Seit jeher besteht ein großes Konfliktpotenzial zwischen den Bereichen von Wissenschaft und Pseudowissenschaft. Insbesondere deren Abgrenzung zueinander ist verschieden interpretiert worden und nicht eindeutig definierbar. Während die Naturwissenschaften belegbar sind, sind einige Disziplinen der Geisteswissenschaften es weniger oder gar nicht, weshalb einige Theoretiker Bereiche der Geisteswissenschaften bereits als pseudowissenschaftlich bezeichnen. Der wohl größte und signifikanteste Unterschied von Wissenschaft und Pseudowissenschaft ist der, dass Wissenschaft eindeutig belegbar und nachweisbar ist, während Pseudowissenschaft zwar den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, aber keine Nachweise zu ihren Erkenntnissen erbringen kann.
Gewisse Pseudowissenschaften, wie etwa die Religion, der Kreationismus und die alternative Medizin begleiten die Menschheit im alltäglichen Leben, weshalb die Frage der „Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft […] nicht bloß eine Frage der Philosophie am grünen Tisch [sein kann], sondern von brennender gesellschaftlicher und politischer Bedeutung [ist].“
Da der Bereich der Pseudowissenschaft thematisch sehr breit gefächert ist, wird der Fokus in dieser Hausarbeit auf dem Bereich der alternativen Medizin liegen. Ich behaupte, dass komplementäre Medizin verlässlich ist, obwohl ihre Wirksamkeit nicht wissenschaftlich testbar und belegbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwei unterschiedliche Ansätze der medizinischen Versorgung
- Komplementäre Medizin
- Konventionelle Medizin
- Studien zur komplementären Medizin
- RCT-Studien
- Individuelle Beziehung - Alles eine Frage der Individualität?
- Was steckt also hinter der dokumentierten Wirksamkeit?
- Wirkung trotz bewiesener Unwirksamkeit?
- Liegt der Fehler etwa in der ausschließlichen Anerkennung von Wissenschaft?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft, insbesondere im Bereich der komplementären Medizin. Das Ziel ist es, die Behauptung zu untersuchen, dass komplementäre Medizin trotz fehlender wissenschaftlicher Belege verlässlich sein kann.
- Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft
- Charakteristika der komplementären Medizin und ihre Einordnung in die Pseudowissenschaften
- Bewertung von Studien zur Wirksamkeit komplementärer Methoden, insbesondere der Akupunktur
- Kritik an der ausschließlichen Anerkennung wissenschaftlicher Evidenz in der Medizin
- Diskussion der Rolle individueller Erfahrungen und subjektiver Wahrnehmungen im Kontext der medizinischen Versorgung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft dar und fokussiert auf die komplementäre Medizin. Es wird argumentiert, dass komplementäre Medizin trotz fehlender wissenschaftlicher Beweise verlässlich sein kann.
- Zwei unterschiedliche Ansätze der medizinischen Versorgung: Dieses Kapitel beschreibt die beiden Ansätze der komplementären und konventionellen Medizin. Es werden Beispiele für komplementäre Methoden wie Akupunktur, Homöopathie und Chiropraktik vorgestellt und deren Wahrnehmung durch die Gesellschaft erläutert. Der Fokus der konventionellen Medizin liegt auf wissenschaftlich belegbaren Methoden.
- Studien zur komplementären Medizin: Dieses Kapitel beleuchtet Studien zur Wirksamkeit der komplementären Medizin, insbesondere RCT-Studien, und zeigt die kritische Diskussion um deren Aussagekraft. Es werden sowohl positive als auch negative Studien betrachtet, wobei die Problematik der begrenzten Teilnehmerzahl und der Interpretation der Ergebnisse thematisiert wird.
- Was steckt also hinter der dokumentierten Wirksamkeit?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage nach der Wirksamkeit der komplementären Medizin und stellt die verschiedenen Perspektiven auf dieses Thema dar. Es werden Argumente der Kritiker, die die Unwirksamkeit der komplementären Methoden hervorheben, gegenübergestellt mit der Erfahrungsberichten von Patienten, die positive Effekte verzeichnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen komplementäre Medizin, Pseudowissenschaft, Wissenschaftlichkeit, RCT-Studien, Akupunktur, Erfahrungsmedizin, individuelle Wirksamkeit, biologische Implausibilität, wissenschaftliche Evidenz, gesellschaftliche Wahrnehmung, alternative Medizin.
- Arbeit zitieren
- Annie Münzberg (Autor:in), 2019, Komplementäre Medizin. Wirksamkeit trotz wissenschaftlicher Unbelegbarkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510308