"Ihr Kind ist womöglich traumatisiert!". Das hören die Eltern des 4-jährigen S. in einem Elterngespräch von der Pädagogin in der Kita. Zur Recht sind die Eltern schockiert und glauben nicht, was sie hören, denn S. wurde liebevoll erzogen und hatte auch keinen Unfall oder ein anderes katastrophales Erlebnis erfahren. Wie kann er also traumatisiert sein und vor allem wovon?
So geht es wahrscheinlich vielen Eltern, die hören, dass ihr Kind traumatisiert sein soll. Dass Kinder durch Gewalt, sei es, körperlich, psychisch, oder durch katastrophale Erlebnisse traumatisiert werden, ist uns allen wohl bekannt. Wie kann aber ein gut behütetes Kind ohne diese Erfahrungen traumatisiert sein? Im Folgenden gilt es daher zunächst zu klären, was ein Kind traumatisieren kann, was für Erwachsene sogar als Normal oder Alltag erlebt wird. Nach der Erkenntnis, dass das eigene Kind traumatisiert ist stehen die Eltern erneut vor einer Hürde. Wie soll das noch so junge Kind therapiert werden?
Bei Erwachsenen kann durch ihre hohe kognitive Leistung, eine Therapieerfolg nachvollzogen werden, aber wie therapiert man ein Kind was womöglich noch nicht mal sprechen kann? Diesen Fragen nachgehend, werden nach der Erläuterung der Diagnoseverfahren die Interventionsformen vorgestellt. Ein anschließender Vergleich der Interventionen soll den Eltern die Auswahl der individuellen Therapiemöglichkeit erleichtern. Eine weitere Frage bei der Wahl der Therapie ist die Frage, ob es nicht eine Therapieform gibt, indem man alle Vorteile der verschiedenen Interventionen inkludiert und die Nachteile exkludiert.
Zu diesem Zweck wird der erste Versuch gewagt eine alle Punkte berücksichtigendes Interventionsmodell aufzustellen. Ob dieser Versuch gelingt oder es einen Sinn hat warum das bislang nicht erfolgt ist gilt abschließend in der Diskussion abzuwägen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- TRAUMA
- VORSPRACHLICHE TRAUMA
- DIE POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG
- DIAGNOSE
- DIAGNOSTISCHE INSTRUMENTE
- Interviewverfahren
- Fragebogenverfahren
- THERAPIE
- ANSPRÜCHE AN EINER THERAPIE ZUR BEHANDLUNG VON PTBS
- ZIELE
- ABLAUF DER THERAPIE
- DIE ROLLE DER SOZIALEN UNTERSTÜTZUNG
- Eltern-Kind-Psychotherapie für Kleinkinder
- VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG
- KID- Narrative Expositionstherapie für Kinder (KIDNET)
- Traumafokussierte kognitiv-behaviorale Therapie (TF-KBT)
- Spieltherapie
- Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT)
- Mehrdimensionale psychodynamische Traumatherapie (MPTT-KJ)
- Hypnotherapeutische Methoden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Interventionsmöglichkeiten zur vorsprachlichen Traumata bei Kindern. Sie beleuchtet die Entstehung von Trauma, die Besonderheiten von vorsprachlichen Traumata und die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Diagnostik und Therapie. Die Arbeit erörtert die Herausforderungen der Behandlung von traumatisierten Kindern, insbesondere im Hinblick auf ihre kognitive Entwicklung und die Bedeutung der sozialen Unterstützung.
- Traumaerfahrungen und ihre Folgen bei Kindern
- Spezifische Herausforderungen bei vorsprachlichen Traumata
- Diagnostische Verfahren und Schwierigkeiten bei Kindern
- Verschiedene therapeutische Ansätze und ihre Anwendung
- Die Bedeutung der sozialen Unterstützung in der Traumabehandlung
Zusammenfassung der Kapitel
- EINLEITUNG: Die Einleitung stellt den Fall des 4-jährigen S. vor, dessen Traumaerfahrung trotz liebevoller Erziehung nicht unmittelbar erkennbar ist. Sie verdeutlicht die Schwierigkeit, Traumata bei Kindern zu erkennen und zu verstehen, insbesondere wenn sie noch nicht sprechen können.
- TRAUMA: Dieses Kapitel definiert den Begriff des psychischen Traumas gemäß der ICD-10 und betont die subjektive Wahrnehmung des Ereignisses. Der Fall des 4-jährigen S. wird als Beispiel genutzt, um die Unterschiede in der Wahrnehmung eines traumatisierenden Ereignisses zwischen Erwachsenen und Kindern zu verdeutlichen.
- VORSPRACHLICHE TRAUMA: Der Fokus liegt auf Traumatisierungen, die vor der Entwicklung der Sprache erlebt werden. Es wird erläutert, dass Betroffene sich an das Ereignis nicht erinnern können, aber dennoch posttraumatische Belastungsreaktionen zeigen.
- DIE POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG: Dieses Kapitel beleuchtet die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und ihre Symptome. Es werden verschiedene diagnostische Verfahren für Kinder und Erwachsene vorgestellt.
- ANSPRÜCHE AN EINER THERAPIE ZUR BEHANDLUNG VON PTBS: Es werden die Ziele und den Ablauf einer PTBS-Therapie beschrieben und die Rolle der sozialen Unterstützung hervorgehoben.
- ELTERN-KIND-PSYCHOTHERAPIE FÜR KLEINKINDER: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf spezifische Therapieformen für kleine Kinder, die traumatisiert wurden.
- VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG: Hier werden verschiedene Therapieformen für Kinder mit Trauma vorgestellt, darunter die KIDNET, die TF-KBT, die Spieltherapie, die PITT und die MPTT-KJ.
Schlüsselwörter
Trauma, vorsprachliches Trauma, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Diagnoseverfahren, Interventionsmöglichkeiten, Kind- und Jugendpsychotherapie, Eltern-Kind-Psychotherapie, KIDNET, TF-KBT, Spieltherapie, PITT, MPTT-KJ, Hypnotherapie, soziale Unterstützung.
- Arbeit zitieren
- Nagina Qiam (Autor:in), 2019, Die psychischen Folgen einer Operation im Kindesalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507082