Diese Arbeit beleuchtet das Human Enhancement, das sich mit der Verbesserung des Menschen auf kognitiver, emotionaler und motivationaler Ebene beschäftigt, ohne dass eine medizinische Notwendigkeit besteht. Pharmakologisches Neuroenhancement ist der primäre Hoffnungsträger, der diesen progressiven Prozess einleiten soll. Über die exemplarische Darstellung einiger pharmakologischer Medikamente hinaus werden grundlegende Prävalenzen und Motive dargelegt. Danach folgt eine mediale, gesellschaftliche und sozialethische Betrachtung des Neuroenhancemant. Die Arbeit schließt mit dem technischen Teil, welcher besonders futuristisch beleuchtet und einer anschließenden kritischen Diskussion unterzogen wird.
Pharmakologisches Neuroenhancement (PN) bildet einen Sammelbegriff für alle medizinischen Substanzen, welche sowohl die kognitive als auch die emotionale und motivationale Verbesserung von gesunden Personen herbeiführen soll. In Analogie zum Leistungssport spricht man stellvertretend auch von "Hirn Doping". Dies legt auch nah, dass es sich bei PN teilweise um eine missbräuchliche Einnahme von entweder verschreibungspflichtigen oder illegalen Substanzen handelt. Der Begriff Cognitive Enhancement kennzeichnet noch etwas genauer die Verbesserung rein kognitiver Fähigkeiten. Sogenannte "Soft Enhancer" wie Kaffee oder Traubenzucker fallen deswegen in die Kategorie Neuroenhancement, aber nicht in die Gattung Cognitive Enhancement.
Da es sich bei der Definition von Neuroenhancement nicht um eine vereinheitlichte handelt, gibt es auch Fachliteratur, in der sogar stimmungsaufhellende Mittel wie Alkohol zu Neuroenhancement gezählt werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, werden die hier vorgestellten Messdaten immer erst operationalisiert, um die doch recht schwammigen Begrifflichkeiten des Neuroenhancement klarer zu definieren. Das Streben nach Verbesserung und Optimierung liegt im menschlichen Sein. So zieht es sich durch die Geschichte, dass Menschen immer wieder versucht haben, ihren Geist und ihren Körper so zu gestalten, dass die eigene Leistungsfähigkeit zunahm. Die daraus entstandene Diskussion über PN ist also keine neue, sie wurde lediglich aufgrund einer starken Medienpräsenz und der immer wachsenden Vielfalt an pharmazeutischen Produkten neu aufgerollt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Generelle Wirkungsweisen
- Potenzielle Präparate
- Methylphenidat
- Antidepressiva
- Modafinil
- Natürliche Stoffe, Soft-Enhancer und Drogen
- Prävalenzraten
- Motivatoren und Inhibitoren
- Der soziokulturelle Kontext
- Das gesellschaftliche und mediale Interesse
- Akzeptanz und moralische Grenzen
- Gesellschaftlicher Nutzen und ethische Betrachtungsweise
- Technische Domäne
- Heutige Möglichkeiten
- Aussichten
- Diskussion und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Human Enhancement, insbesondere mit pharmakologischem Neuroenhancement (PN), und untersucht die Verbesserung der kognitiven, emotionalen und motivationalen Leistungsfähigkeit des Menschen ohne medizinische Notwendigkeit.
- Wirkungsweisen und Ansätze zum kognitiven Enhancement
- Potenzielle Präparate und ihre Anwendung im off-label use
- Prävalenz und Motivatoren für den Einsatz von PN
- Soziokulturelle und ethische Aspekte von Neuroenhancement
- Technische Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven von Neuroenhancement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Konzept des Human Enhancements und des Neuroenhancements ein und erläutert die Bedeutung des Themas. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Wirkungsmechanismen und Ansätzen zum kognitiven Enhancement, wobei die Komplexität der Interaktion von Neurotransmittern im Gehirn und die Herausforderungen bei der Verbesserung des kognitiven Systems betont werden. Kapitel 3 stellt verschiedene potenzielle Präparate vor, darunter Methylphenidat, Antidepressiva, Modafinil und natürliche Stoffe. Kapitel 4 und 5 beleuchten Prävalenzraten und Motivatoren für den Einsatz von Neuroenhancement, während Kapitel 6 den soziokulturellen Kontext thematisiert und die gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit, Akzeptanz und ethische Aspekte diskutiert. Kapitel 7 behandelt die technischen Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven des Neuroenhancements.
Schlüsselwörter
Human Enhancement, Neuroenhancement, Pharmakologie, Kognitive Verbesserung, Emotionale und Motivationale Leistungsfähigkeit, off-label use, Prävalenz, Motivatoren, Soziokultureller Kontext, Ethische Aspekte, Technische Domäne, Zukunftsperspektiven.
- Quote paper
- Robin Kaiser (Author), 2014, Human Enhancement. Die Maximierung der individuellen Leistungsfähigkeit durch Neuroenhancement und technischen Fortschritt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509874