In der Hausarbeit werden die Grundbausteine einer möglichen Hinwendung zu sich durch das Konzept der "Sorge um sich" beleuchtet. Diese steht im engen Zusammenhang mit der "Ästhetik der Existenz". Darin eingefasst ist eine ethische Grundhaltung, die im Kontext der beschriebenen gesellschaftlichen Tendenzen Ausgangslage für eine Selbstmächtigkeit sein kann, die es nicht versäumt, sich um sich selbst, das Andere und die Anderen zu sorgen.
Nach einer konturierenden Einordnung der Werke, auf welche sich die Hausarbeit hauptsächlich stützt, werden vor deren Hintergrund die wichtigsten Aspekte im Konzept der Selbstsorge beschrieben. Davon ausgehend interessiert die Autorin, inwiefern sich die Sorge um sich als Praxis der Freiheit verstehen lässt und weshalb und auf welche Weise diese als Ethik aufgefasst werden kann. Für die Sozialpädagogik ist hierbei besonders interessant, auf welche Weise die Selbstsorge als Kompetenz professioneller Sozialpädagog/innen auch die Sorge um andere einschließt oder sogar begünstigen kann. Daran anschließend werden mögliche Lesarten für eine ethische Haltung der Sorge um sich in der Sozialen Arbeit sowie diesbezügliche Umsetzungsweisen angedeutet. Einigen abschließenden Gedanken und offenen Fragen, denen weiterhin nachzugehen bleibt, wird in der Schlussbemerkung Raum gegeben.
Der soziale Wandel in der westeuropäischen Gesellschaft seit Mitte der 1960er Jahre wird in den Geisteswissenschaften oftmals als Pluralisierung und Ausdifferenzierung der Lebensstile sowie mit dem Begriff der Individualisierung beschrieben. Lebensläufe scheinen sich immer flexibler, breiter, offener und entkoppelt von traditionellen Zusammenhängen zu gestalten. Sind diese Erscheinungen Ausdruck einer Wendung der breiten Masse hin zu sich selbst als Individuen? Taucht in der Gesellschaft die Erinnerung an die Erkenntnis wieder auf, deren Fehlen Michel Foucault in einem Interview einst bedauerte, nämlich "daß das entscheidende Kunstwerk, um das man sich bemühen, der entscheidende Bereich, auf dem man ästhetische Werte anwenden muß, man selbst, das eigene Leben, die eigene Existenz ist"?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Foucault und Schmid
- 2 Die Sorge um sich
- 2.1 Was ist unter der „Sorge um sich“ zu verstehen?
- 2.2 Das Subjekt der Sorge um sich
- 2.3 Was meint ,,Sorge“ und worauf bezieht sie sich?
- 2.4 Praktizierung von Selbstsorge
- 2.5 Was ist der Sinn der Selbstsorge?
- 3 Die Ethik der Selbstsorge als Praxis der Freiheit
- 3.1 (Praxis der) Freiheit und Kritikfähigkeit
- 3.2 Selbstsorge = Selbstnormalisierung!?
- 3.3 Ethische Haltung und Sorge um andere
- 4 Selbstsorge als Zielsetzung der Sozialen Arbeit
- Schlussbemerkung
- Quellenverzeichnis
- Literatur
- Sonstige Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept der „Sorge um sich“, das im engen Zusammenhang mit der „Ästhetik der Existenz“ steht. Ziel ist es, die Grundbausteine einer möglichen Hinwendung zu sich selbst zu beleuchten und eine ethische Grundhaltung zu erörtern, die im Kontext des gesellschaftlichen Wandels zu Selbstmächtigkeit führen kann.
- Analyse des Konzepts der „Sorge um sich“ nach Foucault und Schmid
- Bedeutung von Selbstsorge für die eigene Freiheit und Kritikfähigkeit
- Die ethische Dimension von Selbstsorge und ihre Beziehung zur Sorge um andere
- Potenzial der Selbstsorge als Kompetenz für professionelle Sozialpädagog_innen
- Mögliche Umsetzungsformen der „Sorge um sich“ in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einordnung der Werke von Foucault und Schmid, die als Grundlage für die weitere Betrachtung der „Sorge um sich“ dienen. Anschließend werden die wichtigsten Aspekte des Konzepts der Selbstsorge beschrieben, einschließlich der Frage, was unter „Sorge um sich“ zu verstehen ist, und wie sich diese praktizieren lässt. Im dritten Kapitel wird untersucht, inwiefern die Sorge um sich als Praxis der Freiheit verstanden werden kann und weshalb sie als Ethik betrachtet werden kann. Das vierte Kapitel skizziert mögliche Lesarten für eine ethische Haltung der Sorge um sich in der Sozialen Arbeit sowie diesbezügliche Umsetzungsweisen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der „Sorge um sich“, „Selbstsorge“, „Ästhetik der Existenz“, „Freiheit“, „Ethik“, „Soziale Arbeit“ und „Selbstmächtigkeit“. Die zentrale Frage dreht sich darum, wie die Selbstsorge als ethische Haltung sowohl die eigene Freiheit als auch die Sorge um andere fördern kann.
- Arbeit zitieren
- Sophia Schmilinsky (Autor:in), 2010, Das Konzept der "Sorge um sich". Der Entwurf einer ethischen Haltung in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507604