Die Verpflichtung nichtdeutscher Profibaseballer. Chancen und Risiken vor dem Hintergrund der kulturellen Diversität


Akademische Arbeit, 2019

39 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einführung

2 Ziel und Aufbau dieses Projektberichts

3 Grundlagen
3.1 Kulturelle Diversität
3.2 Profisport
3.3 Baseball
3.4 Erste Deutsche Baseball Bundesliga (1BL)
3.5 Geert Hofstedes Grundlagenforschung
3.5.1 Machtdistanz (Power Distance Index – PDI)
3.5.2 Individualismus und Kollektivismus (Individualism versus Collectivism – IDV)
3.5.3 Maskulinität versus Femininität (Masculinity versus Femininity – MAS)
3.5.4 Ungewissheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance Index – UAI)
3.5.5 Lang- oder kurzfristige Ausrichtung (Long-Term Orientation – LTO)
3.5.6 Nachgiebigkeit und Beherrschung (Indulgence versus Restraint – IVR)
3.5.7 Einordnung Deutschlands

4 Die Herkunftskulturen im deutschen Baseballsport

5 Analyse der jeweiligen Länder und Regionen nach Hofstede

6 Grundlagen zur Leistungsbeurteilung bzw. „sollen wir ihn verpflichten?“
6.1 Statistiken und Sabermetrics
6.1.1 Konkrete statistische Auswertungen der 1BL
6.2 Softskills
6.3 Kulturelle Diversität und Diversity-Management

7 Expertenauswahl
7.1 Ulli Wermuth
7.2 Donald Lutz
7.3 Christoph Manske
7.4 Tom Gillispie

8 Interview - allgemein

9 Transferleistung. Was bedeuten diese Expertenmeinungen in Bezug auf die Analyse der jeweiligen Länder und Regionen nach Hofstede?

10 Die drei Entscheidungsgrundlagen „Kulturforschung“, „Experten“ und „Sabermetrics“

11 Fazit. Welche Fragestellungen könnten sich daraus für eine weitere Untersuchung ergeben?

12 Input – Auswahl des Spielers nur ein Mosaikstein

13 Kritische Reflexion

14 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:

Eisbergmodell

Quelle: https://de.slideshare.net/AnnaStorck/kultur-und-kulturmodelle , hierbei Folie 8/10

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 2:

Spielfeld und Aufstellung beim Baseball

Quelle: https://www.infranken.de/regional/kronach/sport/baseball-der-etwas-andere-sport;art294,3531137,B::pic728,2956597

[abgerufen am 30.09.2019]

Abbildung 3:

PDI – Vergleich Österreich-Deutschland-Venezuela

Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/austria,germany,venezuela/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 4:

MAS – Vergleich Deutschland-Japan-Schweden

Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/germany,japan,sweden/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 5:

LTO – Vergleich Deutschland-Japan-Venezuela-Dom. Republik

Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/the-dominican-republic,germany,japan,venezuela/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 6:

IVR – Vergleich Deutschland-Venezuela-Litauen

Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/germany,lithuania,venezuela/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 7:

Kultur Kompass Deutschland

Quelle: https://www.hofstede-insights.com/product/compare-countries/ , dann Eingabe „Deutschland“

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 8:

Ulli Wermuth als Trainer der Mainz Athletics

Quelle: https://www.baseball-bundesliga.de/grose-ehre-fur-ulli-wermuth/ulli-wermuth/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 9:

Donald Lutz am Schlag

Quelle: https://www.focus.de/sport/mehrsport/baseball-mlb-donald-lutz-verliert-bei-mlb-debuet-als-starter_aid_977852.html

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 10:

Christoph Manske, Stuttgart Reds

Quelle: http://www.snordsport.de/wp-content/uploads/Chris_Manske-Ulli_Wermuth.jpg

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 11:

Tom Gillispie im Einsatz als Nationaltrainer der U21

Quelle: https://baseballschoolberlin.com/2016/04/23/u-18-sichtung-baseball-fur-die-deutsche-nationalmannschaft-2/

[abgerufen am 26.09.2019]

Abbildung 13:

Normalverteilung – auch bei den Indexwerten

Quelle: https://hi.hofstede-insights.com/the-culture-compass

[abgerufen am 26.09.2019]

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1:

Indexwerte nach Hofstede

eigene Darstellung

in Anlehnung an https://www.hofstede-insights.com/

Tabelle 2:

Indexwerte nach Hofstede

geclustert nach Region (gewichtet); eigene Darstellung

in Anlehnung an https://www.hofstede-insights.com/

Tabelle 3:

Schlagstatistik 1BL 2019 nach Herkunftsregion

eigene Darstellung

in Anlehnung an https://www.baseball-bundesliga.de/stats/

1 Einführung

Baseball. Auch wenn viele Deutsche dieses Spiel nicht immer verstehen – es ist eine der weltweit populärsten Sportarten. Und zwar sowohl bezogen auf die aktiven Spieler, die TV Einschaltquoten und auch bezogen auf die Länder, in denen Baseball Sport Nr.1 ist.

