Arbeit in postmodernen und -fordistischen Gesellschaften subjektiviert und entgrenzt sich zunehmend. Bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein waren "Arbeit" und "Leben" noch zwei strikt voneinander getrennte Sphären. Mit dem Aufkommen des tertiären Sektors einerseits und neuer Technologien andererseits indes, begann sich dies zu verändern. Die gegenwärtigen Tendenzen führen derweilen zu einem zunehmenden Aufweichen der Grenzen zwischen Erwerbs- und Privatleben. Zur Entgrenzung dieser beiden Bereiche trägt auch die Arbeit im Home Office bei, die sich mehr und mehr etabliert. Dabei ist das Home Office sowohl Mitproduzent als auch Produkt dieser Subjektivierungs- und Entgrenzungsdynamik. Vorliegende Abhandlung geht der Frage nach, ob die Arbeit im Home Office als eine Form selbstorganisierter Arbeit zu einer Hierarchisierung der Sozialsphären "Arbeit" und "Leben" zugunsten der Erwerbsarbeit führt.
Zum Zwecke der Diskussion der Fragestellung, wird im Folgenden zunächst auf die zwei die gegenwärtigen Tendenzen bestimmenden Phänomene, die Subjektivierung von Arbeit einerseits und ihrer Entgrenzung andererseits, eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Subjektivierung von Arbeit
- Subjektivität
- Betriebliche An- und subjektive Einforderungen: die Subjektivierung von Arbeit als eine doppelte
- Die Entgrenzung von Arbeit
- Die Entgrenzung betrieblicher Formen von Arbeitsorganisation
- Selbstorganisierte Arbeitsformen und das Modell des 'Arbeitskraftunternehmers'
- Arbeiten im Home Office - Arbeiten ohne Ende?
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen des Arbeitens im Home Office auf die Hierarchisierung der Sozialsphären „Arbeit“ und „Leben“. Im Zentrum der Analyse steht die Frage, ob die Arbeit im Home Office als Form selbstorganisierter Arbeit dazu führt, dass der Bereich „Arbeit“ den Bereich „Leben“ zunehmend dominiert.
- Die Subjektivierung von Arbeit
- Die Entgrenzung von Arbeit
- Die Ambivalenzen des Arbeitens im Home Office
- Die Hierarchisierung der Sozialsphären „Arbeit“ und „Leben“
- Empirische Befunde zum Arbeiten im Home Office
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Arbeitens im Home Office ein und stellt die Forschungsfrage nach der Hierarchisierung der Sozialsphären „Arbeit“ und „Leben“ im Kontext selbstorganisierter Arbeitsformen.
Kapitel 2 beleuchtet die Subjektivierung von Arbeit aus arbeits- und industriesoziologischer Perspektive und untersucht die Entwicklung eines doppelten Subjektivierungsprozesses, der sowohl betriebliche An- als auch subjektive Einforderungen beinhaltet.
Kapitel 3 setzt sich mit der Entgrenzung von Arbeit auseinander und analysiert die Auswirkungen der Entgrenzung betrieblicher Formen von Arbeitsorganisation sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten des Modells des „Arbeitskraftunternehmers“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Subjektivierung, Entgrenzung, Arbeit im Home Office, selbstorganisierte Arbeit, Hierarchisierung der Sozialsphären, Arbeit-Leben-Balance, Produktivität, Digitalisierung, Informations- und Kommunikationstechniken.
- Quote paper
- Josefa Aygün (Author), 2019, Arbeiten im Home Office, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509848