Diese Arbeit untersucht das Königreich der Vandalen unter Geiserich. Hauptquelle ist der "Kirchenkampf und die Verfolgung der Katholiken unter den Vandalen in Nordafrika", verfasst von dem byzantischen Priester Victor von Vita. Hierin beschreibt dieser sowohl die Herrschaft von Geiserich, als auch die spätere Regierungszeit von Hunerich.
Die Quelle wird dabei in Hinblick auf ihre Bedeutsamkeit und ihren Wahrheitsgehalt untersucht. Es soll abschließend beurteilt werden können, ob die Vandalen im Kontext der Zeit besonders zerstörerisch gegenüber anderen Völkern auftraten und ob die Darstellungen durch Victor von Vita sinngemäß stimmen oder ob dieser ein besonderes Feindbild kreierte. Zu Beginn wird ein historischer Überblick zur Einordnung gegeben. Besonders werden die Begriffe Gewalt und Religion und ihre Bedeutung in der Spätantike erläutert. Anschließend wird die Hauptquelle des Victor von Vitas und seine Person zur Verdeutlichung des Quellenwertes vorgestellt. Daraufhin werden die wichtigsten Stationen und Aufenthaltsorte der Vandalen ab Eintritt in das Römische Reich erläutert.
Dies geschieht mit Hinblick darauf, um auch hier Unterschiede zu finden zur späteren Reichsbildung unter Geiserich. Die Reichsbildung und Herrschaftssicherung auf dem afrikanischen Kontinent wird anschließend thematisiert. Die Fragestellung, ob die Vandalen mutwillige Zerstörer waren oder lediglich ein wanderndes Volk, welches sich in Nordafrika ansiedelte und durch seine Kultur zur Transformation des Römischen Reiches einen Beitrag leistete, wird in der Schlussbetrachtung beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Hintergrund
- 2.1 Gewaltbereitschaft in der Antike
- 2.2 Religionsbegriff und Ausübung von religiösen Praktiken
- 3. Victor von Vita – Regnum Vandalorum
- 3.1 Quellenvorstellung und Quellenwert
- 3.2 Inhaltsangabe
- 4. Die Vandalen in Nordafrika
- 4.1 Eintritt in das Römische Reich – Der Rheinübergang
- 4.2 Vandalen in Hispania
- 4.3 Übergang nach Nordafrika
- 4.4 Reichsgründung, Eroberung und der Tod Geiserichs
- 5. Schlussbetrachtung mit Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Geschichte der Vandalen, insbesondere ihre Rolle in der Spätantike und ihre Bedeutung für die Transformation des Römischen Reiches. Sie hinterfragt das gängige Bild der Vandalen als reine Zerstörer und beleuchtet ihre Geschichte im Kontext der damaligen Zeit. Die Arbeit basiert maßgeblich auf der Quelle Victor von Vita, deren Quellenwert kritisch bewertet wird.
- Die Rolle der Vandalen in der Völkerwanderungszeit
- Der Quellenwert von Victor von Vita und die Darstellung der Vandalen
- Gewalt und Religion in der Spätantike im Vergleich zum Verhalten der Vandalen
- Die Geschichte der Vandalen von ihrem Eintritt ins Römische Reich bis zur Reichsgründung in Nordafrika
- Die Bewertung des Vandalenreichs und seine Bedeutung für Nordafrika
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Rolle der Vandalen in der Spätantike und deren gängigem Bild als Zerstörer. Sie skizziert den historischen Kontext der Völkerwanderung und die Schwierigkeit, zuverlässige Quellen über die Vandalen zu finden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Zeit nach dem Rheinübergang 406/407 und die anschließende Expansion nach Hispanien und Nordafrika, unter der Führung von Geiserich, bis zum Untergang des Vandalenreichs im Jahr 534. Die Arbeit diskutiert die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Vandalen und benennt die Hauptquelle: Victor von Vitas Bericht über den Kirchenkampf und die Verfolgung der Katholiken. Die Methode umfasst die Untersuchung des Quellenwerts und die Einordnung des Verhaltens der Vandalen in den Kontext der Gewalt und Religion der Spätantike.
2. Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den Kontext der Völkerwanderung im späten 4. Jahrhundert, indem es die Konzepte von Gewalt und Religion in der Spätantike analysiert. Es betont die Vielschichtigkeit des Begriffs "Gewalt" in der Antike – politische, familiäre, öffentliche Gewalt, Gewalt gegen Sklaven usw. – und hebt die Zunahme von Konflikten zwischen Römern und Germanen hervor. Der Abschnitt dient als Grundlage für die spätere Bewertung des Verhaltens der Vandalen im Vergleich zu anderen Gruppen. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Gewalt und Religion im Kontext der Spätantike sollen die spätere Bewertung des Verhaltens der Vandalen ermöglichen.