„Baseball ist Volkssport - wenn auch nicht in Deutschland so doch in vielen anderen Ländern. Baseball ist Nationalsport, vor allem in USA, Kanada, Kuba, allen süd- und mittelamerikanischen Ländern. Geschätzt gehen weltweit 210 Millionen Aktive dem Baseballsport nach. Davon spielen über 90 Millionen organisiert in Baseballvereinen und über 120 Millionen die leicht abgewandelte Version Softball. Damit ist Baseball eine der meistgespielten und am häufigsten verfolgten Sportarten der Welt“ (vgl. Faz.net, 2001, Internetquelle).

Parallel dazu ist Deutschland Baseball-Entwicklungsland. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich in der ersten Deutschen Bundesliga (1BL) viele Spieler aus USA, Lateinamerika oder Australien, einer weiteren Hochburg des Spiels mit der weißen Lederkugel, ihren Lebensunterhalt als Baseballprofi verdienen, teilweise so ihre Baseball-Profikariere verlängern.

Dieser Tatsache bzw. den damit verbundenen Chancen und Risiken für die jeweiligen Vereine, eben einen solchen Baseballprofi vor dem Hintergrund der kulturellen Diversität zu verpflichten, möchte ich in dieser Projektarbeit untersuchen bzw. die Grundlage für eine spätere, tiefergreifende Bachelorarbeit schaffen.

Sich mit der Vielseitigkeit der Arbeitnehmer ernsthaft beschäftigen zu müssen, ist im Geschäftsleben schon lange eine wichtige Managementaufgabe. In dieser Hausarbeit versucht der Autor nun diese Wichtigkeit auch zu den Entscheidern im Baseballsport zu transportieren. Denn nicht selten kommt es vor, dass eine Verpflichtung nicht den gewünschten Erfolgt bringt. Was hätte man anders machen müssen? Hat das mit der Herkunftskultur zu tun? Und wie sollte man das Team bezüglich der Herkunft mischen?

„Für viele international tätige Unternehmen begann die Auseinandersetzung mit dem Thema zunächst eher unfreiwillig [..] Außerdem machten sie die leidige Erfahrung, dass heterogene Belegschaften Reibungsverluste in Arbeitsprozessen hervorrufen können. Erst später realisierte man Vorteile der Vielfalt, beispielsweise in der Zusammenarbeit von Männern und Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Altersgruppen, mit unterschiedlichen Bildungshintergründen, Lebens- und Berufserfahrungen“ (vgl. Gutting 2015, 5).

2 Ziel und Aufbau dieses Projektberichts

Zu Beginn der Ausarbeitung sollen die nötigen Begrifflichkeiten definiert- und das Baseballspiel als solches, wenigstens in Grundzügen, erklärt werden. Es soll auf die verschiedenen Herkunftskulturen eingegangen- und diese dann mit der deutschen Kultur, primär basierend auf Geert Hofstede`s sechs Dimensionen-Theorie, verglichen werden. Im Hauptteil werden dann Experteninterviews durchgeführt, mit deren Hilfe und auch mit Hilfe von Baseballstatistiken, sich der Autor alsdann einen Überblick über den Status, in Bezug auf den Titel dieser Arbeit, namentlich Chancen und Risiken, verschaffen will, um dann aus der Summe der Informationen einen ersten Fragenkatalog für eine anschließende Bachelorarbeit zu erstellen. Diese soll dann die von den Experten getroffen Feststellungen untermauern oder widerlegen. Die Bachelorarbeit kann dann als Handlungsempfehlung für verschiedene Bedarfe im beschriebenen Umfeld gesehen werden.

3 Grundlagen

Um sich als Nichtfachmann im Thema zurecht zu finden, muss an dieser Stelle auf einige grundlegende Themen eingegangen werden. So soll Geert Hofstede`s Grundlagenforschung zum Thema Kultur bzw. Interkulturelle Zusammenarbeit erläutert werden. Ebenso werden die Begriffe Kulturelle Diversität, Profisport und Baseball definiert bzw. erklärt. Auch wird kurz auf das Baseballspiel als solches und die Erste Deutsche Bundesliga (1BL) eingegangen.

3.1 Kulturelle Diversität

Hier gilt es zwei Begriffe zu klären und diese dann zusammen zu führen. Im Duden wird Kultur beschrieben als

„Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen“ (vgl. Dudenredaktion, o.J., Internetquelle).

Ergänzend stellt Vanderheiden fest:

„Deutlich ist gleichsam, dass Kultur immer einen Spiegel erlebter, erfahrener und erzählter Wirklichkeiten und sozio-kultureller Prozesse und Handlungen darstellt“ (vgl. Vanderheiden 2014, 29).

