Bedeutung des Nachtmotivs in der Epoche der Romantik


Hausarbeit, 2016

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Hinführung zum Thema: Bedeutung des Nachtmotivs in der Epoche der Romantik

2. Romantik?!
2.1. Der Begriff „Romantik“
2.2. Die Epochen der Romantik

3. Häufige und wichtige Motive bzw. Symbole der Romantik sowie deren Bedeutung

4. Bedeutung des Nachtmotivs anhand Eichendorffs Gedicht „Mondnacht“

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Hinführung zum Thema: Bedeutung des Nachtmotivs in der Epoche der Romantik

„Die Stille der Nacht löst manche Probleme“1

Diesen Leitgedanken haben sich vermutlich auch einige Dichter, Lyriker sowie Schriftsteller der damaligen Epoche der Romantik zu Herzen genommen und diesen in ihren Gedichten, lyrischen Texten sowie anderen Schriftstücken zum Ausdruck gebracht. Doch, was ist es, das die Nacht so reizvoll macht? Welche Auswirkung hat das Dunkle auf uns Menschen und wieso ist die Nacht ein beliebtes und häufiges Motiv, der damaligen Lyriker in der Epoche der Romantik, gewesen?

„Die Nacht ist aber auch ein Schatten, der uns befreit – von den Regeln des Tages, den Blicken der anderen, den Gesetzen der Realität. Die Nacht kennt keine Verpflichtungen; alles scheint möglich, ob wir schlafen oder wach sind. Im Universum der Träume können wir fliegen oder unter Wasser atmen, wir können die Toten wiedersehen und uns in Men- schen verlieben, die nie gelebt haben“.

(http://www.zeit.de/zeit-wissen/2015/02/dunkelheit-nacht-licht/[Aufgerufen: 30.09.2016])

Wenn wir dieses Zitat näher betrachten, finden wir viele Aspekte, die die Macht und das Erscheinen der Nacht, in uns auslösen bzw. erwecken, wieder. Diese verleiht uns die Möglichkeit uns von den Regeln des Tages zu befreien bzw. ihnen zu entfliehen und somit unsere tiefsten und sehnlichsten Wünsche wahr werden zu lassen2.

Fantasien, das Abtauchen in eine andere Welt, sind Dinge, die uns in den Bann ziehen und uns aus dem Alltag und dessen Sorgen, auch, wenn nur für ein paar Stunden, befreien. Gedanken und sehnlichste Wünsche bekommen Flügel, um zu fliegen und ein Gesicht, in welches man so sehnlichst schauen vermag.

All diese Dinge verleihen dem Menschen einen Ausweg in eine Welt, die sie sich so gestalten konnten, wie es ihre Träume zuließen. Und all dies war nachts möglich, wenn die Dunkelheit eintrat und der Mond am Horizont erschien.

Die vorliegende Hausarbeit thematisiert die Bedeutung des Nachtmotivs in der Romantik. Ich werde auf den Begriff der Romantik, dessen Epochen und auf berühmte Lyrikerinnen sowie Lyriker dieser Zeit eingehen, die Nutzen vom Nachtmotiv in ihren Werken gemacht haben.

1. Romantik?!

Zu Beginn stellt sich zunächst die Frage, was versteht man eigentlich unter dem Begriff Romantik? Wir alle verwenden ihn im Alltag, jeder kennt den beliebten Spruch:„Schatz, sei doch etwas romantischer“ oder „Ich bin ein Romantiker“, sogar Filme bekommen das Genre Romantik zugeschrieben. Auch eine Epoche nennt sich Romantik, doch was genau verbirgt sich hinter dieser Epoche, die sich so einen schönen Namen beibehält? Laut Duden versteht man unter dem Begriff „Romanik“:

„Epoche des europäischen, besonders des deutschen Geisteslebens vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, die in Gegensatz steht zu Aufklärung und Klassik und die geprägt ist durch die Betonung des Gefühls, die Hinwendung zum Irrationalen, Märchenhaften und Volkstümlichen und durch die Rückwendung zur Vergangenheit“, (http://www.duden.de) [Aufgerufen: 30.09.2016])

doch hört sich dies viel zu nüchtern und gar nicht romantisch an.

