In den vergangenen Jahren rückte eine Frage immer stärker in den Fokus der Politik: Wie müssen soziale Sicherungssysteme in Deutschland umgestaltet werden, um einerseits ihre wesentlichen Funktionen auch in Zukunft zu erfüllen und gleichzeitig aber auch langfristig finanzierbar zu bleiben?
In dieser Arbeit werden die beiden idealtypischen Finanzierungsverfahren analysiert, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen gegenübergestellt und bezugnehmend auf die Mackenroth-These eingeordnet. Im Anschluss an die theoretischen Grundlagen werden im dritten und vierten Teil wesentliche aktuelle Herausforderungen beschrieben, die sich in unterschiedlicher Intensität auf die die Finanzierungsmodelle auswirken.
Mit Blick in die Empirie wird die aktuelle Ausgestaltung der Renten- und Krankenversicherung in Deutschland erörtert. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet das sechste Kapitel, in dem Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens im anhaltenden Niedrigzinsumfeld dargestellt werden. Im siebten Teil wird anhand des schwedischen Modells eine Alternative vorgestellt, die sich grundlegend von der deutschen Riester-Rente unterscheidet, um schließlich im letzten Kapitel ein Fazit zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Von Bismarck bis Riester
- Systemtheoretische Grundlagen
- Grundlagen des Umlageverfahrens
- Grundlagen des Kapitaldeckungsverfahrens
- Mackenroth-These
- Wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Verfahren
- Herausforderungen des Kapitaldeckungsverfahrens
- Niedrigzinspolitik der Zentralbanken
- Regulatorische Eingriffe
- Zinszusatzreserve
- Solvency II
- Umlageverfahren im demographischen Wandel
- Momentane Situation in Deutschland
- Gestaltung der Rentenversicherung seit 2001
- Duales System der Krankenversicherung
- Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens in der Niedrigzinspolitik
- Rendite im Fokus
- Reaktion der Versicherer - Anlagepolitik und Produktgestaltung
- Abbau von Garantien
- Ausbau von Fonds und Aktien
- Sensibilität für Kapitalanlage und Altersvorsorge
- Kapitalanlage
- Altersvorsorge
- Schweden als Vorbild?
- Fazit und abschließende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit den Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens im Kontext der aktuellen Niedrigzinspolitik. Die Arbeit analysiert das Kapitaldeckungsverfahren im Vergleich zum Umlageverfahren und untersucht die Herausforderungen, die sich durch die Niedrigzinspolitik für das Kapitaldeckungsverfahren ergeben. Im Fokus stehen die Auswirkungen auf die Anlagepolitik von Versicherern und die Sensibilität von Anlegern für Kapitalanlage und Altersvorsorge.
- Systemvergleich zwischen Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren
- Einfluss der Niedrigzinspolitik auf das Kapitaldeckungsverfahren
- Anpassungsstrategien von Versicherern in Zeiten niedriger Zinsen
- Sensibilität von Anlegern für Kapitalanlage und Altersvorsorge
- Relevanz von Schweden als mögliches Vorbild für die Altersvorsorge
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die historische Entwicklung der Sozialversicherung in Deutschland, beginnend mit der Einführung der Krankenversicherung im 19. Jahrhundert und den politischen Motivationen dahinter. Das Kapitel beschreibt die schrittweise Erweiterung des Sozialversicherungssystems und die Bedeutung der Riester-Rente als letztem großen Paradigmenwechsel.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den systemtheoretischen Grundlagen des Umlageverfahrens und des Kapitaldeckungsverfahrens. Es werden die jeweiligen Funktionsweisen der Verfahren erläutert und die Mackenroth-These diskutiert, die sich kritisch mit der Nachhaltigkeit des Umlageverfahrens auseinandersetzt.
Kapitel 3 behandelt die Herausforderungen des Kapitaldeckungsverfahrens in Zeiten der Niedrigzinspolitik. Die Auswirkungen der niedrigen Zinsen auf die Rendite und die regulatorischen Eingriffe wie Zinszusatzreserve und Solvency II werden beleuchtet.
Kapitel 4 analysiert die Situation des Umlageverfahrens im Kontext des demographischen Wandels.
Kapitel 5 beschreibt die aktuelle Situation der Renten- und Krankenversicherung in Deutschland. Die Kapitel beleuchtet die Gestaltung der Rentenversicherung seit 2001 und das duale System der Krankenversicherung.
Kapitel 6 untersucht die Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens in der Niedrigzinspolitik. Die Kapitel analysiert die Auswirkungen auf die Rendite, die Reaktion der Versicherer in Form von Anlagepolitik und Produktgestaltung sowie die Sensibilität von Anlegern für Kapitalanlage und Altersvorsorge.
Kapitel 7 betrachtet Schweden als mögliches Vorbild für ein nachhaltiges Altersvorsorgesystem.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kernthemen Kapitaldeckungsverfahren, Umlageverfahren, Niedrigzinspolitik, Altersvorsorge, Anlagepolitik, Versicherer, Rendite, Sensibilität, Schweden, Sozialversicherung.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Rudolph (Autor:in), 2019, Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens in Zeiten der Niedrigzinspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508229