Ein weiterer spannender Aspekt ist, dass man nur einen Teil der Kultur eines Menschen sieht, so z.B. seine Kleidung, oder man hört wie er spricht. Jedoch bleibt der größte der Kultur einer Person im Verborgenen, eventuell sogar für verschiedene Betrachter verschiedene Teile. Von außen sieht man nicht wie des Menschen Beziehung zur Umwelt ist, wie seine Traditionen sind oder wie sein Verhältnis zum deutschen Rechtsstaat ist. Dieses wird im Eisbergmodell veranschaulicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Eisbergmodell , Quelle: https://de.slideshare.net/AnnaStorck/kultur-und-kulturmodelle , hierbei Folie 8/10

Diversität, als zweiter Bestandteil von Kulturelle Diversität, bedeutet Vielfalt oder Vielfältigkeit (vgl. Dudenredaktion, o.J., Internetquelle).

Zusammengesetzt zu Kulturelle Diversität, kann man sagen:

"“Kulturelle Vielfalt" bezieht sich auf die mannigfaltige Weise, in der die Kulturen von Gruppen und Gesellschaften zum Ausdruck kommen. Diese Ausdrucksformen werden innerhalb von Gruppen und Gesellschaften sowie zwischen ihnen weitergegeben. Die kulturelle Vielfalt zeigt sich […] auch in den vielfältigen Arten des künstlerischen Schaffens [..]“ (vgl. UNSECO, 2005, Internetquelle).

Wobei der Autor an der Stelle „Sport“ im Begriff „kulturelle Vielfalt“ inkludiert sieht.

„Diskurse um Kultur sind schon lange nicht mehr alleiniger Bestandteil der Ethnologie und der Kulturwissenschaften. Vielmehr werden Diskurse und die damit zusammenhängenden Begriffe interdisziplinär geführt“ (vgl. Vanderheiden, 2014, 29).

Hofstede stellt bereits 2002 fest, dass sich jeder in verschiedenen Kulturebenen bewegt und erklärt dies wie folgt:

„Jede Gruppe oder Kategorie von Menschen besitzt einen Satz gemeinsamer mentaler Programme, die ihre Kultur begründen. Da fast jede(r) gleichzeitig einer ganzen Reihe von verschiedenen Gruppen und Kategorien angehört, trägt er/sie zwangsläufig mehrere Schichten mentaler Programmierung in sich, die unterschiedlichsten Kulturebenen entsprechen, insbesondere:

- Eine nationale Ebene [..]
- Eine Ebene regionaler und/oder ethischer und/oder religiöser und/oder sprachlicher Zugehörigkeit [..]
- Eine Ebene des Geschlechts [..]
- Eine Ebene der Generation [..]
- Eine Ebene der sozialen Klasse [..]

Im Falle von Beschäftigten eine Ebene der Organisation, Abteilung und/oder

Firma (vgl. Hofstede 2002, 20-21).

Genau dieser Grundgedanke, dass sich die Diversität, die Kulturebenen und der Sport vermischten, soll hier also Bestandteil der Hausarbeit sein.

3.2 Profisport

In den meisten Fällen erhalten Erstliga-Baseball-Spieler in Deutschland kein Gehalt. Für deutsche Spieler ist ihr Hobby häufig ein Zuschussgeschäft. Parallel dazu ist es jedoch so, dass seit der Jahrtausendwende immer mehr Spieler aus dem Ausland verpflichtet werden, man spricht von Importspielern. Dies um einerseits die Leistungsstärke der Mannschaft zu erhöhen, andererseits um insgesamt das Niveau im Club zu erhöhen, in dem man Importspieler z.B. gleichzeitig als Trainer der Jugendmannschaften bindet. Importspieler sind Profisportler, denn sie erfüllen folgende Definition:

„Im Profisport, auch Berufssport genannt, erhält ein Sportler für die Ausübung seiner Sportart Einkünfte, von denen er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Er übt die Sportart berufsmäßig aus. Solche Sportler werden Berufssportler oder Profisportler genannt [..] Berufssport ist immer Hochleistungssport“ (vgl. Educalingo o.J., Internetquelle).

Das bedeutet, dass es völlig gleichgültig ist, ob der Sportler eine Jahresgage in Höhe von 5.000.000€ erhält oder eben in Deutschland baseballtypisch ein WG-Zimmer plus 500€-2000€ monatlich - er ist gleichermaßen Profisportler.

