1. Einleitung
Die Diskussion über die Auswirkung von Gewaltdarstellungen in den Massenmedien auf eine potenzielle Kriminalisierung von Jugendlichen ist ein Thema, welches immer wieder durch unterschiedliche Auslöser, sprich: Gewaltdelikte Jugendlicher nach Vorlage des Fernsehens, in der Öffentlichkeit auftaucht. So zum Beispiel betrat am 26. April 2002 Robert S. mit einer Pumpgun und einer kleinkalibrigen Faustfeuerwaffe bewaffnet das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Er war mit einem schwarzen Ninja-Kostüm bekleidet. Im Schulzentrum schoss Robert S. gezielt auf Lehrer und Erwachsene und tötete hierbei 13 Lehrer, zwei Mitschülerinnen und einen zur Hilfe gerufenen Polizisten mit gezielten Schüssen, bevor er von einem Lehrer in einen Klassenraum gesperrt werden konnte, in welchem Robert S. sich schließlich selbst richtete. Seinen Amoklauf plante Robert S. seit ca. einem halben Jahr. Robert S. war begeisterter Spieler des Computer-Krieg-Spieles "Counter-Strike" und Fan der Death Metal-Band "Slipknot". Diese Aspekte sollen auf seine tödliche Entscheidung Einfluss genommen haben. So sehen die einen die neuen Massenmedien, so zum Beispiel das Fernsehen und das Internet, als Gefahren an, welche die Kultur zerstören und eine Bedrohung für die Menschheit darstellen, die anderen bestreiten eben diese Befürchtungen und sehen keine gefährlichen Auswirkungen der neuen Massenmedien auf die Menschen. Die Wirkung von Gewaltdarstellungen wird schon seit geraumer Zeit diskutiert: schon im antiken Griechenland wurde darüber nachgedacht, ob Märchenerzähler den Kindern durch Geschichten über Gräueltaten falsche Gedanken zuführten, die diese eigentlich nicht haben sollten. Deshalb sollten ,,nur die guten Märchen (...) eingeführt werden" und ,,die Dichter von Märchen und Sagen beaufsichtigt werden" (Kunczik, 1994, S.17).
Ich möchte in meiner Arbeit die Schwerpunkte auf das Fernsehen und Kriegs-Computerspiele legen, weil diese Medien in Bezug auf die Verbreitung und die Effekte von Gewaltdarstellungen scheinbar die wichtigsten Medien darstellen. Ferner werde ich auf die möglichen Auswirkungen von Metal-Musik und Fantasy-Rollenspielen auf kriminelle Handlungen eingehen.
Bei meinen Ausführungen werde ich eine kurze Übersicht über die Gewaltdarstellung in den Medien und deren Entwicklung geben und mich ferner mit den Auswirkungen dieser Darstellungen befassen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gewaltdarstellung in den Medien:
- Die Auswirkungen des sozialen Netzwerkes auf die Massenkommunikation
- Differenzierung des Gewaltbegriffs.
- Entwicklung der Gewaltdarstellung – der heutige Stand
- Kriminalisierung durch Massenmedien:
- Zur Wirkung von Gewaltdarstellungen auf das Verhalten von Kleinkindern
- Der,,Two Step flow of communication“..
- Auswirkung der Gewaltdarstellung auf Jugendliche
- Gewaltverherrlichendes Fernsehen.
- Kriegsvideospiele und -computerspiele..
- Vom Hardrock/Heavy Metal zum Black Metal/Death Metal..
- Fantasy-Rollenspiele.
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Gewaltdarstellungen in den Massenmedien zur Kriminalisierung von Jugendlichen beitragen. Sie untersucht dabei die Auswirkungen verschiedener Medien wie Fernsehen, Computerspiele und Musik auf das Verhalten von Jugendlichen. Im Zentrum der Betrachtung steht die potenzielle Verherrlichung von Gewalt durch diese Medien und deren mögliche Rolle bei der Entstehung von Gewalttaten.
- Auswirkungen von Gewaltdarstellungen in den Medien auf Jugendliche
- Rolle des Fernsehens, Computerspielen und Musik bei der Kriminalisierung von Jugendlichen
- Analyse der Entwicklung der Gewaltdarstellung in den Medien
- Differenzierung des Gewaltbegriffs
- Bedeutung des sozialen Netzwerks für die Massenkommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kriminalisierung von Jugendlichen durch Massenmedien ein und beleuchtet die aktuelle Debatte um die Auswirkungen von Gewaltdarstellungen auf das Verhalten junger Menschen. Das Kapitel über die Gewaltdarstellung in den Medien analysiert den Einfluss des sozialen Netzwerks auf die Massenkommunikation, differenziert den Gewaltbegriff und beleuchtet die Entwicklung der Gewaltdarstellung im Laufe der Zeit.
Das Kapitel über die Kriminalisierung durch Massenmedien behandelt die Wirkung von Gewaltdarstellungen auf das Verhalten von Kleinkindern und erklärt das Modell des „Two Step flow of communication“. Es untersucht im Detail die Auswirkungen von Gewaltverherrlichungen im Fernsehen, Kriegsvideospielen und Computerspielen, Black Metal und Death Metal Musik sowie Fantasy-Rollenspielen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Kriminalisierung von Jugendlichen, Gewaltdarstellung in den Medien, Fernsehen, Computerspiele, Musik, Black Metal, Death Metal, Fantasy-Rollenspiele, soziales Netzwerk, Massenkommunikation, Gewaltbegriff, Entwicklung der Gewaltdarstellung, Auswirkungen auf das Verhalten, Two Step flow of communication.
- Arbeit zitieren
- Christian Peters (Autor:in), 2002, Kriminalisierung von Jugendlichen durch Massenmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5074