Rolle des Verbs in der französischen Printwerbung

Form, Häufigkeit und Funktion


Hausarbeit, 2016

14 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Untersuchungsobjekt – die Printwerbung

3. Theoretische Grundlagen zum besseren Verständnis der Analyse
3.1 Das französische Verb in der Printwerbung
3.2 Sprachliche Funktionen nach Roman Jakobson

4. Analyse an konkreten Beispielen

5. Fazit

7. Bibliographie

1. Einleitung

Wesentliches Anliegen der vorliegenden Proseminararbeit ist es, herauszuarbeiten, welche Rolle das Verb in der französischen Printwerbung hat. Im Rahmen der Analyse soll in Erfahrung gebracht werden, in welcher Form und Häufigkeit und mit welcher Funktion das Verb in Plakat- und Zeitschriftenwerbung eingesetzt wird. Dazu wird zunächst einmal das Untersuchungsobjekt, nämlich die Printwerbung, definiert. Hierbei wird kurz genannt, was grob unter dem Begriff Printwerbung verstanden wird, wie die Übertragung funktioniert und auf welche Art der Printwerbung im Rahmen dieser Hausarbeit eingegangen wird. Danach werden die Formen des Verbs, die für die Untersuchung bedeutend sind, erläutert. Darüber hinaus wichtig erscheinen die sprachlichen Funktionen des Modells nach Roman Jakobson, bei denen aber auch nur die für die Untersuchung relevanten erörtert werden. Im Anschluss wird das in der Theorie erarbeitete Wissen in der Praxis angewandt, indem 14 konkrete Beispiele auf die Aspekte hin untersucht werden. Die Ergebnisse werden im Kontext interpretiert. Schwierig gestalten wird sich hierbei nicht nur die Tatsache, dass das Bild eigentlich nicht in die sprachliche Analyse mit einfließen soll, ein Teil des Bildes aber für den Kontext relevant sein könnte, sondern auch die Gestaltung des Textes nicht untersucht werden soll. Das erste Problem wird dadurch zu lösen versucht, dass im Vorhinein definiert wird, welcher Teil des Bildes relevant ist und damit mit in den Fokus genommen werden muss. Für die Lösung des zweiten Problems werden einige Funktionen ausgeklammert. Vermutlich ist es so, dass aufgrund der Intention von Werbung, nämlich die Menschen zum Kaufen anzuregen, hauptsächlich Imperative in den Texten zu finden sein werden. Das führt durch deren Funktion dazu, dass wahrscheinlich die appellative Funktion vorherrschen und am meisten vertreten sein wird.

Ein Fazit rundet die die Analyse schließlich ab.

2. Das Untersuchungsobjekt – die Printwerbung

Unter Printwerbung versteht man „alle Werbebotschaften, die in gedruckter Form in entsprechenden Medien erscheinen.“[1] Dazu gehören Plakate, Prospekte, Flyer, Aufkleber, Anzeigen in der Zeitung und Ähnliches.

Am häufigsten vertreten sind wohl die Werbeanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften. In der Stadt findet man darüber hinaus oft große Plakate an Leinwänden, wie zum Beispiel an einer Bushaltestelle, sowie Aufkleber, die unter anderem an Laternen angebracht sind. Aufgrund der Quantität von Anzeigenwerbung aus Zeitungen und Werbeplakaten wird die Hausarbeit auf der Analyse eben dieser Printmedien basieren. Beachtet wird dabei ausschließlich sogenannte kommerzielle Werbung, unter der man Konsum- und Wirtschaftswerbung versteht.[2] „Ziel der Wirtschaftswerbung ist es, den Umsatz eines Unternehmens oder einer Hersteller- bzw. Anbietergemeinschaft zu erhöhen.“[3] „Die Übermittlung [der Botschaft] erfolgt rein visuell.“[4] Die Besonderheit ist, dass der Leser meist nur flüchtig auf die Anzeige schaut und sich nicht so bewusst mit dem Gegenstand auseinandersetzt, wie es bei einem Roman der Fall wäre. Das ist der Grund, weshalb nicht nur das Bild, das in dieser Proseminararbeit nicht mit in die Analyse einbezogen wird, sondern auch der Text prägnant sein muss, damit die Aufmerksamkeit des Lesers erregt wird.