3.3 Baseball

Baseball spielt in Deutschland, obwohl seit den Olympischen Sommerspielen 1992 mit Unterbrechungen olympisch, keine große Rolle. So verfehlte die Deutsche Herrennationalmannschaft im Sommer 2019 als sechstplatzierter der in Deutschland ausgespielten Europameisterschaften das Qualifikationsturnier zu den nächsten Olympischen Spielen in Tokyo. Daher soll hier der Unterschied zu den typisch deutschen Sportarten, die Spielregeln, die Verbreitung und die Wirtschaftskraft der großen Ligen, kurz beschrieben werden:

„Das Spiel ist ein Viertelkreis, der Endstand ist nie unentschieden und Zeit ist reine Nebensache: Das sind nur einige der Unterschiede, die Baseball von anderen europäischen Sportarten abheben – und die Sportart gleichzeitig besonders interessant machen“ (vgl. Deutscher Baseball und Softballverband e.V. 2018, 10).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Spielfeld und Aufstellung beim Baseball, Quelle: https://www.infranken.de/regional/kronach/sport/baseball-der-etwas-andere-sport;art294,3531137,B::pic728,2956597

„Baseball ist ein Schlagballspiel mit zwei Mannschaften . Die Verteidiger bringen einen Ball ins Spiel, den die Angreifer mit einem Schläger treffen müssen. Wurde der Ball erfolgreich getroffen, können die Angreifer durch das Ablaufen von vier Laufmalen (bases) Punkte erzielen. Die Verteidiger versuchen dies zu verhindern, indem sie den geschlagenen Ball vorher zum Laufmal werfen. Das amerikanische Baseball ist aus europäischen Schlagball -Varianten des 18. Jahrhunderts hervorgegangen. Auswanderer brachten das Spiel in die Vereinigten Staaten , wo ab Mitte des 19. Jahrhunderts die heutigen Regeln entwickelt wurden. Die wirtschaftlich stärkste Profi -Liga der Welt ist die nordamerikanische Major League Baseball (MLB, Anmerk. d. Verf.) mit einem Umsatz von über 9 Mrd. USD. Darüber hinaus genießt Baseball vor allem in Teilen Lateinamerikas und Ostasiens Popularität“ (vgl. Wikipedia, o.J., Internetquelle).

3.4 Erste Deutsche Baseball Bundesliga (1BL)

Deutsche Baseballer und Baseballerinnen, Damen spielen die leicht abwandelte Form des Softballs, sind im Deutschen Baseball- und Softballverband (DBV) organisiert. Die höchste deutsche Herrenspielklasse ist in Nord- und Südstaffel mit je 8 Teams organisiert (1. Bundesliga Nord und Süd, bzw. 1BLN und 1BLS, Anmerk. d. Verf.). Circa 9.800 Spieler sind im Ligabetrieb organisiert, davon ca. 250 in der 1BL.

3.5 Geert Hofstedes Grundlagenforschung

Hofstede ist ein anerkannter niederländischer Kulturwissenschaftler und emeritierter Professor für Organisationsanthropologie und Internationales Management an der Universität Maastricht. Bekannt machte ihn seine „IBM-Studie“, als er für IBM die Zusammenhänge zwischen nationalen Kulturen und Unternehmenskulturen untersuchte (vgl. Wikipedia, o.J., Internetquelle).

Hauptquelle für die kulturübergreifenden Erkenntnisse der 1980er Ausgabe von Culture`s Consequences war eine Datenbank, in der Punktwerte für Werthaltungen erfasst waren, die man über die Beantwortung von Fragebögen durch Beschäftigte in IBM-Tochtergesellschaften zusammengetragen hatte“ (vgl. Hofstede 2017, VI).

Seine IBM-Studie basiert aus Umfragen, welche von über 100.000 Personen beantwortet wurden (vgl. Hofstede 2002, XIII). Die Studien werden ständig weitergeführt und so die Ergebnisse (Indexwerte, Anmerk. d. Verf.) fortwährend den neuen Umfragewerten angepasst.

Seine Umfragen wurden unter anderem in allen für diese Arbeit relevanten Kulturen durchgeführt. Wichtig daher, dass somit alle Länder abgedeckt sind (vgl. Hofstede 2010, 36), aus denen Baseballspieler in der Bundesligasaison 2019 zum Einsatz kamen (Stichtag 06. Juni 2019) (vgl. baseball-bundesliga.de, 2019, Internetquelle), beispielhaft seien bereits hier Australien, Deutschland, USA und Venezuela genannt.

Interessanterweise war eine seiner Fragen der IBM-Umfrage:

„The Returning Athlete – You are the mayor of a small town. An athlete from your town took part in the Olympic Games. The athlete is due to return tomorrow, having abtained fourth place in the event. What sort of official welcome will you prepare for her?“ (vgl. Hofstede 2002, 15).

Aus den Antworten auf diese und weitere Fragen kristallisierte sich für ihn heraus, dass man Kulturen nach fünf, später sechs, verschiedenen Indexwerten klassifizieren kann, wobei Hofstede davon ausgeht, dass sich die Werte messen lassen:

„Da Werte mehr als Praktiken das beständige Element einer Kultur darstellen, geht die vergleichende Kulturforschung davon aus, dass sie sich messen lassen“ (vgl. Hofstede 2002, 34).

