Die Thesis beschäftigt sich mit der Problematik des vorbefassten Insolvenzverwalters und den dazu eingeführten Neuerungen durch das ESUG. Die Thesis versucht abzuwägen, wann ein nicht mehr unabhängiger Insolvenzverwalter von Vorteil sein kann und ob das Unabhängigkeitsdogma aufzuheben ist. Hierfür ist es notwendig, denn Sinn hinter dem Unabhängigkeitsdogma zu verstehen und eine Abgrenzung des Begriffs vorzunehmen. Die konkrete Unabhängigkeit wird immer dann genauestens zu prüfen sein, wenn der Insolvenzverwalter vorbefasst ist. Abschließend sollen Lösungsansätze zur Sicherstellung der Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters aufgezeigt werden.
Folgt man der Aussage, dass sich mit der "Bestellung des Insolvenzverwalters das Schicksal des betroffenen Insolvenzverfahrens entscheidet", so stellt sich unmittelbar die Frage, welches Anforderungsprofil die Person, die dieser Verantwortung gerecht werden soll, erfüllen muss. Im Unterschied zu Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern mangelt es den Insolvenzverwaltern an einer Berufsordnung, die diese Frage beantworten könnte. Aufschluss gibt allein die Insolvenzordnung. In § 56 InsO ist festgelegt, dass zum Insolvenzverwalter eine für den Einzelfall geeignete natürliche Person zu bestellen ist. Diese Person hat insbesondere geschäftskundig und unabhängig zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Die Bestellung des Insolvenzverwalters
- C. Die Vorbefassung
- .1
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- D. Das Kriterium der Unabhängigkeit
- I. Sinn und Zweck
- II. Bestimmung des Begriffs Unabhängigkeit
- III. Der Konflikt zwischen Unabhängigkeit und Vorbefassung
- 1) Anzeigepflicht
- 2) Interessenskollision
- 3) Vorschlag durch Schuldner oder Gläubiger
- 4) Allgemeine Beratung des Schuldners
- 5) Insolvenzplanerstellung durch den Insolvenzverwalter
- 6) Einflussnahme durch den vorläufigen Gläubigerausschuss
- IV. Die Disponibilität der Unabhängigkeit
- 1) Pro
- 2) Contra
- 3) Streitentscheid
- E. Lösungsansätze zum Sicherstellen der Unabhängigkeit
- F. Schlussbemerkungen
- Die Bedeutung des Unabhängigkeitsdogmas im Insolvenzrecht
- Die Definition und Abgrenzung des Begriffs "Unabhängigkeit"
- Die Herausforderungen der Vorbefassung für die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters
- Konflikte zwischen der Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters und der Vorbefassung
- Lösungsansätze zur Sicherstellung der Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters
- Einleitung: Das Kapitel erläutert die zentrale Bedeutung des Insolvenzverwalters für das Schicksal des Insolvenzverfahrens und die Bedeutung des Kriteriums der Unabhängigkeit für die Bestellung des Insolvenzverwalters.
- Die Bestellung des Insolvenzverwalters: Dieses Kapitel beschreibt das Verfahren der Bestellung eines Insolvenzverwalters, einschließlich der Rolle des Gerichts, der Vorauswahllisten und der Möglichkeit der Vorschlags durch den vorläufigen Gläubigerausschuss.
- Die Vorbefassung: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Formen der Vorbefassung, wie z.B. Anzeigepflicht, Interessenskollision, Vorschlag durch den Schuldner oder Gläubiger, allgemeine Beratung des Schuldners und die Erstellung des Insolvenzplans durch den Insolvenzverwalter.
- Das Kriterium der Unabhängigkeit: Dieses Kapitel erörtert den Sinn und Zweck des Unabhängigkeitsdogmas im Insolvenzrecht und geht auf die Definition des Begriffs "Unabhängigkeit" ein.
- Der Konflikt zwischen Unabhängigkeit und Vorbefassung: Dieses Kapitel analysiert die Herausforderungen der Vorbefassung für die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters und zeigt verschiedene Konfliktpunkte auf, wie z.B. die Anzeigepflicht, Interessenskollision und Einflussnahme durch den vorläufigen Gläubigerausschuss.
- Die Disponibilität der Unabhängigkeit: Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters "disponibel" ist, d.h. ob sie durch bestimmte Handlungen oder Konstellationen aufgegeben oder eingeschränkt werden kann.
- Lösungsansätze zum Sicherstellen der Unabhängigkeit: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Lösungsansätze, die dazu beitragen können, die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters trotz Vorbefassung zu gewährleisten.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Erfordernis der Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters im Kontext der Vorbefassung. Sie untersucht den Sinn und Zweck des Unabhängigkeitsdogmas, definiert den Begriff der Unabhängigkeit und analysiert die Konflikte, die zwischen Unabhängigkeit und Vorbefassung entstehen können. Die Arbeit soll Lösungsansätze zur Sicherstellung der Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters aufzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Insolvenzrecht, Insolvenzverwalter, Unabhängigkeit, Vorbefassung, Interessenskollision, Anzeigepflicht, Insolvenzplan, Gläubigerausschuss, Geschäftskunde.
- Citation du texte
- Kilian Chaberny (Auteur), 2019, Die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters bei Vorbefassung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507858