Die Entscheidung fiel bewusst auf die Nutzung von Printmedien, da die Beschreibung dadurch deutlich erleichtert wird, dass sie im Vergleich zu anderen Werbeformen einen relativ homogenen Texttyp darstellen.[5]

3. Theoretische Grundlagen zum besseren Verständnis der Analyse

Wie in der Einleitung bereits kurz erwähnt, werden an diesem Punkt nun die zu untersuchenden Kriterien in der Theorie genauer erläutert, um sie später in der Praxis anzuwenden.

3.1 Das französische Verb in der Printwerbung

Die vier ausgewählten Formen sind diejenigen, die man in Werbetexten am häufigsten finden kann und bei denen es daher am meisten Sinn macht, sie als Grundlage der Analyse zu nutzen.

3.1.1 Das Verb im Indikativ Präsens und Futur

Dominierend in der Sprache der Werbung sind bei Gebrauch des Infinitivs die Tempusformen Präsens und Futur. „Die Zeiten der Vergangenheit spielen praktisch überhaupt keine Rolle.“[6] Galliot erklärt das folgendermaßen:

„C'est que la publicité est tout entière tournée ver l'action, vers quelque chose à réaliser. Elle ne se soucie guère du passé, vit pour le présent et surtout le futur.“[7]

Außerdem kommt es in einer solchen Zwecksprache wie zum Beispiel der Werbesprache häufiger dazu, dass konjugierte Verbformen ausgespart oder umgangen werden.[8]

3.1.2 Das Verb im Imperativ

Erst einmal gibt es im Französischen drei verschiedene Imperativformen. Diese sind die 2. Person Singular tu, die 1. Person Plural nous und die 2. Person Plural vous.

Die erste Form ist in der Anzeigenwerbung sehr selten. Man findet sie nur in Anzeigen, bei denen der Adressat nicht gleichzeitig der Anzeigenleser ist,[9] also eine Art Dialog in der Anzeige stattfindet, oder aber ein unbestimmter Adressat zugegen ist. Aufgrund der Seltenheit wird es in der Praxis hierzu kein Beispiel geben. Deshalb wird hier auch auf weitere Erklärungen verzichtet, da sie der Untersuchung nicht dienlich wären.

Die Form der 1. Person Plural findet man häufiger.

„Die Distanz zwischen Sender und Adressat (…) wird durch den Imperativ der 1. Person Plural überspielt; er trägt zur Personalisierung des anonymen Senders bei. Er fa[ss]t ferner Sender und Adressat zu einer Gruppe zusammen. Er suggeriert das Vorhandensein gleicher Gruppenmerkmale und eines gemeinsamen Interesses (…).“[10]

Für diese Form wird es ebenfalls kein Beispiel und somit keine weiteren Ausführungen geben.

Der relevante Fall ist der Imperativ der 2. Person Plural, der am häufigsten in der Anzeigenwerbung zu sehen ist,[11] auch, weil es zwischen der Höflichkeitsform der 2. Person Singular vous und dem Pronomen der 2. Person Plural vous keinen graphischen Unterschied gibt.[12] Man kann die Form „durch das Fehlen des Personalpronomens im Text leicht (…) identifizieren (…).“[13] Er ist also sehr auffällig[14] und fällt dem Leser direkt ins Auge. Die spätere Analyse ist allein auf diese Form gestützt.