Diese benennt er wie folgt:

3.5.1 Machtdistanz (Power Distance Index – PDI)

Hier wird untersucht und ausgewertet, in wie weit eine Kultur ungleiche Machtverteilung akzeptiert (vgl. Hofstede 2010, 53-88). Der Wert ergibt sich z.B. aus der Fragestellung, wie häufig Mitarbeiter einen Unmut beim Vorgesetzten äußern (vgl. Hofstede 2010, 54). Ein hoher Indexwert steht für die Akzeptanz von Ungleichheit. An der folgenden Grafik erkennt man, wie „der durchschnittliche Österreicher“ (grün) Macht sehr stark akzeptiert und dagegen „der Venezolaner“ (blau) eher nicht. Zum Vergleich „der Deutsche“ (lila).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: PDI – Vergleich Österreich-Deutschland-Venezuela , Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/austria,germany,venezuela/

3.5.2 Individualismus und Kollektivismus (Individualism versus Collectivism – IDV)

Inwieweit wird der Einzelne geschützt, hat der Einzelne Rechte und Eigenverantwortung bzw. wie dominant ist das Kollektiv (vgl. Hofstede 2010, 89-134). Konkret formuliert Hofstede:

„Individualismus bezieht sich auf Gesellschaften, in denen die Bindungen zwischen Individuen locker sind: Von jedem wird erwartet, dass er sich um sich selbst und seine unmittelbare Familie kümmert. Das Gegenteil von Kollektivismus betrifft Gesellschaften, in denen Menschen von Geburt an in starke, zusammenhängende Gruppen eingebunden sind, die sie während ihres ganzen Lebens loyal nach Außen schützen.“ (vgl. Hofstede 2010, 92)

3.5.3 Maskulinität versus Femininität (Masculinity versus Femininity – MAS)

Haben in der jeweiligen Kultur Mann und Frau denselben Stellenwert? Sind eher „weibliche Werte“ wie Fürsorglichkeit und Kooperationsfähigkeit“ dominierend oder eher „männliche Werte“ wie Konkurrenzbereitschaft?“ (vgl. Hofstede 2010, 135-186).

Die Werte gehen vom einen Extrem (Japan, lila, sehr „mannorientiert“) bis zur fast völligen Gleichstellung in Gedanken und Tat in Schweden (5 Punkte). Zum Vergleich Deutschland (blau).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: MAS – Vergleich Deutschland-Japan-Schweden, Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/germany,japan,sweden/

3.5.4 Ungewissheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance Index – UAI)

Die Frage ist hier „Wie geht eine Gesellschaft mit einer unvorhersehbaren Situation um?“ (vgl. Hofstede 2010, 187-234).

„Alle Menschen müssen sich der Tatsache stellen, dass wir nicht wissen, was morgen passieren wird: Die Zukunft ist ungewiss, aber wir müssen trotzdem damit leben“ (vgl. Hofstede 2010, 189).

Ein hoher Wert sagt aus, dass die Kultur Ungewissheit vermeiden will (Belgien, Japan). Im Gegenteil dazu stresst die Menschen in Schweden, Großbritannien oder Irland eine Ungewissheit tendenziell deutlich weniger.

3.5.5 Lang- oder kurzfristige Ausrichtung (Long-Term Orientation – LTO)

In wie weit denkt eine Kulturgruppe an die Zukunft? Ist man sparsam und denkt an morgen, hat man einen weiten Planungshorizont oder ist man eher egoistisch und denkt an heute? (vgl. Hofstede 2010, 235-275).

Was sagen die Indexwerte aus? Ein hoher Index, z.B. Japan (grün; 80P), bedeutet, dass man die Zukunft in sein Planen einbezieht, ein niedriger Wert, häufig in der Karibik anzutreffen (Venezuela, orange, 16P und Dom. Republik, blau, 13P), bedeutet, dass man primär im heute lebt und sich um die Zukunft nicht wirklich schert. Zum Vergleich Deutschland (lila) mit 83 Indexpunkten, zweithöchster Wert aller betrachteten „Baseballländer“.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: LTO – Vergleich Deutschland-Japan-Venezuela-Dom. Republik , Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/the-dominican-republic,germany,japan,venezuela/

3.5.6 Nachgiebigkeit und Beherrschung (Indulgence versus Restraint – IVR)

Hofstedes Co-Autor Michael Minkov erkannte diesen Index und führte ihn in „Cultures and Organizations“ ein. Der IVR untersucht „Happiness“, „Life Control“ und „Importance of leisure“, was mit „Bedeutung der Freizeit“ übersetzt werden kann (vgl. Hofstede 2010, 277-298).

Auf der Homepage Hofstede Inside findet sich ergänzend diese Definition, welche IVR beschreibt und hier als IND abgekürzt wird:

„Genuss steht für eine Gesellschaft, die eine relativ freie Befriedigung grundlegender und natürlicher menschlicher Triebe ermöglicht, die mit dem Genießen des Lebens und dem Spaß verbunden sind. Zurückhaltung steht für eine Gesellschaft, die die Befriedigung von Bedürfnissen unterdrückt und durch strenge soziale Normen reguliert.“ (vgl. Hofstede Inside, o.J., Internetquelle.)