2.1. Der Begriff „Romantik“

Im Verzeichnis www.literaturwelt.com findet man unter dem Begriff Romantik diese Beschreibung:

„Der Begriff Romantik stammt vom altfranzösischen romanz, romant oder roman ab, welche alle Schriften bezeichneten, die in der Volkssprache verfasst wurden. Romantisch bedeutet etwas Sinnliches, Abenteuerliches, Wunderbares, Phantastisches, Schauriges, Abwendung von der Zivilisation und Hingabe zur Natur.“ (www.literaturwelt.com, [Aufgerufen 30.09.2016])

Des Weiteren findet man unter dem „Lehrbuch Germanistik, Romantik 2. Auflage von Detlef Kremer, “ folgende Begriffserklärung:

„Die Begriffe „Romantik“ und „Roman“ haben etymologisch den gleichen Ursprung. Sie werden als Lehnworte im Lauf des 17. Jahrhunderts mit einem Umweg über England aus dem französischen „roman“ bzw. „romantique“ übernommen, die auf das altfranzösische Stammwort „romanz“ zurückgehen. Mit „romanz“ bezeichnete man die romantische Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Gelehrtensprache.“

(Kremer, 2003: 40)

„Die Romantik als Epoche zeichnete sich durch romantisches Denken und romantische Poesie aus, z.B. Kritik an der Vernunft, Aufhebung der Trennung zwischen Philosophie, Literatur und Naturwissenschaft, Naturnähe, Erleben des Unbewussten.“ (http://www.literaturwelt.com [Aufgerufen 30.09.2016)]

Wenn wir diese Begriffserklärung der Romantik näher betrachten, stellen wir fest, dass die genannten Quellen ähnliche Ansichten bzw. Begriffserklärungen aufweisen. Die Epoche bzw. die Epochen der Romantik weisen eindeutig auf die Welt der Emotionen hin. Eine Welt, die keine Tabus kennt und somit ein Abtauchen in die schönsten Phantasien, Vorstellungen sowie Wunschträume ermöglicht.

„Das zentrale Motiv der Romantik, aus dem alle anderen Motive entstehen, ist das Ideal der Harmonie“3. Somit zählt auch die Nacht als Motiv der Epoche - als Ideal für Harmonie und Einklang. Die Romantiker der damaligen Zeit sahen dies als „All- Einheit“4 an, eine Einheit in der der Mensch und das Universum eine Synthese eingingen und dadurch Eins wurden. Jene Synthese hat zwei Gesichter, entweder in Form von Beständigkeit und der Natur, die als eine äußerliche Erscheinung angesehen werden kann oder durch das Abtauchen des eigenen Ichs, die tiefste Innerlichkeit, zu der kein andere Mensch Zugriff vermag und niemand anderes kennt, nämlich im Ausdruck von Träumen, Phantasien und dem Gedanken der Sehnsucht. Diese drei wichtigen Hauptmerkmale werden durch die Nacht noch mehr gestützt. Die mystische Nacht liegt wie ein wachender und schützender Mantel über ihnen und lässt die Unendlichkeit der Gedanken freien Lauf und ein Universum entstehen, das keine Regel und Pflichten kennt.

Im weiteren Verlauf meiner Hausarbeit werde ich, anhand meines ausgewählten Gedichtes, oben genannte Aspekte aufgreifen und näher betrachten. Jedoch ist es vorher noch von großer Bedeutung zu erwähnen, dass die Romantik aus mehreren Epochen besteht bzw. in mehrere Epochen unterteilt ist.

2.2. Die Epochen der Romantik

Die Epoche der Romantik wird den Jahren zwischen 1798 und 1835 zugeordnet und wird nochmal in drei Kategorien unterteilt.

- Frühromantik / Jenaer Romantik (1798-1804)
- Hochromantik / Heidelberger Romantik (1804-1818)
- Spätromantik / Berliner Romantik (1816-1835)5

Das Gedicht, das ich im weiteren Verlauf aufgreifen werde, entstand zur Zeit der Spätromantik. Viele bedeutende Schriftsteller, wie Brentano, Eichendorff aber auch Karoline von Günderrode prägten die Epoche der Romantik mit ihren Werken. In dieser Epoche entsprang wichtige Poesie für das Volk, wie z.B. Märchen und Sagen6.

