Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit am Beispiel der Sozialen Dienste. Die Arbeit widmet sich zunächst der Begrifflichkeit der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit und versucht diese genauer zu bestimmen. Darauffolgend werden die Ursachen und gesetzlichen Rahmenbedingungen der Ökonomisierung und das New Public Management genauer erläutert. Hiernach werden sowohl positive als auch negative Auswirkungen aufgezeigt und anschließend die politische Debatte zwischen KritikerInnen und BefürworterInnen beschrieben. Zu guter Letzt befasst sich die Seminararbeit mit der Frage, was die Soziale Arbeit in diesem Zusammenhang tun kann.
Die Profession der Sozialen Arbeit steht seit jeher unter dem Druck, ihren Platz in der Gemeinschaft zu verteidigen und ihren Beitrag zur Gesellschaft zu begründen. Seit der finanziellen Engpässe der öffentlichen Mittel befindet sich die Soziale Arbeit in politischen Debatten zwischen VertreterInnen der professionellen Fachlichkeit und VertreterInnen der Wirtschaftlichkeit. Die einen sehen die fachlich-ethischen Prinzipien als Fundament der sozialarbeiterischen Tätigkeit und sehen die KlientInnen in ihren individuellen Lebenslagen im Mittelpunkt, welche einer professionellen Unterstützung bedürfen. Die anderen verfolgen die Prinzipien aus dem Bereich der Betriebswirtschaft und versuchen die Notlagen und Bedarfe im Allgemeinen zu definieren und diese Notlagen durch die effizientesten Vorgehensweisen und Maßnahmen zu decken. Einige Jugendämter treffen ihre Entscheidung bei der Vergabe von Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe mittlerweile bevorzugt unter ökonomischen und nicht unter fachlichen Gesichtspunkten.
Die Soziale Arbeit kostet Geld und liegt nicht außerhalb der ökonomischen Gesetze. Der Großteil der Dienstleistungen in der Sozialen Arbeit wird direkt oder indirekt durch öffentliche Mittel finanziert. Ungefähr ein Drittel der öffentlichen Gelder fließt in den Bereich der Sozialen Arbeit, daher werden Messinstrumente, um den Einsatz der Mittel zu überprüfen und die Soziale Arbeit mit ihren Leistungen im Allgemeinen messen zu können, zunehmend notwendig. Die Soziale Arbeit und ihre VertreterInnen müssen mit den anvertrauten finanziellen Mitteln aus Steuergeldern verantwortungsvoll umgehen. Die Soziale Arbeit befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen ihrer ethischen Verantwortung auf der einen Seite und der Ökonomie auf der anderen Seite.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Ursachen der Ökonomisierung
- Gesetzliche Rahmenbedingungen der Ökonomisierung
- New Public Management- Neues Steuerungsmodell
- Positive Auswirkungen der Ökonomisierung
- Negative Auswirkungen der Ökonomisierung
- Politische Diskurse- KritikerInnen und BefürworterInnen
- Was kann die Soziale Arbeit tun?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit am Beispiel der Sozialen Dienste. Sie untersucht die Definition und Ursachen der Ökonomisierung, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und das New Public Management. Zudem werden sowohl positive als auch negative Auswirkungen der Ökonomisierung beleuchtet, sowie die politische Debatte zwischen KritikerInnen und BefürworterInnen dargestellt.
- Definition und Begriffsbestimmung der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit
- Analyse der Ursachen der Ökonomisierung, wie z.B. finanzielle Engpässe, demografischer Wandel und Globalisierung
- Erörterung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und des New Public Management als Steuerungsmodell
- Bewertung der Auswirkungen der Ökonomisierung auf die Soziale Arbeit (positive und negative Aspekte)
- Diskussion der politischen Debatte zwischen BefürworterInnen und KritikerInnen der Ökonomisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit dar und verdeutlicht den Spannungsbereich zwischen ethischer Verantwortung und ökonomischen Zwängen. Sie beschreibt die unterschiedlichen Perspektiven von Fachkräften und Wirtschaftsvertretern auf die soziale Arbeit.
Begriffsbestimmung
In diesem Kapitel wird der Terminus "Ökonomisierung" im Kontext der Sozialen Arbeit definiert. Es wird deutlich, dass die Ökonomisierung die Einmischung von ökonomischen Prinzipien in die professionelle Arbeit der Sozialen Arbeit bedeutet und somit die Handlungsfreiheit von Fachkräften einschränkt. Die Diskussion um den Begriff der Ökonomisierung zeigt die Schwierigkeit auf, ökonomische Aspekte in einem Bereich wie der Sozialen Arbeit, der auf humanistische und ethische Werte setzt, zu integrieren.
Ursachen der Ökonomisierung
Der Abschnitt "Ursachen der Ökonomisierung" geht auf verschiedene Ursachen für die zunehmende Ökonomisierung der Sozialen Arbeit ein. Finanziellen Engpässe, der demografische Wandel, die Globalisierung und der Aufstieg des Neoliberalismus werden als wichtige Treiber der Ökonomisierung genannt. Es wird argumentiert, dass die ökonomische Sichtweise in der Sozialen Arbeit zu Veränderungen führt, die eine stärkere Kunden- und Marktorientierung fördern.
Gesetzliche Rahmenbedingungen der Ökonomisierung
Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit beeinflussen. Es werden Gesetze und Verordnungen analysiert, die die Arbeit der Sozialen Dienste beeinflussen und die finanzielle Planung und Steuerung von sozialen Dienstleistungen bestimmen. Dabei wird auf die Rolle des New Public Management als modernes Steuerungsmodell eingegangen, das die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von sozialen Dienstleistungen in den Vordergrund stellt.
Positive Auswirkungen der Ökonomisierung
In diesem Kapitel werden die positiven Auswirkungen der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit diskutiert. Es werden Argumente für die Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Verbesserung der Qualität von sozialen Dienstleistungen durch die Einführung ökonomischer Prinzipien vorgebracht. Die positive Auswirkungen der Ökonomisierung auf die Soziale Arbeit werden aus der Perspektive von BefürworterInnen der Ökonomisierung beleuchtet.
Negative Auswirkungen der Ökonomisierung
In diesem Kapitel werden die negativen Auswirkungen der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit diskutiert. Es wird darauf hingewiesen, dass ökonomische Prinzipien die ethischen und fachlichen Werte der Sozialen Arbeit gefährden können. Die negative Auswirkungen der Ökonomisierung auf die Soziale Arbeit werden aus der Perspektive von KritikerInnen der Ökonomisierung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ökonomisierung, Soziale Arbeit, Soziale Dienste, New Public Management, finanzielle Engpässe, demografischer Wandel, Globalisierung, Neoliberalismus, ethische Verantwortung, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Qualität, Kundenorientierung, Marktorientierung, Kritik, Befürwortung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Ökonomisierung der Sozialen Arbeit. Ursachen und Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507244