Die Extreme gehen von einem Indexwert 100 (Venezuela, grün), über Deutschland (40P, blau) bis hinunter auf 16 (Litauen, lila)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: IVR – Vergleich Deutschland-Venezuela-Litauen, Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/germany,lithuania,venezuela/

3.5.7 Einordnung Deutschlands

Jetzt, da PDI, IDV, MAS, UAI, LTO und IVR eingeführt sind, zum besseren Einordnen und Verständnis, „Deutschland, wie es Hofstede eingeordnet“, reduziert auf für Baseballentscheider wichtigen Belange.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Kultur Kompass Deutschland, Quelle: https://www.hofstede-insights.com/product/compare-countries/ , dann Eingabe „Deutschland“

PDI – Machtdistanz

Deutschland ist stark dezentralisiert und wird von einer starken Mittelschicht unterstützt. Daher ist es nicht überraschend, dass Deutschland zu den Ländern mit geringerer Machtdistanz gehört (Punktzahl 35) [..] Ein direkter und partizipativer Kommunikations- und Besprechungsstil ist weit verbreitet, Kontrolle wird abgelehnt und Führung wird aufgefordert Fachwissen zu beweisen.

IDV – Individualismus

Es gibt einen starken Glauben an das Ideal der Selbstverwirklichung. Loyalität basiert auf persönlichen Vorlieben für Menschen sowie auf Pflichtbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein [..] Kommunikation ist eine der direktesten der Welt, wenn man dem Ideal folgt, „ehrlich zu sein, auch wenn es weh tut“ - und damit dem Gegenüber eine faire Chance gibt, aus Fehlern zu lernen.

UAI – Unsicherheitsvermeidung

Deutschland gehört zu den Unsicherheit vermeidenden Ländern (65); Die Punktzahl liegt im oberen Bereich [..] Der systematische Überblick muss gegeben sein [..] ziehen es die Deutschen vor, ihre höhere Unsicherheit durch starkes Vertrauen in Fachwissen auszugleichen.

LTO – Langzeitorientierung

Die hohe Punktzahl von 83 in Deutschland zeigt, dass Deutschland ein pragmatisches Land ist. In Gesellschaften mit einer pragmatischen Ausrichtung glauben die Menschen, dass die Wahrheit sehr stark von der Situation, dem Kontext und der Zeit abhängt. Sie zeigen die Fähigkeit, Traditionen leicht an Veränderungen anzupassen.

IVR – Nachgiebigkeit und Beherrschung

Der niedrige Wert von 40 in dieser Dimension weist darauf hin, dass die deutsche Kultur von Natur aus zurückhaltend ist. Gesellschaften mit einer geringen Punktzahl in dieser Dimension neigen zu [..] Pessimismus (vgl. Hofstede Inside, o.J., Internetquelle).

4 Die Herkunftskulturen im deutschen Baseballsport

Grundlage der Auswertung ist die „reguläre Saison 2019“, also alle Spiele vor den Play-Offs. Jeder Verein hatte bis dahin 14 Heim- und 14 Auswärtsspiele.

Somit kamen bis zum Stichtag, dem 24. Juni 2019, 303 Spieler aus 23 Ländern in der 1. Bundesliga zum Einsatz, als Grundlage dient hier die Offensiv-Statistik (Schlagleistung, Anmerk. d. Verf.). Des Weiteren betrachtet der Autor im ersten Schritt nur die im Spielerpass genannte Staatsangehörigkeit (vgl. baseball-bundesliga.de, 2019, Internetquelle).

Konkret wurden in der Offensive Spieler aus Australien (4), Belgien (1), Deutschland (217), Dominikanischer Republik (3), England (4), Irland (1), Italien (7), Japan (1), Kanada (6), Kroatien (3), Kuba (3), Litauen (2), Neuseeland (1), Niederlande (1), Österreich (1), Polen (2), Rumänien (1), Schweden (3), Slowenien (1), Spanien (9), Tschechien (1), USA (24) und Venezuela (6) bis einschließlich Stichtag eingesetzt. Total wurden in der Offensive 303 Spieler eingesetzt.

Bei den Pitchern (Werfer, wichtigste Position in der Feldverteidigung und daher überdurchschnittlich häufig mit Importspielern besetzt, Anmerk. d. Verf.) verteilen sich die Spielerpässe wir folgt: Australien (5), Deutschland (112), Dominikanische Republik (2), England (3), Griechenland (1), Irland (3), Italien (4), Japan (1), Kanada (3), Kroatien (1), Litauen (2), Niederlande (2), Österreich (1), Polen (2), Spanien (7), Tschechien (3), USA (15) und Venezuela (5). Total wurden 173 Pitcher eingesetzt. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. M. Bolsenbroek (Heidenheim), niederländischer Nationalspieler, Anmerk. d. Verf.) kamen alle Werfer auch in der Offensive zum Einsatz.