Durch den Fortschritt der Industrie und der damit verbundenen revolutionären Industrialisierung, entstanden größere Unternehmen, die ihre Arbeitskräfte bis ins letzte ausnutzten, was die Folge von Pauperismus hatte und zur Armut in der Gesellschaft führte7. Diese Revolution führte zu großen sozialen Problemen. Die Schere zwischen Arm und Reich wurde immer größer und die Sehnsucht nach einer „guten“ Welt enormer. Diese sollte die „traurige“ Realität verbannen und eine wunderschöne Welt ermöglichen, in der „Träume zum Leben erweckt“8 werden. Berühmte Vertreter der Romantik wie Brentano und Eichendorff nahmen sich dieser an, blühten zu dieser Zeit auf und verfassten ihre berühmtesten Werke, wie „Der Spinnerin Nachtlied“ oder „Mondnacht“. Sie widerstrebten somit allem Rationalen und schufen durch ihre Gedichte wieder einen Ort, der genügend Raum, für Gedanken, Sehnsucht und Emotionen bot.

3. Häufige und wichtige Motive bzw. Symbole der Romantik sowie deren Bedeutung

Einige Motive habe ich schon zuvor im Text genannt, bin aber nicht tiefgründig auf diese eingegangen. Daher möchte ich diesem Abschnitt den Bedeutendsten und zugleich wichtigsten Motiven bzw. Symbolen der Romantik widmen.

- Mond

Der Mond steht als ständiges Symbol der Erneuerung, „Symbol der Nacht, der Freundlichkeit, der göttlichen Ordnung, der Liebe, des Trostes, des Bösen und Fremden sowie der Dichtung. – Relevant für die Symbolbildung sind v.a. die Mondphasen als Bedingung der Zeitmessung“9.

„Traditionell verkörpert der Mond die Weiblichkeit, woraus im Laufe der Zeit auch ein Sinnbild für Mütterlichkeit erwachsen ist“10

[...]


1 https://www.aphorismen.de , Gerlinde Nyncke (*1925), deutsche Ärztin und Aphoristikerin, Quelle: »Weggefährten«, Gedanken und Aphorismen (Aufgerufen: 30.9.2016)

2 vgl. http://www.zeit.de/zeit-wissen/2015/02/dunkelheit-nacht-licht, (Aufgerufen: 30.09.2016).

3 Reclam Lyrik-Lektüreschlüssel Lyrik der Romantik, Stuttgart 2009, S.8

4 Reclam Lyrik-Lektüreschlüssel Lyrik der Romantik, Stuttgart, 2009, S.8

5 vgl. http://www.literaturwelt.com/epochen/romantik.html#epochen (Aufgerufen: 30.09.2016)

6 http://www.literaturwelt.com/epochen/romantik.html#epochen (Aufgerufen: 30.06.2016).

7 vgl. http://deutschsprachige-literatur.blogspot.de/2010/05/epochen-romantik-1798-1840.html

8 vgl. http://deutschsprachige-literatur.blogspot.de/2010/05/epochen-romantik-1798-1840.html.

9 Metzler Lexikon, literarische Symbole, Hrsg. Günter Butzer, Joachim Jacob, Verlag J.B. Metzler, 2008, S. 232.

10 Metzler Lexikon, literarische Symbole, Hrsg. Günter Butzer, Joachim Jacob, Verlag J.B. Metzler, 2008, S. 232.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Bedeutung des Nachtmotivs in der Epoche der Romantik
Hochschule
Universität Siegen
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
12
Katalognummer
V508827
ISBN (eBook)
9783346076823
ISBN (Buch)
9783346076830
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bedeutung, nachtmotivs, epoche, romantik
Arbeit zitieren
Helena Böttcher (Autor:in), 2016, Bedeutung des Nachtmotivs in der Epoche der Romantik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508827

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