3. Victor von Vita – Regnum Vandalorum: Dieses Kapitel stellt die Hauptquelle der Arbeit vor: Victor von Vitas Bericht über die Vandalenherrschaft in Nordafrika. Es analysiert den Quellenwert des Textes, die Biografie von Victor von Vita und dessen potenzielle Voreingenommenheit. Die Inhaltsangabe des Werks liefert einen Überblick über Vitas Beschreibung der Herrschaft Geiserichs und Hunerichs. Die kritische Auseinandersetzung mit der Quelle und die Bewertung dessen potenzieller Tendenz, ein Feindbild zu schaffen, sind essentiell für die Gesamtauswertung der Arbeit.
4. Die Vandalen in Nordafrika: Dieses Kapitel beschreibt die Wanderungen der Vandalen, beginnend mit ihrem Eintritt in das Römische Reich über den Rhein, ihren Aufenthalt in Hispanien und schließlich ihren Übergang nach Nordafrika. Es analysiert die Gründe für diese Migration und die Herausforderungen, vor denen sie standen. Die Gründung des Vandalenreichs unter Geiserich und dessen weitere Entwicklung bis zu dessen Tod werden detailliert dargestellt. Der Fokus liegt auf der Reichsbildung und der Herrschaftssicherung im nordafrikanischen Kontext. Der Vergleich mit anderen Völkern und deren Verhalten dient dazu, die Besonderheiten der Vandalen herauszuarbeiten.
Schlüsselwörter
Vandalen, Völkerwanderung, Spätantike, Geiserich, Hunerich, Victor von Vita, Nordafrika, Römisches Reich, Gewalt, Religion, Quellenkritik, Reichsgründung, Migration, Ethnogenese, Transformation.
Häufig gestellte Fragen zu: Seminararbeit über die Vandalen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Geschichte der Vandalen, insbesondere ihre Rolle in der Spätantike und ihre Bedeutung für die Transformation des Römischen Reiches. Sie hinterfragt das gängige Bild der Vandalen als reine Zerstörer und beleuchtet ihre Geschichte im Kontext der damaligen Zeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Herrschaft Geiserichs und der Quellenkritik, insbesondere in Bezug auf Victor von Vitas Bericht.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle der Arbeit ist Victor von Vitas Bericht über die Vandalenherrschaft in Nordafrika (Regnum Vandalorum). Der Quellenwert dieses Textes wird kritisch bewertet, um potenzielle Voreingenommenheiten zu berücksichtigen. Zusätzlich wird der historische Kontext der Völkerwanderung im späten 4. Jahrhundert beleuchtet, um das Handeln der Vandalen besser einordnen zu können.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Vandalengeschichte, darunter: Die Rolle der Vandalen in der Völkerwanderungszeit; den Quellenwert von Victor von Vita und die Darstellung der Vandalen; Gewalt und Religion in der Spätantike im Vergleich zum Verhalten der Vandalen; die Geschichte der Vandalen von ihrem Eintritt ins Römische Reich bis zur Reichsgründung in Nordafrika; und die Bewertung des Vandalenreichs und seine Bedeutung für Nordafrika. Die Arbeit analysiert auch die Migration der Vandalen, ihre Reichsgründung und die Herrschaft Geiserichs und Hunerichs.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum historischen Hintergrund (Gewalt und Religion in der Spätantike), ein Kapitel zur Analyse von Victor von Vita und seinem Werk, ein Kapitel über die Geschichte der Vandalen in Nordafrika (Rheinübergang, Hispanien, Nordafrika, Reichsgründung) und eine Schlussbetrachtung. Die Kapitel enthalten Inhaltsangaben und Zusammenfassungen der wichtigsten Punkte.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die Rolle der Vandalen in der Spätantike und hinterfragt das vereinfachte Bild der Vandalen als reine Zerstörer. Sie bewertet den Quellenwert von Victor von Vita und integriert die Erkenntnisse in eine umfassendere Darstellung der Vandalengeschichte und ihrer Einbettung in den Kontext der Gewalt und Religion der Spätantike. Die Bedeutung des Vandalenreichs für Nordafrika wird ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vandalen, Völkerwanderung, Spätantike, Geiserich, Hunerich, Victor von Vita, Nordafrika, Römisches Reich, Gewalt, Religion, Quellenkritik, Reichsgründung, Migration, Ethnogenese, Transformation.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Geschichte der Vandalen, die Spätantike und die Völkerwanderung interessiert. Sie eignet sich insbesondere für Studierende und Forscher, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
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- Theresa Dcv (Author), 2018, Das Königreich der Vandalen unter Geiserich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510688