Da die Regularien so sind, dass beliebig viele Spieler mit EU-Pass eingesetzt werden dürfen, während gleichzeitig maximal drei „Nicht-EU-Spieler“ auf dem Feld stehen dürfen, führt dazu, dass händeringend nach Baseballprofis gesucht wird, die das Baseballspiel in typischen Baseballländern erlernten, jedoch auch einen EU-Pass besitzen oder erhalten können. So ist festzustellen, dass z.B. viele „Spanier“ eigentlich Südamerikaner sind.

Zum Mutterland der Spieler können seitens des DBV keine Angaben gemacht werden – für den DBV zählt nur der eingereichte Pass, und so war ich gezwungen alle 16 Vereine der ersten Bundesliga anzuschreiben, um diese Spielerliste, bzw. die „wahre Herkunft“, so korrigieren zu können, dass eine Deutung im Sinne des kulturellen Hintergrundes zielführend ist. Nicht berücksichtigt werden können vor allem Spieler mit deutschem Pass, welche als Baseballer nicht in Deutschland aufwuchsen (z.B. Luke Sommer; USA; Heidenheim oder Eric Brenk; USA; Bonn, Anmerk. d. Verf.). Aber auch Spieler, welche durch Heirat den deutschen Pass erlangten, sind als Deutsche erfasst, vor allem, wenn sie historisch von außerhalb der EU kommen.

Anmerkung: trotz mehrfacher Bitte erhielt der Verfasser von den Vereinen Paderborn Untouchables, Bonn Capitals und Wesseling Vermins keine Antwort auf seine Fragen bzgl. der Herkunftsländer. In den Auswertungen tauchen diese Spieler als Spieler des Landes auf, mit dessen Pass sie beim DBV gemeldet sind. Der Autor entschied sich dagegen, diese Spieler ganz aus der Wertung zu nehmen.

Danach ergibt sich folgendes Bild zum „Baseballmutterland“:

Australien (4), Belgien (1), Deutschland (202), Dominikanischer Republik (2), Griechenland (1), Großbritannien (4), Irland (1), Italien (7), Japan (1), Kanada (6), Kroatien (3), Kuba (3), Litauen (2), Neuseeland (1), Niederlande (1), Österreich (1), Rumänien (1), Schweden (2), Slowenien (1), Spanien (9), Tschechien (1), USA (21) und Venezuela (5)

Um nun eine gewisse Quantität zu erreichen und gleichzeitig zielführend zu forschen, entscheidet sich der Autor diese Baseballer in acht Gruppen zu unterteilen:

- Nordamerika (USA und Kanada)
- Lateinamerika (Karibik, Venezuela, Dominikanische Republik,GB Virgin Island (und Argentinien)
- Asien (Japan, Philippinen)
- Australien und Neuseeland
- Osteuropa („frühere Ostblock“, also Tschechische Republik, Kroatien, Rumänien, Polen, inkl. Baltikum)
- Nordeuropa und Westeuropa (Niederlande, England, Irland, Österreich, Belgien, Schweden)
- Südeuropa (Spanien, Italien, Griechenland)
- Deutschland (zu Vergleichszwecken)

5 Analyse der jeweiligen Länder und Regionen nach Hofstede

Die soziologoische Forschung über Migration im Sport hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten große Fortschritte gemacht (vgl. Kukuk 2016, 37). Trotz dieser Fortschritte gibt es keine Quellen, die das Thema dieser Arbeit untersuchten und betritt der Autor hier Neuland.

Um einen Überblick über die konkreten Indexwerte der untersuchten Herkunftsregionen zu erhalten, dient diese Abbildung. Weil es hier seit der letzten Auflage von Hofstede`s „Cultures and Organizations“ neue Erkenntnisse gibt und sich vor allem der IVR (heute IND) teilweise massiv veränderte, dient hier die stets aktuelle Homepage „hofstede-insights.com“ als Quelle.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Indexwerte nach Hofstede ; eigene Darstellung; in Anlehnung an https://www.hofstede-insights.com/

Das korrigierte Bild, wenn man nach Region clustert und entsprechend der Spieleranzahl gewichtet, zeichnet sich wie folgt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Indexwerte nach Hofstede; geclustert nach Region (gewichtet); eigene Darstellung; in Anlehnung an https://www.hofstede-insights.com/

Nun gilt es später Hofstedes Erkenntnisse allgemein auf Sport und im speziellen auf den deutschen Baseball zu übertragen. Die vorliegende Voruntersuchung kann diesen Schritt noch nicht gehen. Hier beschränkte sich der Autor weitestgehend auf Ergebnisse der Experteninterviews, ergänzt durch eigene Erfahrungen, welche ich über drei Jahrzehnte im deutschen Baseball sammeln durfte. Hierauf wird in Kapitel 9 eingegangen.