3.1.3 Das Verb im Infinitiv

Den Infinitiv zählt man zu den modes impersonnels. Galliot sagt dazu:

„Les deux participes et l'infinitif jouissent d'une grande faveur dans la langue de la réclame, et y apparaissent avec une fréquence plus grande, semble-t-il, que dans la langue usuelle. Le fait doit tenir, précisément, à leur construction impersonnelle, à leur valeur générale, qui conviennent parfaitement à la rédaction publicitaire, - à leur commodité aussi.“[15]

Allein der Infinitiv, weder das Partizip Präsens, noch das Partizip Perfekt, wird in dieser Hausarbeit untersucht. Hierzu lässt sich sagen, dass die Verwendung des Infinitivs sehr oft nur der Ersatz für die Verwendung eines persönlichen Imperativs ist.[16] Dieses Phänomen kommt alltäglich vor, ist also nicht speziell der Werbesprache zuzuordnen.[17] Allerdings kommt diese Erscheinung speziell in Zeitschriftenwerbung häufiger vor und findet daher Platz in dieser Analyse.

3.1.4 Ellipse des Verbs

„Im Rahmen [dieser] Untersuchung [wird] für den Verzicht auf [Verben] de[r] Terminus Ellipse verwendet.“[18] Da es besonders viele Ansichten und Definitionen einer Ellipse gibt, gilt es einzuschränken, wie der Terminus in dieser Arbeit verstanden wird. Folglich wird die Definition einer Ellipse nach Lewandowski genutzt.

„Auslassung von Satzgliedern bzw. Redeteilen, die durch Situation oder Kontext ergänzt und mitverstanden werden können; (…) E[llipsen] sind syntaktisch unvollständige Ausdrücke, bei denen bestimmte Leerstellen nicht besetzt bzw. bestimmte Fügepotenzen nicht realisiert sind. In allen Fällen sind die vollständigen Formen jedoch rekonstruierbar.“[19]

[...]


[1] Esch, Prof. Dr. Franz-Rudolph: Gabler Wirtschaftslexikon.. Springer Gabler Verlag (Hrsg). Stichwort: Printwerbung: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/81071/printwerbung-v7.html (Zugriff am 25.09.2016).

[2] Vgl. Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 70.

[3] Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 71.

[4] Esch, Prof. Dr. Franz-Rudolph: Gabler Wirtschaftslexikon. Stichwort: Printwerbung.

[5] Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 96.

[6] Paulus, Heinz: Die französische Zeitungsannonce. Synchronische und diachronische Syntax der 'petites annonces' 1819-1973. Tübingen 1976, S. 213.

[7] Galliot, Marcel: Essai sur la langue de la réclame contemporaine. Toulouse 1955, S. 406.

[8] Vgl. Paulus: Die französische Zeitungsannonce. Tübingen 1976, S. 213.

[9] Vgl. Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 151.

[10] Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 167.

[11] Kaeppel, Eleonore: Der Imperativ in der französischen Anzeigenwerbung. Tübingen 1987, S. 168.

[12] Vgl. ebenda, S. 169.

[13] Ebenda, S. 173.

[14] Ebenda, S. 173.

[15] Galliot, Marcel: Essai sur la langue de la réclame contemporaine. Toulouse 1955, S. 405.

[16] Vgl. Paulus: Die französische Zeitungsannonce. Tübingen 1976, S. 212.

[17] Vgl. ebenda, S. 213.

[18] Ebenda, S. 19.

[19] Lewandowski, Theodor: Linguistisches Wörterbuch. 1 [A-H]. 6. Aufl., unveränd. Nachdr. der 5. überab. Aufl. Heidelberg 1994, Artikel: Ellipse.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Rolle des Verbs in der französischen Printwerbung
Untertitel
Form, Häufigkeit und Funktion
Autor
Jahr
2016
Seiten
14
Katalognummer
V509913
ISBN (eBook)
9783346080165
ISBN (Buch)
9783346080172
Sprache
Deutsch
Schlagworte
rolle, verbs, printwerbung, form, häufigkeit, funktion
Arbeit zitieren
Alina Schilke (Autor:in), 2016, Rolle des Verbs in der französischen Printwerbung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509913

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