Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Sprache bei der Figurenzeichnung in Comics spielt. Ein zentraler Bestandteil eines Mediums ist immer dessen Kommunikationsspezifika hinsichtlich der Informationsvermittlung. Diesbezüglich lässt sich sagen, dass ein Medium der Verbreitung von Informationen dient und diese Funktion durch ganz eigene Kommunikationsstrategien und Kanäle realisiert. Wie bei jedem anderen Medium auch, gilt dieses Konzept ebenfalls für das Medium Comic. In erster Linie geschieht Kommunikation durch eine oder mehrere Formen von Sprache. Im Comic wird Sprache u.a. von bzw. durch die Figuren realisiert, welche wiederum ebenso durch Sprache charakterisiert werden.
Die Zeiten, in denen Comics hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen konsumiert wurden, sind längst vorbei. Heutzutage sind Comics in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und erfreuen sich größter Beliebtheit. Diese Popularität zeigt sich ebenso in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Medium Comic. In den letzten Jahren haben die wissenschaftlichen Publikationen, welche sich thematisch diesem Medium annehmen, deutlich zugenommen. Diesbezüglich liegt ein wachsendes Angebot an wissenschaftlicher Sekundärliteratur vor, aus welchem sich zwei grundlegende Ausrichtungen herausdifferenzieren. Zum einen widmen Forscher sich dem Comic als Medium und betrachten dessen Beschaffenheit, Besonderheiten und stellen dieses in Relation zu anderen (meist literarischen) Medien. Andererseits handelt eine Vielzahl des wissenschaftlichen Fundus über selektiert betrachtete Einzelmerkmale. Oftmals werden bei solchen Vorgehensweisen einzelne Werke des Mediums analysiert. Trotz alledem ist anzumerken, dass keine offizielle Comicwissenschaft existiert. Daher wird lediglich von Comicforschung gesprochen, welche wiederum in viele Wissenschaftsbereiche hineingreift.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsdefinition Comic
- 3 Figurenzeichnung in der Literatur
- 4 Die Sprache des Comics
- 4.1 Generelle Merkmale
- 4.2 Sprachebenen im Comic
- 4.2.1 Geschriebene Sprache im Comic
- 4.2.2 Ungeschriebene Sprache als Sprachdenken
- 4.2.3 Einfluss auf die Figurenzeichnung
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Rolle der Sprache bei der Figurenzeichnung in Comics. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Thematik zu liefern und die Beziehung zwischen sprachlichen Gestaltungsmitteln und der Charakterisierung von Figuren in diesem Medium zu beleuchten. Die Arbeit verzichtet dabei auf die Analyse einzelner Werke, um einen möglichst allgemeinen und präzisen Überblick zu ermöglichen.
- Begriffsdefinition des Comics und Abgrenzung zu ähnlichen Medien
- Vergleich der Figurenzeichnung in der Literatur und im Comic
- Analyse verschiedener Sprachebenen im Comic (geschriebene und ungeschriebene Sprache)
- Der Einfluss der Sprache auf die Figurenzeichnung
- Zusammenfassende Bewertung der Erkenntnisse und Ausblick auf zukünftige Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Untersuchung der Rolle der Sprache bei der Figurenzeichnung in Comics. Sie verweist auf die steigende Popularität von Comics und den Mangel an umfassenden Forschungsarbeiten zu diesem spezifischen Aspekt. Die Forschungsfrage wird formuliert und die Methodik der Arbeit skizziert, die auf einem umfassenden Überblick anstelle einer Einzelwerkanalyse basiert.
2 Begriffsdefinition Comic: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der schwierigen Definition des Begriffs „Comic“. Es wird die Problematik der Abgrenzung zu ähnlichen Medien wie Graphic Novels oder Mangas herausgestellt und der weite Definitionsansatz von Grünewald vorgestellt, der den Comic als autonome Bildgeschichte versteht, die in Bildfolgen erzählt und vom Leser interpretiert wird. Die Wahl dieses weiten Ansatzes wird mit der Fokussierung auf sprachliche Aspekte begründet, welche ein ebenso weit gefasstes Element darstellen wie das Medium selbst.