6 Grundlagen zur Leistungsbeurteilung bzw. „sollen wir ihn verpflichten?“

In jeder Firma und ebenso bei jedem Profisportteam stellt sich ongoing die Frage „passt er zu uns?“ und „sollen wir ihn verpflichten?“ Der Mitarbeiter oder Teamsportler muss einer genauen Prüfung unterzogen werden, wenn er vertraglich gebunden wird.

Deutsche Baseball-Erstligisten verpflichten in der Regel drei bis sechs ausländische Profis. Die Vereine denken meist im Jahresrhythmus (die Saison dauert von März bis August/September, Anmerk. d. Verf.). Daher, auch wegen des geringen Budgets, müssen die (Neu-) Verpflichtungen sitzen, ein Nachjustieren ist kaum möglich.

Das Risiko, aber auch die Chance, besteht nun darin -vgl. Eisbergmodell (Abb. 1)- dass man sich „unbekannte“ Eigenschaften, erwünschte und unerwünschte, „mitverpflichtet“. Das bedeutet, dass das „Paket Spieler“ viele Unbekannte und Variablen mit sich bringt. Damit taucht für die Vereinsentscheider die konkrete Frage auf:

Welche Chancen und Risiken gehe ich ein, wenn ich einen nichtdeutschen Profispieler verpflichte? Und gibt es Zusammenhänge in Abhängigkeit seiner Herkunft und somit seiner Herkunftskultur?

Nach welchen Kriterien wird aktuell verpflichtet? Welche Tools wären als Grundlage geeignet?

6.1 Statistiken und Sabermetrics

Baseball ist traditionell sehr statistiklastig, so gibt es seit ca. 150 Jahren Auswertungen zu jedem Spieler und jedem Spiel.

„The Batting Table contains all player`s batting statistics by season and team from 1871 to the present. Players in this table are identified with their playerID; for example, the season batting statistics of Hank Aaron appear in this table with the identification playerID = aaronha01“ (vgl. Albert 2018, 6).

Und so ist es nicht verwunderlich, dass seit jeher Spieler auch oder gerade wegen ihrer statistischen Werte unter Vertrag genommen werden. Grundsätzlich sind das die Schlagleistung (Batting, Anmerk. d. Verf.), die Leistung in der Verteidigung (Defence) und die Leistung des Werfers, also des Pitchers (Pitching, Anmerk. d. Verf.). Andere Werte wie zum Beispiel die Sprintzeit von Homeplate (Schlagmal, Anmerk. d. Verf.) oder die Fähigkeit einen Ball aus der Luft zu fangen, spielen eine untergeordnete Rolle, da sie in „Batting“ bzw. „Defence“ aufgehen.

Heute gibt es ein enormes Potential die Baseball-Statistiken analytisch am Computer auszuwerten und so die „Chance auf die richtige Spielerverpflichtung“ scheinbar massiv zu erhöhen, bzw. das Risiko eine Fehlverpflichtung zu eliminieren. Und so rücken die Softskills der Spieler, wie Ehrgeiz oder Teamfähigkeit, bei dieser Methode in den Hintergrund. Diese analytischen Methoden nennt man Sabermetrics.

„Der Begriff Sabermetrics steht für Analysen im Baseball mittels objektiver Anhaltspunkte, insbesondere durch Statistiken . Der Begriff leitet sich von SABR ab ( Society for American Baseball Research ), einer Vereinigung, die sich mit der wissenschaftlichen Erforschung des Baseballsports beschäftigt“ (vgl. Wikipedia, o.J., Internetquelle).

Bekannt wurde die Methode in Deutschland durch den Film Moneyball (in deutschen Kinos „die Kunst zu gewinnen, Anmerk. d. Verf.) mit Brad Pitt in der Hauptrolle, der im Februar 2012 in die deutschen Kinos kam. Im Film geht es darum, wie das Profiteam Oakland Athletics mit Hilfe dieser Methoden Meister in der Major League wurde.

6.1.1 Konkrete statistische Auswertungen der 1BL

Um einen ersten Eindruck der statistisch erbrachten Leistungen der Spieler in der 1BL zu erhalten, reduziere ich mich hier auf das Batting, also die Schlagleistung der laufenden 2019er-Saison (Stichtag 24. Juni 2019) ausgewertet und auf die Herkunft der Spieler komprimiert.

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Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Die Verpflichtung nichtdeutscher Profibaseballer. Chancen und Risiken vor dem Hintergrund der kulturellen Diversität
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Veranstaltung
IKM - Interkulturelles Management
Note
2,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
39
Katalognummer
V509289
ISBN (eBook)
9783346095985
ISBN (Buch)
9783346095992
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Interkulturelles Management Projektmodul Projektarbeit Hausarbeit Baseball Hofstede Dimensionen, ausländische Baseballprofis Sport Sportprofi Scout Trainer Kultur Team
Arbeit zitieren
Mario Sartorius (Autor:in), 2019, Die Verpflichtung nichtdeutscher Profibaseballer. Chancen und Risiken vor dem Hintergrund der kulturellen Diversität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509289

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