauftrag des ZDF
- Das Programmprofil des ZDF im Vergleich zur ARD und privaten Sendern
- Die Balance zwischen Programmvielfalt und Publikumsnachfrage
Zusammenfassung der Kapitel
1.0. Einleitung: Die Einleitung erläutert den Hintergrund des ZDF als zweites deutsches Fernsehprogramm, das im Gegensatz zur ARD gegründet wurde, um die Rundfunkversorgung zu gewährleisten. Sie hebt die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Auftrags hervor und kündigt die weiteren Kapitel an, die den Aufbau des Senders, seine Programmprinzipien und sein Programmprofil untersuchen werden. Der Fokus liegt auf der Entstehung des ZDF und dessen Positionierung im Medienmarkt.
2.0. Der Aufbau des ZDF: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau des ZDF, seine rechtliche Grundlage als gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts und seine Organisationsstruktur. Es werden die zentralen Entscheidungsgremien – Fernsehrat, Verwaltungsrat und Intendant – detailliert vorgestellt, ihre jeweiligen Befugnisse und Verantwortlichkeiten erläutert, sowie die Rolle der Landes- und Auslandstudios. Der Unterschied zwischen der Struktur des ZDF und der ARD wird ebenfalls beleuchtet, insbesondere das Verbot für das ZDF, eigene Senderfamilien zu gründen. Die Ausführungen zeigen die komplexe Struktur und die verschiedenen Kontrollmechanismen auf.
3.0. Die Programmprinzipien: Das Kapitel widmet sich den Programmprinzipien des ZDF, die sich aus dem Grundgesetz und dem Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ableiten. Die dargestellten Richtlinien betonen die Unantastbarkeit der Menschenwürde, die familienbewusste Sendungsgestaltung, die korrekte Darstellung des Grundgesetzes, die Förderung des Friedens und des Selbstbestimmungsrechts sowie das gegenseitige Verständnis verschiedener Religionen. Es wird deutlich, welchen ethischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen das ZDF unterliegt.
Schlüsselwörter
ZDF, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Programmprinzipien, Staatsvertrag, Fernsehrat, Verwaltungsrat, Intendant, Kulturauftrag, Programmprofil, Medienlandschaft, ARD.
ZDF-Analyse: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Aufbau und die Programmprinzipien des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Sie beleuchtet die Struktur des Senders, seine Kontrollorgane und die Richtlinien der Programmplanung, unter Berücksichtigung des Spannungsfeldes zwischen öffentlich-rechtlichem Auftrag und Wettbewerb mit privaten Sendern.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Schwerpunkte: Aufbau und Organisation des ZDF, Programmprinzipien und Richtlinien, der öffentlich-rechtliche Kulturauftrag, Vergleich des Programmprofils mit ARD und privaten Sendern, sowie die Balance zwischen Programmvielfalt und Publikumsnachfrage.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zum Aufbau des ZDF, zu seinen Programmprinzipien und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt den Hintergrund des ZDF und seine Bedeutung im deutschen Medienmarkt. Das Kapitel zum Aufbau detailliert die Organisationsstruktur, die Entscheidungsgremien (Fernsehrat, Verwaltungsrat, Intendant) und die rechtliche Grundlage. Das Kapitel zu den Programmprinzipien erläutert die Richtlinien, die sich aus dem Grundgesetz und dem Kulturauftrag ergeben.
Welche Entscheidungsgremien des ZDF werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt detailliert die drei zentralen Entscheidungsgremien des ZDF: den Fernsehrat, den Verwaltungsrat und den Intendanten. Ihre jeweiligen Befugnisse und Verantwortlichkeiten werden erläutert.
Welche Programmprinzipien werden im ZDF angewendet?
Die Arbeit erläutert die Programmprinzipien des ZDF, die sich aus dem Grundgesetz und dem öffentlich-rechtlichen Kulturauftrag ableiten. Dazu gehören unter anderem die Unantastbarkeit der Menschenwürde, familienbewusste Sendungsgestaltung, die korrekte Darstellung des Grundgesetzes, die Förderung des Friedens und des Selbstbestimmungsrechts sowie das gegenseitige Verständnis verschiedener Religionen.
Wie unterscheidet sich das ZDF von der ARD?
Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede in der Struktur zwischen dem ZDF und der ARD. Ein wichtiger Unterschied ist beispielsweise das Verbot für das ZDF, eigene Senderfamilien zu gründen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: ZDF, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Programmprinzipien, Staatsvertrag, Fernsehrat, Verwaltungsrat, Intendant, Kulturauftrag, Programmprofil, Medienlandschaft, ARD.
Welches Fazit zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse des Aufbaus und der Programmprinzipien des ZDF zusammen und bewertet die Positionierung des ZDF im deutschen Medienmarkt.
- Quote paper
- Nicole Korzonnek (Author), 2005, Das ZDF - Die Programmprinzipien des Senders und dessen Profile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50649