3 Figurenzeichnung in der Literatur: Dieses Kapitel widmet sich der Figurenzeichnung in der Literatur. Es werden verschiedene Modelle zur Figurencharakterisierung vorgestellt, wie z.B. die Unterscheidung zwischen runden und flachen Figuren oder die Kategorien einfach und komplex. Diese Modelle dienen als Grundlage für den anschließenden Vergleich mit der Figurenzeichnung im Comic und betonen den konstruierten Charakter von Figuren in literarischen Texten, die Bedeutungsvermittlung übernehmen.
4 Die Sprache des Comics: Dieses Kapitel analysiert die Sprache im Comic in ihren verschiedenen Ausprägungen und ihren Einfluss auf die Figurenzeichnung. Es werden sowohl die geschriebene als auch die ungeschriebene Sprache (z.B. als Sprachdenken) betrachtet. Der Fokus liegt darauf, wie diese verschiedenen Sprachebenen zur Charakterisierung der Figuren beitragen und ihre Handlungen, Emotionen und Beziehungen zueinander formen. Die Ausführungen hier bilden den Kern der Arbeit und liefern den analytischen Rückhalt für das Fazit.
Schlüsselwörter
Comic, Figurenzeichnung, Sprache, Bildgeschichte, Graphic Novel, Literaturvergleich, Sprachebenen, Charakterisierung, Comicforschung, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die Rolle der Sprache bei der Figurenzeichnung im Comic
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Rolle der Sprache in der Figurenzeichnung von Comics. Sie beleuchtet die Beziehung zwischen sprachlichen Mitteln und der Charakterisierung von Figuren in diesem Medium. Im Fokus steht dabei ein umfassender Überblick über die Thematik, ohne die Analyse einzelner Werke.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Definition des Begriffs „Comic“ und seine Abgrenzung zu ähnlichen Medien (Graphic Novels, Mangas), Vergleich der Figurenzeichnung in der Literatur und im Comic, Analyse verschiedener Sprachebenen im Comic (geschriebene und ungeschriebene Sprache), der Einfluss der Sprache auf die Figurenzeichnung und eine zusammenfassende Bewertung mit Ausblick auf zukünftige Forschung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsdefinition von „Comic“, ein Kapitel zum Vergleich der Figurenzeichnung in Literatur und Comic, ein Kernkapitel zur Analyse der Sprache im Comic und schließlich ein Fazit. Die Kapitelübersichten geben einen detaillierten Einblick in den jeweiligen Inhalt.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verzichtet auf die Analyse einzelner Comic-Werke. Stattdessen fokussiert sie sich auf einen umfassenden Überblick über die Thematik, um einen möglichst allgemeinen und präzisen Einblick in die Beziehung zwischen Sprache und Figurenzeichnung im Comic zu ermöglichen.
Welche Sprachebenen werden im Comic analysiert?
Die Arbeit analysiert sowohl die geschriebene Sprache (Dialoge, Onomatopoesie etc.) als auch die ungeschriebene Sprache (z.B. Sprachdenken, visuelle Darstellung von Emotionen) im Comic und deren Einfluss auf die Figurenzeichnung.
Wie wird der Comic im Vergleich zur Literatur betrachtet?
Die Arbeit vergleicht die Figurenzeichnung im Comic mit der in der Literatur. Dabei werden verschiedene Modelle der Figurencharakterisierung aus der Literaturwissenschaft vorgestellt (z.B. runde und flache Figuren) und auf den Comic übertragen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen im Bereich der Comicforschung, insbesondere hinsichtlich der Interaktion von Sprache und visuellen Elementen in der Figurenzeichnung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Comic, Figurenzeichnung, Sprache, Bildgeschichte, Graphic Novel, Literaturvergleich, Sprachebenen, Charakterisierung, Comicforschung, Kommunikation.
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- Jan Seehorst (Author), 2019, Figurenzeichnung in Comics. Die Rolle der Sprache beim Konstruieren von Figuren in einem Text-Bild-Hybrid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507557